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Interpretation
Deutsch

LSH Schloss Ising

2009 Deutsch Leistungskurs Fr. Dr. Biller

Daniela . ©
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ID# 5451







Analyse des Essays „Wir sind Kultur-Über geistige Ernährung“ von Gerd Heidenreich


a)     Erarbeiten Sie die Argumentationsstruktur des Textes und klären Sie die Position des Autors

b)     Setzten Sie sich unter Einbeziehung eigener Erfahrung mit den zentralen Thesen des Essays auseinander.


Gliederung:


A.     Argumentationsstruktur und die Position des Autors

1.      Kultur

a)      Das öffentliche (falsche) Verständnis von Kultur

b)      Kultur als Notwendigkeit für den emotionalen Entwicklungsprozess

c)       Der Begriff Kultur

c.a) Kultur als alleiniges Verständnis von Werten

c.b) Kultur als dynamischer Prozess

c.c) Kultur als Notwendigkeit in Individuum und Gesellschaft

d) Kultur als Impuls für Veränderung

2. Bildung

a) falsches Verständnis von Bildung

b) Bildung als Element der Kultur

c) Erläuterung des falschen Verständnis von Bildung am Beispiel Schule

c.a) Kritik an falscher Pädagogik

c.b) Internet als falsch verstandener Ersatz für Bildung

3. Verbesserung der Situation nach Meinung des Autors

a) Literatur als Bereicherung und Hilfe im Jugendalter

4. Kultur und Bildung als alleinige Möglichkeit zur Erlangung von Freiheit

B. Auseinandersetzung zu diesem Thema unter Einbeziehung eigener Erfahrungen

1. Kulturauffassung heute

2. Problematik des in der Schule vermittelten „Wissens“

3. Mitmenschen als bessere „Lösung“ im Vergleich zur Literatur

Der Autor strukturiert sein Essay meiner Meinung nach in zwei Wesentliche Teile. Er erläutert die Themenbereiche Kultur und Bildung, und schließt letztendlich daraus die Problematik eines falschen Auffassens von diesen Werten und Begriffen. Anschließend gibt er selbst einen Vorschlag, kommende Generationen wieder an die wahre Absicht von Kultur und Bildung heranzuführen und sieht darin den alleinigen Ausweg in eine mündige Gesellschaft.

Über die Kultur:

Gerd Heidenreich beginnt seinen Essay mit einer Klage über das generelle Missverständnis von Kultur. Sie gilt als schmuckes Accessoire, die Gesellschaft ist jedoch nicht bereit, Arbeit oder Mühe für ihr angeblich „höchstes“ Gut zu investieren.

Dabei ist Kultur absolut essentiell für einen emotionalen Reifungsprozess, durch Kultur definieren sich über Generationen hinweg Tradition, Wert, und Lebensart. Nur durch Kultur ist es möglich evolutionär an seinen Wurzeln zu haften, aber auch an sich selbst zu wachsen.

Der Begriff Kultur ist eigentlich eine Akkumulation für viele menschliche Werte und Praktiken. Kunst und Kulturtechniken, Bildung, Gesellschaft. All das sind Teilaspekte der Kultur.

Der Autor verdeutlicht zunächst die wichtigsten Faktoren. Vor allem darf Kultur nicht als alleiniges Leben nach bestimmten Werten oder das Verständnis dieser aufgefasst werden, sie sollte besonders das Hinterfragen und Kritische Denken fördern. „Kultur verlangt also Entscheidung“.

Desweiteren muss sich Kultur auch ein Stück weit wieder und wieder neuerfinden, sie darf nicht stagnieren, muss ein ständig dynamischer Faktor in unserer Gesellschaft bleiben, auch wenn das im Kontrast zur bewehrten Tradition steht. Der dialogische Charakter ist also einer der wichtigsten G.....

Aber anstatt sich dieser Aufgabe zu stellen, errichten Lehrer und andere Wissensvermittler Säulen von rein rationalem Wissen für ihre Schüler, die jedoch die Lasten des später auf die Jugend zukommenden Lebens mit all seinen Emotionalen Höhen und Tiefen nicht tragen können. Heidenreich verdeutlicht dies besonders am Beispiel Deutschunterricht, in welchem literarisches Wissen „eingetrichtert“ wird, die eigentliche Literatur jedoch zu kurz kommt.

