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Aufsatz
Deutsch

Friedrich-Gymnasium Wien

1-2 Professor Kleinich 2013

Gabriela G. ©
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sternsternsternsternstern
ID# 31006







Die Morde in der Rue Morgue


Fortsetzung:


Die Pistole fest im Griff wartete ich gespannt und ohne jene Regung eines Muskels auf die ‚Person, die durch die Tür kommen würde, aber nichts. Gerade wollte ich mich auf den bequemen, alten Sessel meiner Urgroßmutter setzen, welcher schräg gegenüber der Tür seinen Platz hatte, als aus der Küche ein schreckliches Klirren ertönte, auf welches direkt ein dumpfer Schlaf folgte.

Ich erschreckte und Dupin rannte zu meiner Verwunderung die Treppe meiner Wohnung in den oberen Stock hinauf. Was hatte er auf einmal? Ich stand schräg gegenüber der Eingangstür, vor dem Sessel und überlegte angestrengt was ich machen sollte, blieb aber zu meinem eigenen Erstaunen wie gelähmt auf der Stelle stehen.

Ich dachte über meine nächsten Handlungen nach und fragte mich, was oder eher wer da wohl in meiner Wohnung war. Ich wollte gerade meinen Fuß in Richtung Speisezimmer ausrichten, welches direkt mit der Küche verbunden war, als ich hörte, wie sich jemand in dem besagten Raum aufrappelte und sich mir mit langsamen, sehr sanften Schritten näherte.

Irgendetwas beschaffte mir ein komisches, ungewohntes Gefühl. Ich wusste nicht was es war. Einen Augenblick später fiel der Schatten aus dem Türrahmen des Esszimmers und ich wusste was es war! Es waren nicht die Schritte eines Menschen – Nein, es waren die eines Tieres.

Ein Tier, welches uns Menschen oftmals sehr nahe stand. Es war ein . Noch bevor ich zu Ende gedacht hatte, presste mir jemand seine Hand auf den Mund und unterbrach meine Gedanken damit! Kurz darauf hörte ich einen lauten Schlag hinter mir, welchen scheinbar die Person hinter mir getroffen hatte, da sich die Hand von meinem Mund löste, und meines Erachtens wahrscheinlich von Dupin ausgeführt wurde.

Doch dann traf auch mich ein Schlag auf den Hinterkopf, welcher zwar nicht sehr hart war, aber mich trotzdem umfallen ließ, wobei ich mir den Kopf anschlug und sofort das Bewusstsein verlor. Das alles geschah leider so schnell, dass ich nicht sehen konnte, wer die zwei Personen hinter mir waren.


Ich weiß nicht wie lange ich ohnmächtig war, aber irgendwann wachte ich auf. Gefesselt an einen Stuhl, an einem Ort, wo ich noch nie war. Ich blinzelte mehrmals, bis sich meine Augen an das grelle Licht, dass mich anstrahlte, gewöhnt hatten.

Ich sah mich um und erblickte neben mir Adolphe Le Bon. Ich kannte ihn, da ich ihn als Zeugen vernommen hatte. Er arbeitete bei Mignaud et Fils und war  am gefragten Tage um Mittag zu Madame L’Espanaye gegangen, um ihr 2 Beutel mit insgesamt 4000 Franc zu bringen. War er der Mörder? Meine Gedanken schweiften wieder ab, als ich sah, dass jemand hinter der grellen Lampe, die auf mich und Monsieur Le Bon gerichtet war, saß.

Er hatte einen dieser braunen, knielangen Mäntel an und hatte, soweit ich es erkennen konnte, dunkelbraune Haare. Mir stockte der Atem als ich ihn erkannte! Es war Dupin! War er etwa der Mörder? Das konnte ich mir im Leben nicht vorstellen! Ich ging tausende Methoden durch, wie Dupin in alles hier verwickelt sein könnte.

Als ich so nachdachte, fiel mir die Pistole ein. Ich merkte schnell, dass sie noch in meiner Seitentasche von meiner braunen Stoffhose steckte. Wenn Dupin der Mörder wäre, hätte er sie mir doch abgenommen, oder?


An meiner rechten Seite wachte langsam Le Bon auf und blinzelte genau wie ich am Anfang. Er schaute sich um und nach kurzer Zeit trafen sich unsere Blicke. Er spannte seine Muskeln an, merkte aber schnell, dass er keine Chance gegen die Fesseln hatte, die ihm Dupin angelegt hatte.

Ich sah, wie er nach seiner Waffe suchte – sie war nicht mehr an ihm. Dupin streckte seinen Arm Richtung Adolphe aus und hatte etwas in der Hand. Ich konnte es durch das helle Licht nur schwer erkennen, aber es war definitiv seine Pistole, die er im Augenblick vorher gesucht hatte.

