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Textanalyse
Deutsch

Gymnasium am Kaiserdom Speyer

1, Fike, 2019

Johannes S. ©
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ID# 79845







Analyse: Der australische Entstehungs-Mythos und die Schöpfungsgeschichte der Bibel - "Traumpfade" von Bruce Chatwin

Der von mir behandelte australische Entstehungs-Mythos, welcher von Bruce Chatwin erkundet und in seinem Buch "Traumpfade" niedergeschrieben wurde, beschreibt wie die Welt aus der Perspektive der Aborigines im Grunde ein vielschichtiges Lied ist, welches von den sogenannten "Alten" in Erscheinung gesungen wurde: "Die Alten sangen die Flüsse und Bergketten, die Salzpfannen und Sanddünen. [ .] Wo immer ihre Pfade hinführten, hinterließen Sie eine musikalische Spur." (Z. 46-48)


Aufgabe 1: Zusammenfassung

Anfangs war die Welt eine "unendliche, finstere Ebene" (Z. 1), welche in ein "schattenhaftes Zwielicht getaucht" (Z. 2) war. Abgeschieden davon lebten die "Himmelsbewohner" (Z. 3) "zeitlos und ohne zu altern" (Z. 5), welche "menschliche Gestalt" (Z. 4) besaßen und die frühe Form der Menschen darstellten.

Als die Sonne "das Verlangen hatte geboren zu werden" (Z. 18), "durch die Oberfläche brach und das Land mit goldenem Licht überflutete" (Z. 19-20), weckte das die Alten bzw. "jeden Ahnen" (vgl. Z. 25), welche das "Sonnenlicht auf ihren Augenlidern lasten spürten" (vgl. Z. 26), wodurch "deren Körper Kinder gebaren." (vgl. Z. 26) Jeder Ahne gebar Wesen, welche mit ihm einen Aspekt teilten: "Der Schlangenmann spürte, wie Schlangen aus seinem Nabel glitschten." (Z. 26-27) "Der Kakadumann spürte Federn." (Z. 27-28) "Der Bandikutmann spürte, wie junge Bandikuts unter seinen Armhöhlen hevorquollen." (Z. 30) Jedes Geschöpf hatte seine eigene "gesonderte Geburtsstätte". (Z. 31) Die Alten, welche in "Höhlungen, die sich jetzt mit Wasser füllten" (Z. 33) ruhten, erhoben sich "aus dem Schlamm empor" (Z. 35) und verkündeten dem "Schrei eines Neugeborenen ähnlich" (Z. 48) der Welt ihre Identität: "Ich bin Schlange .


Aufgabe 2: Gegenüberstellung

Im Folgenden vergleiche ich den australischen Mythos mit dem biblischen Mythos. Was als erstes ins Auge springt ist das Fehlen einer Hierarchie unter dem ursprünglichen Schöpfer im australischen Mythos. Anstelle eines einziges Gottes, welcher die komplette Welt erschaffen und sich eine Engelshierarchie unter sich geschaffen hat, durch welche er wirkt, hat der australische Mythos eine mehr "organische" Herangehensweise an den Ursprung des Ganzen.

Im australischen Mythos hat jedes Geschöpf seinen ganz eigenen "Gott" bzw. "Schöpfer" und funktioniert innerhalb des von ihm definierten "Verses". Es malt ein Bild von ineinander greifenden Kreisen des Einflusses verschiedenster Wesen, während im biblischen Mythos eine Art Pyramide gezeichnet wird.

Ein Sündenfall ist nicht vorhanden und der Mensch wird auch in keinster Weise für ein Vergehen gestraft. Stattdessen bezeichnet der australische Mythos die Welt als Gesang und Musik. Als eine Kunstform, während der biblische Mythos diese Welt als eine Strafe und einen Test definiert.


Mythologien haben auch in unserer heutigen Zeit noch eine nicht zu missachtende Relevanz. Beispielsweise können die einzelnen Götter innerhalb einer Mythologie für bestimmte Aspekte der Realität oder des Selbst stehen und damit als Symbol vorangestellt werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist "Hermes", der Götterbote welcher namentlich als Symbol für einen Postdienst verwendet wird oder auch "Demeter", eine Muttergötiin welche für Fruchtbarkeit steht und namentlich für eine Firma welche sich sich mit Bio-Produkten profiliert steht.

Heutzutage stehen wir der Natur eher entfremdet gegenüber, weshalb wir frühere Aspekte des Überlebens, welche als Naturgewalten in Form von Göttern oder anderen Archetypen dargestellt wurden, zurück ins Gedächtnis rufen können. Diese sind mittlerweile zwar größtenteils bezwungen aber dennoch relevant.

Sie lassen uns gewisse Aspekte der Geschichte nachvollziehen, indem sie uns beispielsweise aufzeigen können welche Gottheit zu welcher Zeit besondere Relevanz in den Gebeten der Menschen hatten. Das gilt natürlich vor Allem für aspektorentierte Mythen, welche eine Götter- oder Engelswelt besitzen und damit anwendbare Archetypen mit sich bringen.


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