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Seminararbeit / Hausarbeit

Analyse: Exegese Markus 3,1-6

4.962 Wörter / ~22 Seiten sternsternsternsternstern_0.25 Autor Konrad Grüneberger im Jun. 2012
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Analyse der Exegese Markus 3, 1-6: Studienarbeit zu Textstruktur, semantischen Analyse, Formgeschichte und theologischem Profil der
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Dokumenttyp

Seminararbeit
Theologie

Universität, Schule

Universität zu Köln

Note, Lehrer, Jahr

Flebbe, 2007

Autor / Copyright
Konrad Grüneberger ©
Metadaten
Preis 8.80
Format: pdf
Größe: 0.47 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.25
ID# 20533







Analyse

Exegese Markus 3,1-6


Inhaltsverzeichnis

1. Persönliche Erstbegegnung mit Mk 3,1-6. 2

2. Übersetzungsvergleich. 2

3. Analyse der Textstruktur. 3

3.1 Abgrenzung der Einheit. 3

3.2 Einordnung in den Kontext. 5

3.3 Syntaktische Analyse. 6

3.4 Semantische Analyse. 7

3.5 Narrative Analyse. 9

3.6 Pragmatische Analyse. 10

3.7 Fazit. 11

3.8 Gliederung. 11

4. Semantische Analyse von Begriffen und Motiven. 12

5. Formgeschichte. 13

6. Literarkritik, Synoptischer Vergleich. 15

7. Redaktionskritik. 18

8. Theologisches Profil20

9. Hermeneutik und Gegenwart. 22


1. Persönliche Erstbegegnung mit Mk 3,1-6

Markusevangelium Kapitel 3 Verse 1-6 – eine beeindruckende Textstelle, für das Christentum von besonderer Bedeutung. Mein erster inhaltlicher Gedanke dazu war: Hier grenzen wir uns vom Judentum ab. Und: Jesus geht einen Konflikt mit den jüdischen Gesetzen ein. Die Frage ist auch: Kehrt Jesus dem Judentum dadurch den Rücken? Im Folgenden gilt es diese und andere Fragen, die die kurze Textstelle liefert aufzuarbeiten.

Ich werde mich, wenn nicht anders erwähnt auf die Übersetzung der Elberfelder Bibel, revidierte Fassung, beziehen.


2. Übersetzungsvergleich

An dieser Stelle werde ich die Elberfelder Übersetzung mit der bekannten Übersetzung von Luther vergleichen.

Luther wählt im Gegensatz zur Elberfelder Übersetzung für diese Perikope eine eigene Überschrift („Die Heilung eines Mannes am Sabbat“). In der Elberfelder Ausgabe fällt diese Geschichte zusammen mit der vorhergehenden vom Ährenraufen unter die Überschrift „Die Sabbatfrage“. Damit wird die Perikope trotz Anfang eines neuen Kapitels mehr in den Zusammenhang gebracht.

Insgesamt ist die Lutherübersetzung dieser Textstelle der Elberfelder Übersetzung sehr nahe. Einige Male finden wir andere Worte mit sehr ähnlichem Gehalt. So wählt Luther in Vers 1 das Wort „abermals“ während in der Elberfelder Bibel von „wieder“ gesprochen wird. Ähnliche Unterschiede finden sich auch in den folgenden Versen (verklagen – anklagen; Leben retten – Leben erhalten; alsbald – sofort; gesund – wiederhergestellt).

Interessanter erscheinen jedoch andere Unterschiede. So ist in der Elberfelder Übersetzung immer wenn Jesus spricht die Präsensform des Verbs („er spricht“) zu finden, obwohl die Handlung der Perikope im Präteritum geschrieben ist. Luther wählt durchgängig das Präteritum, auch im Zusammenhang mit Jesus Worten („er sprach“).

In Vers 5 wählt Luther anstatt eines Substantivs („Verhärtung ihres Herzens“) ein Adjektiv („verstocktes Herz“). Aufgrund der wenigen Adjektive im Text (nur eines), ändert sich an dieser Stelle der Text, er weicht etwas vom Typ eines Berichts[1] ab.

Die wörtliche Rede in Vers 3 ist bei Luther sehr viel kürzer als in der Elberfelder Bibel. Auch wenn hierdurch kein inhaltlicher Unterschied ist, wirkt das Zitat Jesus, wie wir es in der Elberfelder Bibel lesen können viel detaillierter.

