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Analyse von Nathan der Weise, Akt 2 Szene 5 - Lessing

1.712 Wörter / ~4½ Seiten sternsternsternsternstern_0.2 Autorin Ina H. im Okt. 2019
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Peter Joerres Gymnasium Bad Neuenahr

Note, Lehrer, Jahr

11 Punkte, 2018

Autor / Copyright
Ina H. ©
Metadaten
Preis 1.50
Format: pdf
Größe: 0.04 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.2
ID# 86205







Nathan der Weise;
II, 5

In dem Drama „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing aus dem Jahr 1779, welches zur Zeit des Dritten Kreuzzuges (1189-1192); während eines Waffenstillstandes in Jerusalem spielt, geht es um den Kampf zwischen den drei Weltreligionen und die benötigte Toleranz und Humanität, die für die Versöhnung benötigt wird, jedoch zunächst nicht von allen beherrscht wird.

Im Folgenden wird der fünfte Auftritt im zweiten Aufzug interpretiert und analysiert.

Nach der Rückkehr Nathans von einer Geschäftsreise wird diesem von dem Hausbrand erzählt und der Rettung Rechas, seiner Tochter, aus dem Feuer durch einen Tempelherrn. Der Vater möchte sich dem Retter dankbar erweisen, jedoch war dieser Versuch schon vergeblich von Daja, dem Hausmädchen unternommen worden.

Nun kommt es im fünften Auftritt des zweiten Aufzuges zum ersten Zusammentreffen der beiden Männer. Man kann die Szene in zwei Abschnitte einteilen. In dem ersten (V.1191-1258) möchte Nathan dem Tempelherrn seine Dankbarkeit in Form von Geld oder anderen Geschenken zeigen.

Jedoch möchte der Mann nichts annehmen und würde es bevorzugen, seine Ruhe vor dem Gegenüber zu haben. Diese Ablehnung wird in den überwiegend kurzen Redeanteilen deutlich, welche nur knappe Antworten, wie zum Beispiel „Was?“ (V. 1199, 1251, 1255) beinhalten. Hingegen leitet Nathan das Gespräch, da seine Fragen und Aussagen die Grundlage der Unterhaltung sind.

Daran sieht man, dass nur der Vater Interesse an dem Treffen hat und sich mit dem anderen Mann verbunden fühlt, wohingegen der Retter nichts weiter mit dem Juden zu tun haben will. Dies kann man zudem an der Textstelle Vers 1204, beziehungsweise Vers 1211 belegen.

Dort sagt Nathan, dass er sich „auf ewig […] verbunden“ fühlt. Die daraufhin folgende Antwort des Tempelherrn beinhaltet dessen Meinung, dass Nathan ihm „gar nichts schuldig“ sei. Erneut kommt sein unhöfliches Verhalten und das Abweisende zur Geltung als der Ritter seinen Gegenüber unterbricht (V. 1208).

Der Grund für sein abweisendes Verhalten ist seine Religion. Denn der zur der Zeit bestehende Religionskonflikt macht es dem Christen schwer, Nathan, einen Juden, zu akzeptieren und eine Verbindung mit ihm einzugehen. Erkennen kann man dies an herablassenden und zugleich respektlosen Sätzen wie „Was, Jude? Was?“ (V. 1199); in denen Nathans Figur nur auf seine Religion abgewertet wird und als der Tempelherr „nur das Leben einer Jüdin rettete“ (V. 1219 f.), wie er selbst sagt und so mit dem Wort „nur“ eine klare Abwertung vornimmt.

Auf seine abweisende Haltung lässt auch der Satz „Ihr? Mit nichts.“ schließen. Dort wird zudem eine rhetorische Frage benutzt, weil eigentlich klar ist, um wen es sich handelt. Außerdem werden in dem Buch und speziell auch in den Worten des Christens Vorurteile geg.....[Volltext lesen]

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Der Mantel des Christen, welcher in dem Buch ein Symbol für den Heldenmut ist, bezeugt durch den Brandfleck sein aufopferungsvolles Verhalten und ist so ein „bessres Zeugnis […] als Sein eigner Mund“ (V. 1248 f.). Dies ist wieder eine der vielbenutzten Metaphern Nathans und erklärt, dass der Brandfleck ein besserer Beweis für die Heldentat ist, als er selber zugeben will.

