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Textanalyse

Analyse: `Rat­schläge für einen schlechten Redner” von Kurt Tucholsky

537 Wörter / ~1½ Seiten sternsternsternsternstern Autor Lukas B. im Jan. 2019
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Dokumenttyp

Textanalyse
Sprachwissenschaften

Universität, Schule

Universität Paderborn

Note, Lehrer, Jahr

1, Hauser, 2018

Autor / Copyright
Lukas B. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.08 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 79065








Hausübung 19.10.18


In Kurt Tucholsky’s satirischem Werk, “Ratschläge für einen schlechten Redner”, weißt er auf Eigenschaften hin, die einen schlechten Redner ausmachen.


Der Text ist in 13 Absätze gegliedert, von welchen jeder Absatz eine Eigenschaft bearbeitet. Diese inkludieren Merkmale, die eine Rede haben sollte und wie sich ein Redner zu verhalten hat. Der Autor beginnt sofort mit einem “Tipp”.

Fang nie mit dem Anfang an, sondern immer drei Meilen vor dem Anfang!” (Zeile 1). Der Autor verschwendet keine Zeit mit einem typischen Einstieg, sondern fesselt den Leser sofort mit einem ironischen Ratschlag, wie man eine Rede anfangen soll. Er schlägt vor, ohne  “steife” Anreden zu beginnen um eine gedrückte Atmosphäre zu vermeiden.


Im dritten Absatz behandelt er das Verhalten eines Redners. Der Hauptinhalt hier ist:  “Sprich nicht frei – das macht so einen unruhigen Eindruck. Am besten ist es: du liest deine Rede ab”.


Mit dem Schreib- und Sprechstil einer Rede befasst sich Tucholsky in den Absätzen vier und fünf. Er beginnt mit einer Wiederholung. “Sprich, wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst” (Zeile 14-15). Hier behauptet er,  man solle nicht so sprechen wie man schreibe. Mit einer weiteren Wiederholung holt er noch mehr aus: Sprich mit langen, langen Sätzen”(Zeile 15). Die Zusammensetzung dieses Satzes ist selbst eine Veranschaulichung, wie verschachtelte Sätze einen schlechten Eindruck machen. Kurt Tucholsky macht sich über sich selbst lustig.

Er kritisiert die Nebensätze erneut im achten Absatz : “Sag nie: »Die Steuern sind zu hoch.« Das ist zu einfach. Sag: »Ich möchte zu dem, was ich soeben gesagt habe, noch kurz bemerken, daß mir die Steuern bei weitem...« So heißt das. (Zeile 31-33).


Im sechsten und siebten Absatz fokussiert sich Tucholsky auf den geschichtlichen Aspekt in einer Rede. Er benutzt mehrere rhetorische Stilmittel, wie zum Beispiel Hyperbeln: “Fang immer bei den alten Römern an”; Anaphern: ”Das ist nicht nur deutsch – das tun alle Brillenmenschen”, wie auch Interjektionen:  “sehr richtig!”.

Unter anderem greift er auch zu Ironie: “Die Leute sind doch nicht in deinen Vortrag gekommen, um lebendiges Leben zu hören, sondern das, was sie auch in den Büchern nachschlagen können ... sehr richtig! Immer gib ihm Historie, immer gib ihm.”, aber auch zu einer Anekdote: “Ich habe einmal in der Sorbonne einen chinesischen Studenten sprechen hören, der sprach glatt und gut französisch, aber er begann zu allgemeiner Freude so: »Lassen Sie mich Ihnen in aller Kürze die Entwicklungsgeschichte meiner”chinesischen Heimat seit dem Jahre 2000 vor Christi Geburt...« Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten.”.


Tucholsky behauptet, dass ein geschichtlicher Aspekt in einer Rede den Lesern etwas zum “Nachlesen” gibt. Weiters rät er, so viele Statistiken einzubauen und so viel Information wie möglich in einen Nebensatz einzubauen: “.. kurz bemerken, daß viel Statistik eine Rede immer sehr hebt. Das beruhigt ungemein, und da jeder imstande ist, zehn verschiedene Zahlen mühelos zu behalten, so macht das viel Spaß” (Zeile 40-41).


Tucholsky ist ein Meister der Ironie. Er schafft es, ohne viel Aufwand glaubwürdige, aber falsche Ratschläge zu geben. Er verfasst dieses Werk wie ein Lehrbuch, einfach zu verstehen und deutlich unterteilt. Er verleiht dem Text mit Anekdoten und rhetorischen Mitteln eine gewisse Glaubwürdigkeit. Wenn er den Titel auf “Ratschläge für einen guten Redner” ändern würde, hätte ich ohne zu fragen seine Ratschläge angenommen.   





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