Einen wesentlichen Unterschied kann man noch in Vers 6 ausmachen. Luther führt aus, wer die Herodianer sind („Anhänger des Herodes“). Der wesentliche Unterschied in diesem Vers und auch in der gesamten Perikope ist ganz am Schluss zu finden. Bei Luther heißt es „wie sie ihn umbrächten“. In der Elberfelder lesen wir: „wie sie ihn umbringen könnten“.

Beides Mal finden wir den Konjunktiv, in der Elberfelder wird allerdings das Hilfsverb können zur Hilfe genommen und umbringen selbst bleibt im Infinitiv stehen. Dadurch wird meines Erachtens die Tatsache des Mordwunsches vielmehr verdeutlicht.


3. Analyse der Textstruktur

3.1 Abgrenzung der Einheit

Die ersten Schritte der Analyse bedingen eine Einordnung in den Kontext. Dazu werde ich zunächst diese Einheit daraufhin überprüfen, wie sie sich zum vorherigen und nachfolgenden abgrenzt.

Die Perikope Mk 3,1-6 hebt sich von der vorherigen Perikope vom Ährenraufen der Jünger am Sabbat (Mk 2,23-28) durch einen Ortswechsel – ausgedrückt durch „in die Synagoge“ – ab. Aus dem gleichen Grund grenzt sich der Textabschnitt von der nachfolgenden Geschichte ab, als Jesus sich am See befindet (Mk 3,7-12). Eine leichte formale Zäsur nach vorn hin bildet das „wieder“, das hier eine über.....[Volltext lesen]

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In der vorliegenden Perikope liegen 27 Verben, dabei 20 verschiedene, vor. Man kann aufgrund der Kürze der Perikope somit von vielen Verben sprechen. Dies deutet auf einen sehr dynamischen Text mit vielen Events hin. Substantive liegen 20 vor, wobei vor allem die Substantive „Mensch“ und „Hand“ mehrfach auftreten.

Auch die Anzahl der Substantive ist sehr hoch, jedoch nicht ganz so hoch wie die Anzahl an Verben. Oft werden dann anstelle der Substantive Personalpronomen verwendet. Auch davon liegen 20 im Text vor. Sehr oft wird dabei das Personalpronomen „er“ verwendet. Dies steht für die Hauptfigur der Perikope Jesus, der als Substantiv nicht einmal genannt wird. Dies alles spricht für einen sehr berichtenden Charakter der vorliegenden Perikope.

Dies wird auch durch die Anzahl der Adjektive unterstrichen, denn nur an einer Stelle finden wir ein solches, die „verdorrte Hand“. Ansonsten nimmt de Autor des Markusevangeliums Abstand von Adjektiven, die das wie beschrieben. Es wird mehr Wert auf Fakten gelegt.

Die Art der Substantive verrät, dass diese selten für Ortsangeben sprechen. Einmal am Anfang wird die Synagoge erwähnt, dann ein zweites Mal spricht Jesus von der Mitte. Dies zeigt, dass die vielen Events alle an einem Ort geschehen. Eine andere Gruppe der Substantive bilden die substantivierten Adjektive, Adverbien und Verben.

Die Verhärtung, der Zorn, der Rat, Gutes und Böses hätten alle nicht unbedingt als Substantive formuliert werden müssen. Der Autor hat dies aber so gewählt, da er wahrscheinlich an der Form eines Tatsachenberichts festhalten wollte. Alle anderen Substantive beschreiben Personen, die nicht so zahlreich, also sehr überschaubar sind. Da sind zum einen die Gegner, zunächst nur mit Personalpronomen „sie“ bezeichnet, später als Herodianer und Pharisäer aufgedeckt, zum anderen ist dort Jesus, immer als „er“ bezeichnet und der Mensch.

Gerade das von so wenigen Handelnden so viele Handlungen ausgehen spricht wiederum für eine hohe Anzahl an Events und lässt den Text enorm dynamisch erscheinen, wie oben schon angedeutet.


3.4 Semantische Analyse

Als nächstes analysiere ich nun die Bedeutungsebene des Textes und siehe so Rückschlüsse auf die angesprochenen Themen in der Perikope.

