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Reflexion
Philosophie

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

1, Prof. Moser, 2014

Ines E. ©
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ID# 41865







Lehrveranstaltungsreflexion „Diversity und Wertemanagement“


Allgemeine Reflexion über ausgewählte Inhalte der Lehrveranstaltung:


Die Konzepte des Wertemanagements und der Unternehmensethik, die ja bereits seit den 1970er Jahren in den USA und seit Ende der 1980er Jahre in Europa ausführlich von zahlreichen Wissenschaftlern aus den Bereichen Philosophie, BWL und der Ökonomie behandelt wurden, sind meiner Meinung nach in der heutigen Zeit der globalen Wirtschaftkrise(n) aktueller denn je.

Gerade weil die Finanzkrise(n) der letzten Jahre fast jeden Sektor der Privatwirtschaft beeinflusst/en, ist meiner Ansicht nach ein Umdenken der Unternehmenspolitik gewisser Konzernen in Richtung Nachhaltigkeit dringend notwendig (was teilweise auch geschieht).

Jedoch sollte gleichzeitig auch die Forderung laut werden, bestehende Systeme insofern zu verändern, als dass ethische Verantwortung als ein fixer Bestandteil der Firmenpolitik bewusst wahrgenommen und auch umgesetzt werden muss. In Zeiten der Ausrottung von Tierarten, die als Ernährungsgrundlage unserer Zivilisation dienen (Stichwort: Fischfang), brutaler Ausnutzung von Kinderarbeit, als Kavaliersdelikte erachtete Korruptionsvorfälle, übermäßige Belastung von Mitarbeitern in großen Unternehmen, die zu epidemischen Burn-Out Erkrankungen führen sowie der übermäßigen Ausbeutung von Rohstoffressourcen, die erwiesener Maßen zur Vernichtung unseres Planeten beitragen, müssen Maßnahmen getroffen werden, die sicherstellen, dass auch folgende Generationen ein Umfeld vorfinden, in dem es sich lohnt eine gemeinsame Zukunft zu gestalten.


Daher ist es unter anderem die Aufgabe der Unternehmensethik, Konzepte zu entwickeln, die menschliche Bedürfnisse und sich verändernde Gesellschaftsstrukturen berücksichtigen sowie Ziele zu formulieren, die (Arbeits-)Moral und Ethik in die Wertemanagementsysteme der Organisationen der Zukunft integrieren, um Normen, Regeln und Werte, so festzulegen, dass die Menschen, die in solchen Organisationen arbeiten moralisch handeln können und wollen. Generell kann man den Bereich der Unternehmensethik aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten, wie beispielsweise aus Sicht der Individual-, Diskurs- Verantwortungs- oder Anreizethik. Während noch zu Zeiten Kants die Disziplinen Moral und Ethik versuchten Normen zu begründen, sollte heutzutage der Fokus darin liegen, diese in bestehende System zu implementieren, und aufgrund der schnell fortschreitenden gesellschaftlichen Veränderungen durch die Globalisierung zu adaptieren. In der Individualethik steht das Handeln des Einzelnen als Person im Vordergrund, wobei jedoch heutzutage die Unterscheidung von Individualethik undInstitutionenethik immer mehr .....

(Vgl. König 2001 S. 155ff.)


König unterteilt diese drei Schritte in 1) die „Begründung“, in der untersucht wird, ob bzw. wie Unternehmen ihre Handlungen als ‚moralische’ beurteilen und was diese Handlungen als ‚moralisch’ qualifiziert. Als zweiten Schritt schlägt König eine „vermittelnde Anwendung“ vor.

Hier besteht die Aufgabe darin die im ersten Schritt gefundenen Begründungen so aufzubereiten, dass in weitere Folge eine Umsetzung möglich ist. „Die Umsetzung“ stellt somit den dritten und letzten Schritt dieses Ansatzes dar, der darin besteht die konkrete Umsetzung des Drei-Schritt-Modells durchzuführen.

Die Umsetzung veranschaulicht die Ergebnisse der beiden vorangegangenen Schritte und schafft die Voraussetzungen, um diese auf bestimmte Situationen anzuwenden. Dieser letzte Schritt dient einerseits dazu einen praktischen Lösungsansatz (wie er z.B. in der normativen Ethik gefordert wird) zu finden und gibt anderseits die Möglichkeit - sofern keine Lösung gefunden werden kann - den Ansatzpunkt neu aufzugreifen und die drei Schritte erneut - mit geänderten Parametern- zu beginnen. (Ebda.

.....

Homann: Die Funktion von Werten in der Gesellschaft der Zukunft. In: Werte im 21. Jahrhundert. Hrg. Walter Schweigler S. 10ff.)


Homann erläutert, dass eine Anreizethik erfolgversprechender sei, als lediglich an Angestellte zu „appellieren“, moralisch zu handeln. Da sich Werte auch immer auf ein „Sollen“, „Wollen“ und „Können“ der Akteure beziehen und Anreizsysteme das „Wollen“ der Beteiligten anspricht, kann dieser Ansatz dazu dienen, um moralisches Handeln als etwas zu charakterisieren, das auch tatsächlich angestrebt werden kann. (Vgl.

Skriptum Diversity Management S.58f.) Angesichts der Erfahrungen, die ich diesbezüglich im Bereich der Telekommunikationsbranche gemacht habe, ist es meiner Meinung nach durchaus sinnvoll Anreize für moralische anstatt (oder zuzüglich) profitorientierter Handlungsweisen zu fördern, vor allem wenn man die Beschreibung des Menschen als „Homo Oeconomicus“ in Betracht zieht, das den Menschen als Wesen definiert, die die meisten ihrer Entscheidungen im eigenen Interesse treffen und häufig im Sinne gewinn-maximierender und nutzbringender Aussichten handelt.

Daher muss nach Homann das Konzept der Unternehmensethik dementsprechend angepasst werden. Eine weitere Differenzierung, die Homann trifft, ist die der Definition von Wirtschaftethik als Begründung einer marktwirtschaftlichen Ordnung und Unternehmungsethik als festgelegte (moralische) Regeln im Sinne des unternehmerischenTuns. Homanns Ausführungen behandeln Ethik aus der Sicht der Ökonomie, wobei er gewisse Rahmenordnungen fordert, innerhalb derer die Marktwirtschaft durch z.B. die Einführung von Brachencodizes, Sanktionen oder auch Spielregeln für ein moralisches Verhalten aufstellen muss.

Diese Spielregeln müssen deshalb festgelegt werden, weil der Mensch als ‚Homo oeconomicus’ durch seine Verhaltensweisen zur Erzeugung von Dilemmata neigt, wie es das Beispiel des Gefangenendilemmas (bei dem theoretisch keine vorteilhafte Lösung für beide Beteiligten gefunde.....

[abgerufen .....



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