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Analyse zur Rede von Martin Luther vor dem Reichstag zu Worms am 18. April 1521

1.819 Wörter / ~4 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Victoria I. im Okt. 2018
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Deutsch

Universität, Schule

Nellenburg Gymnasium Stockach

Note, Lehrer, Jahr

1, 2017

Autor / Copyright
Victoria I. ©
Metadaten
Preis 1.75
Format: pdf
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Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 76907







Analyse zur Rede von Martin Luther vor dem Reichstag zu Worms am 18. April 1521


In Martin Luthers Rede vor dem Reichstag zu Worms vom 18. April 1521, geht es um den Reformator Martin Luther, der sich vor dem Kaiser und den Fürsten zu den Vorwürfen der Kirche äußern soll, sich aber dabei verweigert seine Aussage zu wiederrufen und stattdessen ausführlich die Gründe für dieses Vorgehen nennt und gleichzeitig seine Zuhörerschaft belehrt.


Martin Luther erklärt in seiner Rede, wieso er seine Bücher nicht wiederrufen kann und will. Dabei gibt er sein Statement zu allen drei Gruppen von Büchern und weist immer wieder auf die schwerwiegenden Folgen, wie die Tyrannei, die die Wiederrufung seiner Bücher mit sich bringen würde. Hier spricht er konkret seine Zuhörer, den Kaiser und die Fürsten an, wodurch man merkt, dass er nicht nur informative, sondern gar belehrende und sogar überzeugende Absichten hat.

Seine wichtigsten Argumente führen neben den Folgen der Wiederrufung auch die positiven Seiten und Aspekte seiner Bücher auf, also dass seine Bücher das einzige sind, was alle bekennen. Er unterstreicht das ganze nochmal, indem er Zitate aus der Bibel nennt und sein Ziel, also seine Schriften zu verbreiten und ihnen beizustehen, verdeutlicht.


Im Exordium begrüßt Luther seine Zuhörerschaft, indem er Hyperbeln verwendet (vgl. Z.1f.), was direkt eine schmeichelnde Wirkung bei seinen Adressaten erzeugt und er beginnt aber gleichzeitig mit der Anrede von Abwesenden „Jesus“, also der Verwendung von einer Apostrophe (vlg. Z.1), welche er sogar an erster Stelle anführt um die Wichtigkeit dieser Person und seine Bedeutung für diese Rede hervorzuheben und allen Unwissenden einen Hinweis auf den weiteren Inhalt seiner Rede zu geben.

Nach der Begrüßung beginnt Luther damit, sich schon mal im Voraus für seine Ausdrucksweise in der folgenden Rede zu entschuldigen und macht klar, dass es nicht seine Absicht ist irgendjemanden damit anzugreifen, fügt dabei leicht sarkastisch hinzu, dass man es ihm vergeben möge, wenn er „gegen den hübschen Brauch und Benehmen“ (Z. 11f.) verstoßen sollte.

Den Narratio- Teil beginnt Luther, indem er wieder seine Zuhörer mit denselben übertriebenen Worten anspricht (Z. 20ff.), eine Parallele zum Anfang aufbaut und damit signalisiert wie wichtig ihm die Aufmerksamkeit der angesprochenen Personen ist und dass er genau diese erreichen will. Danach erklärt er kurz das Vorgefallene und gibt eine erste Antwort auf die Frage, ob er die in seinem Namen veröffentlichten Bücher als seine anerkennen möchte (vgl. Z. 23ff.), woraufhin der Reformator gekonnt antwortet, dass er „in Ewigkeit“ (Z. 28f.) zu ihnen stehen wird.

Mit dieser Hyperbel könnte er auf das ewige Leben nach dem Tod hinweisen wollen, was wiederrum verdeutlicht, dass nichts und niemand ihn jemals von dieser M.....[Volltext lesen]

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Alles führt darauf zurück, dass Luther genau aus diesen genannten Gründen, mögen sie auch scheinlogisch sein, seinem Publikum in Erinnerung bringen will, dass er seine Schriften nicht wiederrufen kann. Luthers letzter Satz, der den Büchern der zweiten Gruppe gilt, widmet er mit einer Alliteration Gott (vgl. Z. 74) und fasst seine Aussage noch einmal in einem Satz zusammen (vgl. Z. 74ff.) Mit einer Tautologie, was den Zuhörern die Wichtigkeit der Bedeutung signalisiert, erklärt Luther an wen die dritte Gruppe seiner Bücher gerichtet sind (vgl. Z. 78f.). Er gibt zu, dass es eigentlich nicht sein Recht war so heftig gegen diese Leute vorgegangen zu sein (vgl. Z. 82f.), was aber ironisch wirkt betrachte man Z. 80-82, als Luther erklärt was die waren Ziele dieser Personen sind, nämlich die römische Tyrannei zu schützen und das Christentum zu erschüttern.

