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Inhalt: Die Interpretation von Goethes "An Schwager Kronos" liefert tiefe Einblicke in die Motive und Formen der Sturm-und-Drang-Epoche. Sie zeigt auf, wie Goethe Gefühle, Freiheit und Triebe über die Vernunft stellt und welche Bedeutung dies für das Verständnis des Gedichts hat. Die Analyse beleuchtet die Allegorie des Lebenswegs und bietet eine neue Perspektive auf Goethes eigene künstlerische Entwicklung. Der Leser erhält somit nicht nur ein besseres Verständnis für das Werk, sondern auch für den historischen und biografischen Kontext.
JS1b Gedichtsinterpretation zu Goethes „An Schwager Kronos“ 06.01.19
Das Gedicht „An Schwager Kronos“ wurde von dem noch jungen Johann Wolfgang von Goethe 1774 verfasst und stammt somit aus der literarische Epoche des Sturm und Drangs.
Diese Epoche gab es in ihrer spezifischen Form nur in Deutschland. Sie war eine Gegenbewegung zur Aufklärung und wandte sich gegen die Vernunft als Vorherrschaft. Gefühle, Freiheit und Triebe rückten in den Vordergrund, der Einzelne wurde durch einen hohen Idealismus dazu aufgefordert sich gegen die Beherrschung von Außen zu wehren um sich so selbst zu verwirklichen.
Das Aufbrechen alter Strukturen ist im Gedicht an der Form aber auch inhaltlich zu erkennen. Die sieben Strophen folgen keiner einheitlichen Verszahl, noch einem Metrum geschweige denn einem Reimschema. Durch diesen Verzicht rückt der Inhalt noch stärker in den Fokus des Lesers.
Auch die Interpunktion ist teils unvollständig, das Gedicht durch Ellipsen und Enjambements geprägt. So entsteht ein holpriger unrhythmischer Charakter, welcher dennoch dynamisch ist und somit den Bogen zur Handlung, einer Kutschfahrt, schlägt. Das Gefühl von Dynamik entsteht durch zahlreiche Richtungsangaben („Bergab gleitet der Weg, V. 3“ oder „mühsam Berg hinauf“ V. 11).
Die geschilderte Kutschfahrt dient als Allegorie des Lebensweg, welcher wie eine Kutschfahrt durch Geschwindigkeit, äußerliche Einflüsse und Gegebenheiten beeinflusst werden kann. Personifiziert wird die Allegorie durch Kronos, dem Titan über die Zeit aus der griechischen Mythologie.
Dieser ist der Schwager/Kutscher und lenkt so den Weg des lyrischen Ichs und verweist zwangsläufig auf die Vergänglichkeit .....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Die letzte Strophe wird eingeleitet mit den Worten :„Töne, Schwager, dein Horn,“ (V. 37) Die Inversion betont diese Forderung eindringlich. Selbstbewusst bezeichnet das lyrische Ich sich als Fürst, dessen Ankunft der gesamte Orkus vernehmen soll (V. 39) und setzt sich somit auf ein und die selbe Stufe mit den Gewaltigen.
Insgesamt lässt sich das Gedicht mit den Motiven und der losgelösten Form als ein Paradebeispiel für die Sturm und Drang Zeit bezeichnen. Erinnert man sich allerdings an die Entstehung dieser Hymne an das Leben kommt eine neue Deutungsebene hinzu. Das Gedicht, welches auf der Rückfahrt nach der einer Begegnung mit angesehenen Künstler Klopstocks entstand könnte somit auch als Rückblick des Dichters auf sein eigenes Leben und der Antizipation seiner künstlerischen Zukunft gedeutet werden.
Das lyrische Ich wäre somit als dichterisches zu interpretieren, welches epochentypisch, gegen die Tradition aufbegehrt.
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