Viele Sätze in der Geschichte deuten darauf hin, dass dieser Perikope einige Erzählungen über Jesus  vorausgehen. Betrachtet man dazu im ersten Vers das Wort „wieder“, kann man daraus schließen, dass Jesus mehrfach, auch mehrfach zuvor, in der Synagoge war. In Vers 2 wird dann angedeutet, dass dies nicht die erste Tat, wahrscheinlich auch nicht die erste „verbotene Tat“ zu sein scheint.

Denn „sie lauerten auf ihn“. Jesus war also deutlich bekannt und seine Handlung wird vorab schon vermutet und dann begutachtet. Lauern beinhaltet auch, dass man einen Fehler erwartet. Jesus scheint aber, wie wir in Vers 3 sehen völlig unbeeindruckt zu sein. Er bereitet die Heilung vor und wendet sich dann, in Vers 4, sogar direkt seinen Gegnern zu. Hier verwendet er wieder eine wörtlich Rede, in der er mit einer semantischen Opposition auf seine Gegner eingeht; Gutes oder Böses.

Er schiebt gleich hinterher wiederum eine solche semantische Opposition, indem er auch den Sachverhalt zuspitzt; Leben retten oder töten. Diese Gegensätze bedingen eine Entscheidung, nicht nur von den Gegnern Jesu, sondern von allen Lesern. Auf welcher Seite stehe ich?

Nach der Heilung in Vers 5,  ist in Vers 6 wieder auffällig, dass Jesu Gegner sofort Rat gegen ihn halten. „Sofort“ deutet wieder darauf hin, dass diesem „Verstoß Jesu“ bereits einige andere vorrausgegangen waren. Es wurde damit gerechnet, dass Jesus so handelt, wie er es schließlich tat,[10] und so konnte auch gleich einen Beschluss fassen, der an seiner Heftigkeit nicht zu überbie.....

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Der Mann wird durch seine Physis charakterisiert, durch seine verdorrte Hand.

Alles im Text deutet darauf hin, dass der Verfasser des Markusevangeliums versucht, den Leser zu beeinflussen und dies durch eine objektive, aber allwissende, Schilderung zu untermauern. Er wollte Tatsachen übermitteln und zeigen, dass Jesus keine andere Wahl als den Tod hatte, weil seine Gegner so skrupellos waren.


3.6 Pragmatische Analyse

Befasst man sich jetzt ausführlicher mit der Wirkung des Textes auf den Leser und der Lenkung durch den Autor, so kommt man zur pragmatischen Analyse des Textes.

Dem Verfasser des Markusevangeliums geht es also darum, die Adressaten des Textes zu einer Entscheidung für Jesus zu bringen. Darum auch die Frage des Jesu in Vers 4: Gutes oder Böses, Leben retten oder töten? Der Verfasser will damit auch auf die Frage lenken: Für oder gegen Jesus? Und den Leser möchte er nur dahin lenken, für Jesus zu sein. Darum auch die Charakterisierung der Personen auf die eben betrachtete Art und Weise.[11]

Des weiteren ist der Verfasser beim Lesen des Textes nicht zu bemerken, er verhält sich distanziert und gibt einen Bericht ab, heute würde man vielleicht von einer Pressemeldung sprechen. Er bewertet die Aussagen und Handlungen nicht, beschreibt nur. Allein dadurch versucht er an  Glaubwürdigkeit gegenüber dem  Leser zu gewinnen. Die Tatsachen in Mk 3,1-6 erscheinen dem Leser auch als Tatsachen.


3.7 Fazit

Der Verfasser des Markusevangeliums berichtet aus einer  subjektiven Haltung heraus und versucht den Leser darauf zu lenken, wie Jesus ist und wie seine Gegner sind. Dabei stellt er sich durch die Form eines Berichts als objektiv dar. Er erzählt eine sehr dynamische Geschichte mit vielen Events und einem übersichtlichen Szenario. Alles ist im Rahmen der  markinischen Kreuzestheologie zu verstehen.[12]


3.8 Gliederung

Aufgrund der vorangegangenen Erkenntnisse komme ich als Gliederung zu folgendem Ergebnis von Mk 3,1-6. Diese ist meines Erachtens viergliedrig aufgebaut:[13]

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Vordorrt könnte auch für verdorben stehen, das heißt, der Mensch ist zugrunde gerichtet, wie ein Baum oder ein andere Pflanze, die verdorrt ist.[14]

Dann möchte ich noch auf die „Verhärtung ihres Herzens“ eingehen. Das Wort „Herz“ ist heutzutage noch ein Synonym für Emotionalität, Mitgefühl und Empfinden. So denke ich, ist es an dieser Textstelle auch zu interpretieren. Jesus ist betrübt über die Verhärtung der Herzen seiner Gegner. Er hätte sich also mehr Mitgefühl erwünscht.