Adolphe sagte mit seiner zornigen, tiefen Stimme: „Gib mir meine Waffe wieder, sonst .“, er stockte. Dupin lachte und antwortete ihm mit einem Lachen in der Stimme: „Sonst was? Du willst mir drohen? Du – Derjenige der sich so überlegen gefühlt hatte und dann in die Hände von mir gekommen war? Ich, der Mörder von Mademoiselle Camille L’Espanaye und ihrer Mutter Madame L’Espanaye?“.

Monsieur Le Bon überlegte lange und nach ein paar Minuten kam er zu dem Entschluss: „Ich weiß zwar nicht wieso sie uns festhalten, aber der brillante Mörder hier bin immer noch ich! Ich, Henry Surous, der berühmte Kunstdieb!“.

Dupin verkniff sich ein schelmisches Grinsen, während mir langsam die Füße kribbelten. Trotzdem hatte ich seinen Plan erkannt! Er wusste scheinbar, das Adolphe Le Bon eigentlich Henry Surous war und wollte ihm ein Geständnis erzwingen! Dupin fragt kurze Zeit später nach, wie Henry es geschafft hatte, solange nicht entdeckt zu bleiben und auf diese Frage erzählte Henry die ganze Geschichte: „Vor 3 Monaten kam ein Mann zu mir und gab mir einen Brief mit 2000 Franc Anzahlung und dem Auftrag, das Portrait von Madame L’Espanaye’s Großvater, in dem scheinbar ein Schatz im Rahmen verborgen sei, zu stehlen.

 Also bin ich am besagten Tage zu ihr gegangen und hab das Geld abgegeben und wollte mich eigentlich vor dem Diebstahl ein bisschen umschauen, aber sie bat mich nicht herein. Das war tückisch und ich musste auf gut Glück spielen.

So bin ich ein paar Stunden später zurück zum Haus gegangen, stellte hinter dem Haus ein gefälschtes Bild ab und habe mich von Mademoiselle  Camille herein beten lassen! Sie war nett und ich wollte ihr eigentlich nichts antun, aber nun kannte sie mich und dann lag es nahe das ich derjenige war, der kurz nachdem ich mich herein gebeten lassen habe, ihre geliebte Mutter umgebracht hat.

Also musste sie auch daran glauben.


Ich ersetzte das Bild durch das, hinter dem Hof abgesetzte, gefälschte  Portrait, nachdem ich Madame und Mademoiselle L’Espanaye hinterhältig und total grausam umgebracht hatte. Ich setzte eine Schallplatte auf, der Plattenspieler versteckt in einem versteckten Zimmer, von dem mir der Auftraggeber erzählt hatte.

Der Keller ist mit dem Keller des Nachbarhauses verbunden, durch welches ich dann abhauen konnte. Sie müssen doch selber zugeben, dass dies ein guter Plan war, meinen sie nicht?“ Dupin’s dauerndes Grinsen verschwand urplötzlich und dann holte er tief Luft, nahm etwas quadratisches aus einer Manteltasche und drückte auf einen Knopf, wodurch ein Ton erschien und eine weibliche, monotone Stimme sagte: „Aufnahme beendet.“ Dann fing ich an zu Grinsen und Dupin kam auf mich zu.

Ich wusste, dass er kein Mörder war! Er war einfach nur geschickt und hatte ein Geständnis von Henry erreicht!


Dupin stand vor mir und holte ein Messer aus seiner Mantelinnentasche, schnitt die Seile durch, mit denen er mich gefesselt hatte und half mir ein wenig auf, da meine Füße sich immer noch eingeschlafen waren. Wir liefen zusammen Richtung Tür, Dupin voraus.

Wir fuhren zusammen zu einer Polizeistelle und Dupin gab das Tape ab und gab den Standpunkt von Henry Surous an. Wir fuhren weg und nach einer gewissen Zeit bat ich Dupin anzuhalten. Ich stieg aus, und ging ohne mich nochmals umzudrehen. Ich wollte eine Familie gründen, und das wusste auch Dupin, weswegen er mir nichts hinterher fragte und weiterfuhr.


Nach einigen Wochen bekam ich Post aus L A.! Ich wusste sofort, dass er es war, der diesen Brief geschrieben hatte. Er hatte diesen Duft von Dupin, der überall haften blieb, woran sich Dupin zu schaffen gab. Ich öffnete nach kurzem Zögern den Brief und sah darin 22.000 Franc.

Die Hälfte des Vermögens von Madame L’Espanaye, welches ich und Dupin uns teilen sollten, da keine Angehörigen von Madame und Mademoiselle L’Espanaye noch lebten und wir den berüchtigten Mord der Rue Morgue, wie er nun genannt wurde, gelöst hatten!


ENDE!



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