Mit dieser umgekehrten Psychologie sollte seinen Zuhörern hier klar werden, dass es letztendlich doch Luthers Recht war so gegen diese Leute vorzugehen, spätestens als Luther seine übertrieben dargestellte Schlussfolgerung wieder darauf aufbaut, dass die Tyrannei sich auf ihn berufen könnte (vgl. 90f.) und zwar „grausamer… denn je zuvor“ (Z. 91,92). Mit der Feststellung „Aber ich bin ein Mensch und nicht Gott.“ (Z. 93) will Luther nachdrücklich auf seine Bodenständigkeit hinweisen, vergleicht aber die Art des Beistandes zu seinen Schriften mit Gottes Beistand zu seiner Lehre (vgl. Z. 93-96).

Passend dazu bringt er ein Beispiel aus der Bibel (vgl. Z. 98ff.) und erläutert es dann mit einer rhetorischen Frage, in der er sich selbst als „erbärmlichen Menschen“ (Z. 104) bezeichnet, der nur irren kann (vgl. Z. 104f.). Um wieder die volle Aufmerksamkeit seiner Zuhörer, also die des Kaisers und die der Fürsten, zu erreichen, spricht er sie mit derselben Apostrophe an wie auch die Male davor (vgl. Z. 108f.) Doch dieses Mal gilt seine Ansprache auch „wen immer sonst“ (Z. 109f.) und fügt mit einer Antithese in Z. 110 hinzu, dass er jetzt wirklich alle meint.

Luther fordert alle dazu auf, ihm einen Irrtum seiner Schriften zu beweisen (vgl. Z. 111f.) und verspricht dann als Folge, mit einem Pleonasmus (vgl. Z.114), was ihm in diesem Fall Glaubwürdigkeit schenken soll, dass er seine Schriften sofort verbrennen würde (vgl. Z. 116f.).

Im Schluss des Argumentatio erläutert Luther in mehreren Enumerationen (vgl. Z. 119-122), dass ihm die Folgen seiner Bücher bewusst waren und er sie von Anfang an bedacht hat (vgl. Z. 121ff.) Luther will damit ausdrücklich zeigen, dass der Kaiser, die Fürsten und alle Kritiker an seinen Büchern ihn sichtlich unterschätzt haben. Er beginnt ein Synonym für „seine Bücher“ zu verwenden und nennt sie „Gottes Wort“ (Z.125), das lässt seine Schriften als etwas viel größeres und mächtigeres erscheinen, als das Publikum bisher geglaubt hatte.

Was Gottes Wort bewirkt, nennt Luther dann in einer dreifachen Steigerung (vgl. Z. 126) und bringt noch einmal ein biblisches Beispiel (vgl. Z. 127-130). Damit will er seiner Zuhörerschaft seine Worte anhand der Bibel näher bringen, aber auch vereinfacht erklären. In Z. 131, 132 spricht Luther alle seine Zuhörer an, indem er das Reflexivpronomen „uns“ (vgl. Z. 131) verwendet und sagt, dass es „unser Gott“ (Z. 131) sei und .....

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Luther fasst zusammen, dass bei einer Wiederrufung seiner Bücher, sein Gewissen gefangen bleiben würde (vgl. Z. 154). Mit der Personifikation seines Gewissens möchte der Reformator, dass sich die Leute besser in seine Lage hineinversetzen können. Zu guter Letzt bringt Luther seine Hauptaussage der Rede mit dem einfachen, aber wirksamen Satz „Wiederrufen kann und will ich nichts…“ (Z. 158) auf den Punkt, verdeutlicht sein Statement zu der ganzen Sache noch ein letztes Mal, wobei er diesmal davon ausgeht, dass man ihn in seinen Beweggründen bereits verstanden hat.

Luthers Ansprache endet wie eine kirchliche Predigt mit der Apostrophe „Gott helfe mir, Amen.“ (Z. 161). Hier kann man eine Parallele zum Anfang aufbauen, wo sein erstes Wort „Jesus“ (Z.1) war und er nun seine Rede mit „Gott“ beendet. Wie Alpha und Omega stehen hier Jesus und Gott für den Ersten und den Letzten und machen somit Luthers gesamte Rede aus.


Zusammenfassend kann man sagen, dass Luther in seiner Rede vor allem versucht zu überzeugen. Das stellt er sehr schlau und trickreich an, indem zu mehreren scheinbar logischen Schlüssen kommt und seine Zuhörer damit geschickt manipuliert und auf seine Seite reißt. Seine gesamte Rede hat einen klaren Aufbau, was Luthers Zuhörerschaft über seine Absichten klar werden lässt.

Seine Ansprache wird zusätzlich noch durch viele Hyperbeln, Klimaxe aber auch Antithesen geschmückt und erzielen damit die gewollte Wir.....


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