Heute würde man wohl sagen, er war betrübt über deren Kühle oder nicht vorhandenen Wärme. Darum spricht man auch von „Hartherzigkeit“.

So werden die Gegner von Jesus hier auch als gefühllos, ohne Emotionalität vor allem gegenüber dem Mann mit der verdorrten Hand dargestellt. Ihre Handlungen sind demnach berechnend, so auch der spätere Todesbeschluss.


5. Formgeschichte

Im folgenden versuche eine Einteilung in eine Gattung vorzunehmen, später gehe ich auf den „Sitz im Leben“ ein.

In Mk 3,1-6 sind zwei Hauptmerkmale auffällig. Es liegt meines Erachtens sowohl eine Wundergeschichte als auch ein Streitgespräch vor. Durch die Heilung wird der Charakter einer Wundergeschichte gegeben und durch das Auftauchen der Pharisäer, die Jesus prüfen und sogar seinen Tod vorausplanen, liegt eindeutig ein Streitgespräch vor.

Allerdings stellt die Wundergeschichte den Anlass für das Streitgespräch. Ähnlich sehen es auch Bultmann und Lindemann[15].

Bultmann teilt diese Perikope des weiteren den Apophthegma zu, jedenfalls die ersten fünf Verse. Ein Apophthegma ist eine Untergattung der Chrie, sie ist die kürzeste Form davon und ist nach dem Schema „x (Name) wurde gefragt y (Gegenstand) und sagte z (Sentenz oder Gnome)“[16] aufgebaut. Berger hingegen listet diese Perikope nicht als ein Apophthegma auf.

Er geht auch deutlich zu Bultmann in den Diskurs und findet, dass dieser den Begriff zu weitläufig gebraucht. Wenn man sich allerdings Bergers Kriterien für eine Chrie anschaut, so fällt meiner Ansicht nach diese Perikope auch darunter. Denn schaut man sich Vers 4 von Mk 3,1-6 an, so wird die „Bindung eines Ausspruchs an eine historische Person“[17] deutlich. Jesus sagt: „Ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Böses zu tun, das Leben zu r.....

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In allen drei Schriften findet man zu dieser Textstelle jeweils sechs Verse. Dabei ähneln sich nur der Inhalt und die Aussage der Geschichte. Formal findet man  in allen drei Textstellen völlig unterschiedliche Dinge. Dabei gebrauchen die Synoptiker in diesem Fall nur selten dieselben Wörter für dieselbe Aussage.

Bei allen drei Textstellen wird zunächst in den ersten beiden Versen in die Geschichte eingeleitet:

-          Jesus geht in die Synagoge, wobei der Verfasser des Matthäusevangeliums diese mit dem Possessivpronomen „ihre“ näher bestimmt.

-          Der Mensch mit der verdorrten Hand wird vorgestellt. Im Markus- und Lukasevangelium geschieht dies in Vers 1, im Matthäusevangelium erst in Vers 2. Außerdem bestimmt der Verfasser des Lukasevangeliums die Hand genauer („rechte Hand“). Bei Mt ist eine ähnliche Formulierung, wie bei Mk zu finden.

-          Auch Jesu Gegner werden vorgestellt. Während in Mk und Mt die Gegner nicht namentlich genannt werden, benennt der Verfasser des Lukasevangeliums diese mit „die Schriftgelehrten und Pharisäer“ .

-          Dann geben auch alle drei Synoptiker im zweiten Vers darüber Aufschluss, worum es in der Geschichte geht. Es geht darum, dass Jesu Gegner darauf lauern, dass er am Sabbat heilt, damit sie einen Anklagepunkt gegen ihn haben.

