Hausübung
19.10.18
In
Kurt Tucholsky’s satirischem Werk, “Ratschläge für einen
schlechten Redner”, weißt er auf Eigenschaften hin, die einen
schlechten Redner ausmachen.
Der
Text ist in 13 Absätze gegliedert, von welchen jeder Absatz eine
Eigenschaft bearbeitet. Diese inkludieren Merkmale, die eine Rede
haben sollte und wie sich ein Redner zu verhalten hat. Der Autor
beginnt sofort mit einem “Tipp”.
“Fang
nie mit dem Anfang an, sondern immer drei Meilen vor dem Anfang!”
(Zeile
1). Der Autor verschwendet keine Zeit mit einem typischen Einstieg,
sondern fesselt den Leser sofort mit einem ironischen Ratschlag, wie
man eine Rede anfangen soll. Er schlägt vor, ohne “steife”
Anreden zu beginnen um eine gedrückte Atmosphäre zu vermeiden.
Im
dritten Absatz behandelt er das Verhalten eines Redners. Der
Hauptinhalt hier ist: “Sprich
nicht frei – das macht so einen unruhigen Eindruck. Am besten ist
es: du liest deine Rede ab”.
Mit
dem Schreib- und Sprechstil einer Rede befasst sich Tucholsky in den
Absätzen vier und fünf. Er beginnt mit einer Wiederholung. “Sprich,
wie du schreibst. Und ich weiß, wie du schreibst” (Zeile 14-15).
Hier behauptet er, man solle nicht so sprechen wie man
schreibe. Mit einer weiteren Wiederholung holt er noch mehr aus:
“Sprich
mit langen, langen Sätzen”(Zeile
15). Die Zusammensetzung dieses Satzes ist selbst eine
Veranschaulichung, wie verschachtelte Sätze einen schlechten
Eindruck machen. Kurt Tucholsky macht sich über sich selbst lustig.
Er
kritisiert die Nebensätze erneut im achten Absatz : “Sag
nie: »Die
Steuern sind zu hoch.«
Das ist zu einfach. Sag: »Ich
möchte zu dem, was ich soeben gesagt habe, noch kurz bemerken, daß
mir die Steuern bei weitem...«
So heißt das. (Zeile
31-33).
Im
sechsten und siebten Absatz fokussiert sich Tucholsky auf den
geschichtlichen Aspekt in einer Rede. Er benutzt mehrere rhetorische
Stilmittel, wie zum Beispiel Hyperbeln:
“Fang immer
bei den alten Römern an”; Anaphern:
”Das
ist nicht
nur deutsch – das
tun
alle Brillenmenschen”, wie auch Interjektionen:
“sehr
richtig!”.
Unter
anderem greift er auch zu Ironie:
“Die Leute sind doch nicht in deinen Vortrag gekommen, um
lebendiges Leben zu hören, sondern das, was sie auch in den Büchern
nachschlagen können ... sehr richtig! Immer gib ihm Historie, immer
gib ihm.”, aber auch zu einer Anekdote:
“Ich habe einmal in der Sorbonne einen chinesischen Studenten
sprechen hören, der sprach glatt und gut französisch, aber er
begann zu allgemeiner Freude so: »Lassen
Sie mich Ihnen in aller Kürze die Entwicklungsgeschichte
meiner”chinesischen Heimat seit dem Jahre 2000 vor Christi
Geburt...«
Er blickte ganz erstaunt auf, weil die Leute so lachten.”.
Tucholsky
behauptet, dass ein geschichtlicher Aspekt in einer Rede den Lesern
etwas zum “Nachlesen” gibt. Weiters rät er, so viele Statistiken
einzubauen und so viel Information wie möglich in einen Nebensatz
einzubauen: “..
kurz bemerken, daß viel Statistik eine Rede immer sehr hebt. Das
beruhigt ungemein, und da jeder imstande ist, zehn verschiedene
Zahlen mühelos zu behalten, so macht das viel Spaß”
(Zeile 40-41).
Tucholsky
ist ein Meister der Ironie. Er schafft es, ohne viel Aufwand
glaubwürdige, aber falsche Ratschläge zu geben. Er verfasst dieses
Werk wie ein Lehrbuch, einfach zu verstehen und deutlich unterteilt.
Er verleiht dem Text mit Anekdoten und rhetorischen Mitteln eine
gewisse Glaubwürdigkeit. Wenn er den Titel auf “Ratschläge für
einen guten Redner” ändern würde, hätte ich ohne zu fragen seine
Ratschläge angenommen.
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