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Inhaltsangabe

Analyse der Kurz­ge­schichte `Ein netter Kerl` von Gabriele Wohmann (1978)

740 Wörter / ~2 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Susanne P. im Jan. 2014
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Dokumenttyp

Inhaltsangabe
Deutsch

Universität, Schule

Gesamtschule Horst

Note, Lehrer, Jahr

2012,3,Originaltext

Autor / Copyright
Susanne P. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.13 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 36494







Analyse

Gabriele Wohmann - Ein netter Kerl(1978)

In der Kurzgeschichte “Ein netter Kerl“, im Jahr 1978 von Gabriele Wohmann geschrieben, geht es um ein Kommunikationsproblem innerhalb einer Familie. Die Familie besteht aus Rita, Milene, Nanni und deren Eltern, welche ein Gespräch führen. In diesem Gespräch geht es um Ritas Freund, der anfangs nur auf sein Äußeres reduziert und ausgelacht wird. Erst al Rita ihre Verlobung mit dem Mann bekannt gibt, werden auch die inneren Werte der Mannes berücksichtigt und die Familie schämt sich für die abwertenden Äußerungen und schweigt.

Die Geschichte fängt mit der direkten Rede an (“ich habe ja so wahnsinnig gelacht…“z.1). Der Leser wird sozusagen in das Geschehen hineingeworfen und erfährt erst im Verlauf der Geschichte, wer die einzelnen Personen sind. Milene und Nanni sind wahrscheinlich Ritas Schwestern. Nanni macht sich über Ritas Freund lustig, indem sie ihn als “weich wie ein Molch“ (vgl. z. 10) bezeichnet. Auch die Mutter nimmt kein Blatt vor den Mund (“Furchtbar fett für sein Alter…“z. 4). Für Rita selbst sind die Äußerungen über ihren Freund verletzend. Dies zeigt sich eindeutig an ihrer Körperhaltung. Sie fühlt sich sichtlich unwohl, da sie sich mir den Händen am Sitz festkrallt (vgl. z.7). Aber die Familie schenkt dem keine Aufmerksamkeit. Einzig und allein Milene unterstützt Rita, indem sie sagt, dass der Freund auch was Liebes an sich hat (vgl. z.12ff). Die Mutter stimmt in dem Punkt Milene nicht ganz zu. Sie beharrt darauf, dass der Mann grässlich ist. Und auch Nanni macht sich weiterhin über Ritas Freund lustig. Rita wiederum ist wütend. Das zeigt sich daran, dass sie ihre Fingerkuppen fest ans Holz des Stuhles drückt. Milene versucht weiterhin Rita zu unterstützen und macht ein Kompliment über deren Freund. Daraufhin kann sich Nanni, welche von Anfang an den Ton angegeben hat und alle mit ihrem Lachen mitgerissen hat, kaum halten vor Lachen. Sie verhält sich wie ein pubertierender Teenager und lacht übertrieben, indem sie die Hände auf den Tisch wirft (vgl. z.29ff). In dem Moment betritt der Vater den Raum. Anscheinend hatte er Ritas Freund zum Bahnhof gebracht. Als der Vater sagt, dass der Mann Angst hatte, seine Bahn zu verpassen, wird er noch als Angsthase abgestempelt. Plötzlich meldet sich Rita zu Wort und sagt, dass ihr Freund noch bei seiner Mutter lebt und bereut dies direkt. Denn die Familie fängt wieder an zu lachen, sogar Milene lacht mit. Die Aussage wird falsch aufgenommen, der Mann sei ein Muttersöhnchen. Rita versucht vergeblich klarzustellen, dass ihr Freund nur bei seiner Mutter wohnt, weil er seine Mutter pflegt, die krank ist. Das bekommt die Familie vor lauter Lachen gar nicht mit. Die Metapher in Zeile 45 bedeutet, dass Rita das Lachen ihrer Familie wie eine Welle empfindet, welche sich vor ihr auftürmt und dann auf sie herunterstürzt, sie ist verletzt, aber sie entnimmt auch etwas Positives, da das Lachen sie für kurze Zeit vor weiteren abwertenden Äußerungen über ihren Freund schützt. Die Mutter versucht danach ein anderes Thema anzuschlagen, doch Nanni interessiert es, wann Ritas Freund wiederkommt. In dem Moment  „platzt die Bombe“. Rita, die im ersten Teil des Gesprächs den anderen unterlegen und deren Gelächter ausgeliefert war, nimmt nun eine überlegene Stellung ein und versetzt allen einen Schock, indem sie ihre Verlobung mit ihrem Freund bekannt gibt. Ihre überlegende Position wird auch mit ihrer Körperhaltung deutlich. Denn sie sitzt nicht mehr gekrümmt und drückt die Hände an den Stuhl, sondern sitzt aufrecht (vgl. z. 61). Nun ist Rita diejenige, die lacht und die anderen sich schämen. Sie dreht sozusagen den Spieß um. Nun sitzt die Familie mit gesenkten Köpfen und schweigt (vgl. z. 84). Erst nachdem Rita bekannt gegeben hat, dass ihr Freund nun zur Familie gehört, wird er nicht mehr auf sein Äußeres reduziert, sondern auch die inneren Werte und Manieren werden berücksichtigt (“Er ist ja ein netter Kerl, also höflich ist er, das muss man ihm lassen“ z. 74f). Die Familie schämt sich insgesamt für die Beleidigungen. Die Familienmitglieder sitzen mit gezähmten Lippen. Diese könnte man mit Tieren vergleichen, welche zuerst wild waren und am Ende gezähmt wurden, als Rita die Verlobung bekannt gibt. Ritas Verhalten wird durch die Körpersprache deutlich. Die Kurzgeschichte endet damit, dass alle schweigend und mit gesenkten Köpfen den Nachtisch essen. An dieser Körperhaltung wird deutlich, dass allen das Gespräch peinlich ist und sie sich schämen, Ritas Verlobten beschimpft zu haben

Ich finde die Kurzgeschichte gut, da sie deutlich zum Ausdruck bringt, dass man sich vorher überlegen sollte, was man sagt und wem man es sagt.


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