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Interpretation von Pflichtlektüren zum Abitur: Schülerwerke zu Emilia Galotti, Woyzeck, Die Physiker, Der Richter und sein Henker, Der Proceß, Homo faber, Maria Stuart
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Interpretation
Deutsch

Homo Faber Analyse

Linz Ramsauergymnasium

1, Schinnerl, 7

Horst G. ©
2.00

0.09 Mb
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ID# 30140







Deutsch-Schularbeit: Max Frisch - „Homo Faber“

Der Protagonist des Romans „Homo Faber“ von Max Frisch ist ein extrem rationalistischer, technikgläubiger Mensch, der alles im Leben durch naturwissenschaftliche Erklärungen und Berechnungen beschreibt. Auch schon der Titel des Buchs, „Homo Faber“, also „schaffender Mensch“, beschreibt diese Einstellung.

Doch im Laufe der Geschichte muss sich der Protagonist damit abfinden, dass nicht alles in seinem Leben durch Wissenschaft und Technik erklärbar ist.

Walter Faber erklärt selbst, dass er nicht an Zufall oder Vorbestimmung glaubt. „Ich glaube nicht an Fügung oder Schicksal, als Techniker bin ich gewohnt mit den Formeln der Wahrscheinlichkeit zu rechnen. (…) Ich brauche, um das Unwahrscheinliche als Erfahrungssache gelten zu lassen, keinerlei Mystik, Mathematik genügt mir.“

Auch ist anzumerken, dass sich Walter Faber immer wieder in seine eigene Welt der Technik und Mathematik flüchtet, wenn er mit einer Situation überfordert ist. Er beschreibt oft plötzlich nebensächliche Dinge oder macht einen Zeitsprung in seiner Erzählung, um sich selber zu überzeugen, dass alles begründbar ist.

Als ein sehr gutes Beispiel aus dem Buch sehe ich seine Reaktion als er Joachim sieht, der sich erhängt hat. „Es wunderte mich, woher sein Radio (…) den elektrischen Strom bezieht.“ Ein anderer Hinweis auf diese Einstellung ist seine Reaktion, als er bemerkt, dass Elisabeth seine Tochter ist.

Er versucht sich selbst durch gefälschte Rechnungen zu täuschen. „Wie ich's rechnete, weiß ich nicht; ich legte mir die Daten zurecht, bis die Rechnung wirklich stimmte, ( .)“ Auch als seine Tochter im Sterben liegt, rechnet er Hanna immer wieder vor, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Elisabeth am Schlangenbiss stirbt sehr gering ist, worin man wieder sehen kann, dass er sich gerne in sol.....

Natürlich gibt es auch die gegensätzliche Lebensweise. Diese Art des Lebens, das Glauben an den Zufall und an Schicksal wird im Buch von Fabers Jugendliebe, Hanna Piper, verkörpert. Sie ist das totale Gegenstück zu Walter Faber und hat sich wahrscheinlich auch aus diesem Grund von ihm getrennt.

Nach den vielen Schicksalsschlägen, die Walter Faber einstecken musste macht sich bei ihm aber ein Wandel bemerkbar. Er ist zwar weiterhin sehr rationalistisch, allerdings wird er aufgeschlossener und beginnt der Denkweise von Hanna etwas abzugewinnen, auch wenn es vielleicht nur aus dem Grund geschieht, dass er sich rechtfertigen will und nicht die Schuld auf sich nehmen möchte, selbst für das Geschehene verantwortlich zu sein.

In der Literatur gibt es einige Hinweise auf den Zufall, der in sein Leben eindrang. Zum Beispiel hätte Elisabeth ohne weiteres geheilt werden können, wenn die Schädelfraktur erkannt worden wäre, an der sie schließlich starb.

Allerdings wird dabei auch offensichtlich, dass die Wahrscheinlichkeit nicht falsch gelegen ist, da Elisabeth nicht am Schlangenbiss gestorben ist.

Am Ende des Buchs, als Walter Faber schon schwer an Magenkrebs erkrankt im Krankenhaus liegt, beginnt er sich wieder mit Hanna anzufreunden, aus seiner subjektiven Sicht zumindest, was einen Hinweis darauf gibt, dass es durchaus möglich ist Fortschrittsgläubigkeit und den Glauben an die Technik mit einer spirituellen Lebensweise zu vereinbaren.

In der Gegenwart sind beide Lebensweisen vertreten. Einige suchen in der spirituellen Lebensweise vielleicht auch Zuflucht vor dem extremen Vertrauen und Glauben in die Technik. Ich denke, dass es durchaus möglich ist, dass Menschen, die eine dieser beiden Lebensweisen leben, Elemente aus der anderen übernehmen.

Außerdem ist es wahrscheinlich leichter mit anderen Menschen umzugehen, wenn man sich nicht verschließt, sondern offen ist für Neues. Es ist wichtig, sich selber zu kennen und zu wissen, woran man glaubt und wie man lebt und sich nicht zwanghaft an eine Lebensweise zu klammern, wie der P.....


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