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Inhalt: Die Interpretation ermöglicht ein tiefes Verständnis von Kants Definition der Aufklärung und dessen Relevanz für das Bürgertum. Sie zeigt auf, wie Kant zur Nutzung des eigenen Verstandes aufruft und die Ursachen sowie Folgen von Unmündigkeit beleuchtet. Der Leser erhält Einblicke in die Unterscheidung zwischen Revolution und Reform im Kontext der Aufklärung. Zudem wird Kants Argumentationsstruktur klar dargelegt, was das Nachvollziehen seiner Thesen erleichtert.
Analyse und Beantwortung der Frage:
Was ist Aufklärung - Immanuel Kant
Der vorliegende Auszug aus dem Sachtext „Die Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung“, von Immanuel Kant, einem angesehenen deutschsprachigen Philosophen aus Königsberg , wurde im Jahre 1784 verfasst und erschienen in der berlinischen Monatsschrift.
Durch Text veranschaulichte Kant, wie es bereits dem Titel zu entnehmen ist, der interessierten Leserschaft, die weitgehend vom gebildeten Bürgertum gestellt wurde, was Aufklärung bedeutet. Unter dem Begriff Aufklärung verstehe man, so die These des Philosophen, den Ausgangs den Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit und den individuellen sowie gesellschaftlichen und geistigen Emanzipationsprozess, der Autoritäten kritisch hinterfragt und damit eine Selbstbestimmung des Individuums fordert.
Kant beginnt seinen Text, in dem er zunächst den Begriff der Aufklärung definiert und anschließend an die Leserschaft appelliert, ihren eigenen Verstand in Anspruch zu nehmen und nicht seine Mündigkeit an Vormünder zu übertragen. Diese Vormünder können laut Kant in Form von verschieden Autoritäten, wie Herrschern zur damaligen Zeit, auftreten.
Als nächstes geht der Philosoph darauf ein, was die Ursachen für unmündiges Verhalten sind und veranschaulicht diese an Hand von Beispielen. Kant stellt anschließend die Folgen für den einzelnen dar und beschreibt, dass der mechanische Gebrauch des Verstandes die Entfaltung der Vernunft verhindert.
Bevor er zu der abschließenden Schlussfolgerung kommt, dass die Menschen in einem Zeitalter der Aufklärung leben, jedoch noch kein aufgeklärtes Zeitalter bilden, legt Kant die Unterschiede zwischen einer Revolution, in der sich der Mensch aus der persönlichen Abhängigkeit befreit, und einer Reform, in der die Entfaltung einen neuen Zustandes erlangt wird, dar.
Zu guter Letzt fordert er die Leserschaft ein weiteres Mal dazu auf von ihrem Vernunft Gebrauch zu machen, nur dann könne .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Ein weiterer Kritikpunkt, den Kant in seinem gut durchdachten Argumentationsgang berücksichtig sind neben den positiven Aspekten eines Vormundes, der einen die Entscheidungspflicht abnimmt, auch die Negativen eines solchen. „Habe ich ein Buch, das für mich Verstand hat, einen Seelsorger, der für mich Gewissen hat, einen Arzt, der für mich die Diät beurteilt usw., so brauche ich mich ja nicht selbst zu bemühen.“(Zeile 18 ff.), durch Parallelismus verdeutlicht er, was wohl möglich in vielen Menschen zu dieser Zeit vor sich ging: andere werden das verdrießliche Geschäft schon für mich übernehmen, welches aber auch Gleichzeitig eine große Macht an die Vormünder überträgt, denn diese können Entscheidungen nach Belieben treffen und sie für ihr eigenes Geschäft zum Vorteil machen.
Anschließend veranschaulicht der Philosoph in seinem Werk die Gründe, wieso sich der Schritt zu Mündigkeit als ein so beschwerlicher für das damalige Bürgertum darstellte: „Nachdem sie ihr Hausvieh zuerst dumm gemacht haben und sorgfälltig verhüteten, dass die ruhigen Geschöpfe ja keinen Schritt außer dem Gängelwagen […] allein zu gehen.“ (Zeile 31 ff.).
Durch Vergleich wird die Leserschaft erneut auf gefordert sich von seinen Vormündern zu emanzipieren, weil jene sich bereits, wie ein Tier von seinem Besitzern korrumpieren lässt und Kant erreicht, dass der Leser daran denkt sich zu ändern, da er sich sonst nicht von einem Hausvieh unterscheide.
Als Voraussetzung für diese Aufklärung setzt er die Freiheit voraus, die der Mensch hat um von seiner Vernunft öffentlich Nutzen zu machen, aber diese Freiheit sei den Menschen versagt, obwohl es das natürliche Recht eines Menschen ist ( Zeile 87 ff.).
Im letzten Schritt seiner Argumentation stellt er deutlich heraus, dass der unmündige Mensch zwar das Potential hat sich vollständig seines eigenen Verstandes zu bedienen, aber es wäre noch ein sehr langer Weg bis zu einem aufgeklärten Zeitalter (Zeile 94 ff.). Zwar scheint die Lage des unmündigen, religionsgebundenen Menschen in seinen Augen fast verloren zu sein, was er mit seiner kurzen Antwort „Nein“ (Zeile 94 ff.) zeigt, aber man sieht auch, dass er die Hoffnung nicht aufgibt, dass der Unmündige bald soweit sei.
Seiner Meinung nach fehlt noch sehr viel dazu, dass die Menschen seiner Zeit in der Lage wären, zum Beispiel bei religiösen Entscheidungen, wirklich selbstständig zu entscheiden. Aber dass den Menschen nun die Möglichkeit gegeben sei, selbst zu denken und zu handeln, d.....
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