Im Lukasevangelium ist dieser Sachverhalt drastischer und zugespitzter formuliert, als bei den anderen beiden („damit sie eine Beschuldigung gegen ihn fänden“). Der Verfasser des Matthäusevangeliums fasst dies in eine wörtliche Rede, wie es typisch für das Matthäusevangelium ist.

Der weitere Verlauf der Geschichte ist nun vor allem im Matthäusevangelium anders. Während bei Mk und Lk in Vers 3 die Heilung vorbereitet wird und der Kranke von Jesus angesprochen wird, reagiert Jesus im Matthäusevangelium auf die Frage, ob man am Sabbat heilen dürfe mit einem Vergleich. Er erzählt hier die Geschichte vom einem am Sabbat in einen Brunnen gefallenen Schaf und fragt seine Widersacher, ob sie es retten würden? Dann geht er in Vers 4 in einen klaren Diskurs zu den Kritikern, indem er also die Schafsrettung mit einer Menschenrettung vergleicht und stellt dann auch den Wert eines Menschen in den Vordergrund.

Dieser Einschub deutet klar darauf hin, dass der Verfasser des Matthäusevangeliums eine zusätzliche Quelle verwendet haben muss, vermutlich die Quelle Q, denn dies taucht gar nicht bei Mk und Lk auf. Die Version des Lukas hingegen ist wieder viel mehr ausgeschmückt als   Mk. Hier wird betont, dass Jesus die Gedanken der Pharisäer kennt. In Vers 4 kommt nun bei allen drei Synop.....

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Insgesamt ist auffällig, dass im Markusevangelium die einfachste Sprache verwendet wird, bei Lk ist der Sachverhalt sprachlich besser ausformuliert. Der Verfasser des Matthäusevangeliums verwendet auffällig oft Zitate, was auch generell vom Matthäusevangelium zu sagen ist. Einen klaren Hinweis, welcher Text wem vorgelegen haben könnte, gibt es in dieser Textstelle nicht.

Die Markuspriorität lässt sich aber auch nicht widerlegen an dieser Textselle.


7. Redaktionskritik

Wie ist dieser Text im Blick auf das Gesamtevangelium des Markus einzuordnen? Dabei ist ein Blick auf die Einbettung in den Zusammenhang hilfreich.

Wie bereits erwähnt, ist diese Perikope thematisch mit dem vorherigen Abschnitt durch die Sabbatfrage verbunden. Im Markusevangelium wird die Auseinandersetzung Jesu mit dem Gesetz, insbesondere die Sabbatfrage fast nur im ersten Teil des Mk im Zusammenhang mit Streitgesprächen zwischen Jesus und seinen Gegnern thematisiert.

Dass Jesus „wieder“ in die Synagoge geht (Vers 1), ist eine markinische Bearbeitung in Anschluss an Mk 1,21. Dass der Jesusname nicht erwähnt wird, spricht auch für eine markinische Bearbeitung, da Mk die Perikope, die vielleicht so oder in kürzerer Form vorgefunden hat, in seinen Kontext eingeordnet hat.                                       Ein besonderer Begriff bei Mk ist der Begriff „Herodianer“.

Diese Gruppe wird in der Bibel nur bei Mk erwähnt, einmal auch bei Mt, was vermutlich auf eine Abschrift zurückzuführen ist. Es handelt sich wohl um Anhänger der Herodesdynastie. Sie treten immer im Verbund mit den Pharisäern auf, also können ihnen ähnliche Charaktereigenschaften zugesprochen werden.[23] Ansonsten können keine entscheidenden Stichwörter, die für Mk typisch wären, festgemacht werden.Jedoch kann man sagen, dass der im Hinblick auf das Gesamtevangelium frühe Hinweis auf Jesu bevorstehenden Tod und der Todesbeschluss von Jesu Gegnern, bei Mk gegenüber den anderen Synoptikern auffällig ist.

Dem Evangelisten ist ein Verweis auf den bevorstehenden Tod in seinem ganzen Werk immer wieder wichtig. Man kann sagen, dass die Passion eine dominante Rolle innerhalb des Markusevangeliums einnimmt, auch über die eigentliche Passionserzählung in Mk 14-16 hinaus, bzw. in Vorbereitung darauf. Es ist ihm wichtig, herauszustellen, dass Jesu Leben und Wirken zwangsläufig auf das Kr.....

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