Weiterhin kritisiert der Verfasser die scheinbare Bildungshilfe des Internets, welche zwar rationale Kenntnis vermitteln kann, jedoch nicht in der Lage ist, soziale Kompetenzen und den Umgang mit zwischenmenschlichen Situationen zu lehren.

Verbesserung der Situation nach Meinung des Autors:

Einen Ausweg aus dieser scheinbar hoffnungslosen Lage der zukünftigen Generationen sieht Heidenreich besonders in der Literatur. Bücher, aber auch andere Medien wie Film und Theater regen Jugendliche an, sich zu identifizieren mit Helden und Antihelden, Schicksale zu hinterfragen und auch Schlüsse aus den Fehlern von Protagonisten und Figuren zu ziehen.

Das Vorleben von Konfliktsituationen lässt also Kinder lernen, spätere Krisen leichter zu überwinden. Egal ob Antike, Klassik oder Gegenwarts-Roman, bestimmte menschliche Probleme sind zeitlos, und können in jede Epoche transferiert werden.

Heidenreich stellt weiterhin eine sehr brisante These auf. „Selbstmordprophylaxe“, das klingt sehr krass, aber nach Meinung des Autors ist Literatur sogar dazu in der Lage, Jugendliche vor emotionalen Abgründen zu bewahren, bzw. den Aufprall zu dämpfen und somit die Situation zu erleichtern. Und diese Fähigkeit kann man ausschließlich der Literatur zuschreiben, antrainierte „Bildung“ ist dazu nicht in der .....

DER Kultur wenn man so will. Und damit schließt sich der Kreis zwischen Kultur, Bildung und Freiheit.

Auseinandersetzung zu diesem Thema unter Einbeziehung eigener Erfahrungen:

Im Generellen stimme ich Gerd Heidenreich in seiner doch sehr kritischen Sichtweise zu. Vor allem Jugendliche scheinen zu verlernen, was Kultur eigentlich bedeutet bzw. was sie denn darstellt. Ich will nicht behaupten, die heutige Generation hätte keine „Kultur“ mehr, durchaus gibt es ein sozial strukturiertes Gewebe, in dem Normen und Werte zu finden sind, jedoch ist fraglich ob dieses den Namen Kultur verdient.

Die füllenden Elemente der Kultur, die auch Heidenreich beschreibt, sind dort immer weniger zu finden. Kunst, Bildung, Tradition, all dieses scheint ein wenig in Vergessenheit zu geraten. Jedoch ist es schwierig objektiv ein Urteil zu fällen, denn Kunst und somit auch Kultur ist relativ. Vielleicht hat die ältere Generation den Blick für das „Schöne“ verlernt, und hat kein Urteilungsvermögen mehr, sieht nur noch die „Hässlichkeit“ und den „Verfall“ dieser Kultur.

Aber wie auch Heidenreich sagt, darf Kultur nicht stagnieren, muss sich neuerfinden; und vielleicht können diesen Prozess ältere Generationen schlichtweg nicht mehr nachvollziehen, und sind deshalb mit der „neuen“ Kultur überfordert. Wie dem auch sei, Kultur wird wohl auch für die kommenden Generationen schwer zu fassen sein, aber in irgendeiner Form vorhanden wird sie v.....

Besonders in Zeiten, in denen soziale Kontakte nur noch rudimentär ausgeprägt sind, aufs nötigste beschränkt werden, und ein Internetforum eine handfeste Diskussion ersetzt, ist es wichtig mehr auf mitmenschliche Beziehungen zu achten. Kinder lernen genauso viel aus einem vorgelebten Konflikt in der Familie wie aus dem im Film oder im Buch, wenn nicht sogar noch mehr, weil er eben real ist.

Problematisch wird es nur, wenn selbst Eltern die Konfliktfähigkeit verlernt haben, und ihren Kindern, wenn auch unabsichtlich, ein falsches Vorbild vermitteln. Vielleicht sollte die Gesellschaft ihr Augenmerk wieder darauf richten, nicht Ratgeber für Eltern mit Problemkindern zu sein, sondern fürs richtige Elternsein. Aber nicht nur Mama und Papa tragen die Rolle einer Vertrauensperson, auch Freunde und Freundinnen stützen Kinder und Jugendliche in ihrer eigenen Psyche.

Und das sind wiederum wir alle für irgendwen. Ich fände es traurig, wenn die einzige Institution, die sich um die Kinder kümmert, die Literatur würde, und nicht wir, die Gesellschaft, die Verantwort.....


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