Die Personifikation des Brandflecks als „böse[]“ (V. 1247) verdeutlicht die Gefahr, in welcher sich Recha und der Tempelherr befunden haben. Überhaupt ist die Rettung der einzige Grund für das Zusammentreffen der beiden Männer und dafür dass sich Nathan äußerst dankbar und unterlegen zeigt.

Völlig unterwürfig spricht er den Tempelherrn anfangs an: „Erlaubt…“ (V. 1199) oder „Dass ich mich untersteh, Euch anzureden.“ (V. 1200 f.). Selbst beschreibt er sich als „scheu“ (V. 1191) und „verlegen“ (V. 1193). Dies macht er um dem Tempelherrn zu schmeicheln und ihm das Gefühl von höchster Anerkennung zu geben.

Einerseits könnte das der Dank sein, den er übermitteln will, aber andererseits könnte das auch ein wenig Taktik sein, um den Retter belohnen zu können und um diesen zu sich und zu Recha zu locken. Jedoch macht das Ausweichen des bescheidenen Mannes dies zunehmend schwer.

Die „Träne“ (V.1251), die Nathan auf den Mantel fallen lässt, als er diesen küsst, ist ein Symbol für die Freude des Vaters, dass der Ritter seine Tochter doch noch rechtzeitig gerettet hat und welches Glück er dafür gebraucht hat. An diesen preisgegebenen Gefühlen und der Mühe, die sich Nathan macht, erfährt man von seiner Vaterliebe, die er für Recha empfindet und für was er alles bereit ist.

In dieser Hinsicht wirkt er sehr bemüht dem Tempelherrn gerecht zu werden und das Treffen auch mit seiner Tochter zu arrangieren. In Vers 1198 gibt es noch eine Anspielung auf die eigentliche Herkunft Rechas, ihre Verwandtschaft und dass Nathan gar nicht der rechtmäßige Vater ist.

Dort fragt sich der Mann, wo er „dergleichen“ sah, da ihn der Tempelherr an eine Person erinnert. Insgesamt wirken die beiden Akteure in diesem Abschnitt nicht auf gleicher Höhe zu stehen, sondern Nathan sehr unterlegen und als .....

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Hingegen sieht Nathan nur das Gute in der Tat und bedankt sich erneut, aber diesmal nicht für die Rettung, sondern für die Flucht nach dieser. Denn da er weit entfernt war, konnte das Mädchen so nicht in noch größere Verlegenheit gebracht werden. Dieses edle Verhalten beschreibt er als „zu gut, zu bieder“ (V. 1263).

Man erkennt, dass Nathan keine nachtragende Person ist und das Positive in Menschen sucht, sich aber auch dauerhaft um seine Tochter sorgt. Seine Ansicht, welche er dem Retter erklärt, ist, dass das richtige menschliche Handeln für jedermann verpflichtet ist und nicht ausschließlich für Tempelritter mit ihren Ordensregel gilt.

So können „gute Menschen“ (V. 1273) einander helfen, unabhängig von ihrem Äußeren wie Religion, Herkunft, „Farb“, „Kleidung und „Gestalt“ (V. 1276). Wie wichtig es ist, ein „gute[r] Mensch[]“ zu sein, verdeutlicht er mit der Wiederholung der Worte. Der wahre Unterschied liegt in der Persönlichkeit, was er mit einer Metapher erklärt, welche beinhaltet, dass sich ein „großer Mann […] zu nah gepflanzt […] die Äste“ zerschlägt (V.1279).

Wohingegen „Mittelgut[e]“(V. 1281) „den andern [nicht] mäkeln“ (V.1283). Gemeint ist damit, dass für Leute, die sich für etwas Besseres halten, der Platz nicht ausreicht und diese Probleme bekommen. Jedoch können alle, die sich akzeptieren friedlich zusammenleben. Von dieser Weisheit Nathans ist der Tempelherr tief fasziniert und beeindruckt.

So bewundert er den Mann zunehmend, weil er die gleiche Meinung besitzt, welche er daraufhin in einem kurzen Monolog preisgibt. Er übt Kritik an dem Judentum, weil dieses zuerst den Drang entfachte, den besten Gott zu haben und so die Schuld an dem Krieg und der „schwärzesten Gestalt“ (V. 1300) der Welt in dieser Zeit hat.

Diese Meinung akzeptiert Nathan und möchte mit seinem Gegenüber befreundet sein, da er diese Auseinandersetzungen nicht verstehen kann, weil doch alle Menschen gleich sind und seiner Meinung nach das Menschsein vor der Religion steht. Zudem kann sich niemand sei.....

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