Ein netter Kerl“ (1978) von Gabriele Wohmann
Analyse
Die Kurzgeschichte „Ein netter Kerl“ (1978) von Gabriele Wohmann handelt von einem Kommunikationsproblem innerhalb einer fünfköpfigen Familie: Rita, Nanni, Milene und dessen Eltern.
Rita hat sich ohne das Wissen ihrer Familie verlobt und ihren Zukünftigen mit nach Hause gebracht. Bei einem anschließendem Gespräch wird dieser nur auf sein äußeres Erscheinungsbild reduziert und ausgelacht, während Rita unter diesem Spott leidet.
Als Rita schließlich ihre Verlobung verkündet, ist die Familie beschämt und berücksichtigt die inneren Werte des Mannes.
Die Geschichte wird von einem neutralen Er-/Sie-Erzähler wiedergegeben, wodurch sich der Leser ein komplett eigenes Bild machen kann. Durch die einfache Sprache und der alltäglichen Situation einer beim Essen sitzenden Familie kann man sich gut in das Geschehen hineinversetzen.
Auffällig ist, dass die Geschichte keine Anführungszeichen enthält, obwohl sie fast ausschließlich aus wörtlicher Rede besteht.
Die Kurzgeschichte beginnt mit dem Satz „Ich habe ja so wahnsinnig gelacht“ (Z.1). Der Leser wird sozusagen mitten in das Geschehen hineingeworfen und erfährt erst im Laufe der Geschichte von dem eigentlichen Inhalt. Ritas Familie sieht nur das Äußere des Mannes, sowohl Nanni „auch hinten im Nacken hat er schon Wammen, wie ein alter Mann“ (Z.19/20), als auch die Mutter äußern sich abfällig über sein Aussehen „furchtbar fett für sein Alter“ (Z.4).
Doch bereits in der Überschrift werden die inneren Werte des Mannes berücksichtigt und darauf aufmerksam gemacht.
Rita verletzen diese spöttischen Bemerkungen und sie fühlt sich unwohl, was man an Hand von ihren Reaktionen sehen kann. „Rita setzte sich gerade hin und hielt sich mit den Händen am Sitz fest“ (Z.7/8). Doch ihre Famile schenkt dem keine Aufmerksamkeit, sie erkennen Ritas nonve.....[Volltext lesen]