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Seminararbeit / Hausarbeit

Alles dreht sich nur um mich! Narziss­ti­sche Persön­lich­keits­stö­rung

2.774 Wörter / ~15 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Sylvia W. im Nov. 2012
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Seminararbeit
Psychologie

Universität, Schule

Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Note, Lehrer, Jahr

2009, 1

Autor / Copyright
Sylvia W. ©
Metadaten
Preis 4.80
Format: pdf
Größe: 0.29 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 24579







Alles dreht sich nur um mich!“

Hausarbeit zum Thema

Narzisstische Persönlichkeitsstörung

LV: Allgemeine Neurosenlehre

LV-Nr: 160.455

LV-Leiter: Dr. Josef Shaked

Sommersemester 2009

Inhaltsverzeichnis


I. Einleitung 4

II. Begriffsbestimmung und historischer Kontext 5

III. Freuds Psychoanalyse und Narzissmus 7

IV. Normaler und pathologischer Narzissmus 8

V. Ursachenforschung und psychotherapeutische Behandlung 9

VI. Umgang mit narzisstischen Persönlichkeiten 12

VII. Schlusswort 14

Abbildungsverzeichnis 14

Literaturverzeichnis 14

I.Einleitung


Im Zuge der von mir im Sommersemester 2009 besuchten Lehrveranstaltung „Allgemeine Neurosenlehre“ wurde den TeilnehmerInnen freigestellt zur Abschlussarbeit, ein freies Thema im Bezug auf Neurosenlehre, zu wählen.

Aufgrund meines familiären Bezuges zum Thema Narzissmus beschloss ich, mich näher damit auseinanderzusetzen. Ich habe mich dabei primär auf die Themenbereiche beschränkt, die für mich von Bedeutung sind.

Besonders in Anbetracht des thematischen Schwerpunktes des Institutes Psychologie an der Alpen-Adria Universität Klagenfurt ist es für mich eine Selbstverständlichkeit auch auf den Bereich der Psychoanalyse bzw. Psychotherapie einzugehen.

Die Kapitel V und VI sind aufgrund meines persönlichen Zuganges von besonderer Bedeutung für mich.

II.Begriffsbestimmung und historischer Kontext


Der Begriff „Narzissmus“ geht ursprünglich auf Sigmund Freud zurück. So wie viele andere Termini von Freud entstammt auch der Begriff „Narzissmus“ aus der griechischen Mythologie (vgl. Erhardt, 2000 S. 17).

Narziss bzw. Nárkissor, wie er in der griechischen Sage genannt wurde, war der schöne Sohn des Flussgottes Kephisos und der Leiriope. Narziss wurde aufgrund seiner Beliebtheit bei der Damenwelt hochmütig und arrogant und deswegen wies er auch die Annäherungsversuche der Nymphe Echo zurück. Die Göttin des Zorns, Nemesis, bestrafte Narziss mit einer unstillbaren Liebe zu seinem eigenen Spiegelbild, welches er im Wasser sieht.

Über das Ende von Nárkissor gibt es zwei Versionen. Die erste Version besagt, dass ein Blatt das Spiegelbild im Wasser zerstörte und Narziss daraufhin dachte, er sei hässlich und der Schock nahm ihm sein Leben. Die andere Version geht davon aus, dass Narziss sich so sehr in sich selbst verliebte, dass er sich ins Wasser lehnt um sich mit diesem zu vereinigen und dabei stürzte er ins Wasser und ertrank (vgl. Institut für Pädagogikund Psychologie Linz, 2007).

Abbildung 1: Narziss und sein Spiegelbild

Wichtig bei der Begriffsbestimmung scheinen mir die Definitionen der zwei gebräuchlichsten Diagnoseklassifikationssysteme zu sein:

Die narzisstische Persönlichkeitsstörung wird im ICD 10 nur unter der Rubrik "Andere spezifische Persönlichkeitsstörungen (F 60.8)" aufgeführt, jedoch nicht weiter charakterisiert, obwohl sie als Persönlichkeitsdiagnose häufig gebraucht wird.

Das DSM-IV definiert Narzissmus als ein tief greifendes Muster von Großartigkeit (in Fantasie oder Verhalten), Bedürfnis nach Bewunderung und Mangel an Empathie. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der folgenden Krite.....[Volltext lesen]

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Als Beispiel hierfür kann die Verliebtheit angeführt werden. Die Objekt-Libido ist hierbei auf einem Höchstmaß und die Ich-Libido wird dabei vermindert (vgl. Sandler, 2000, S. 10).

Freud beschreibt in dieser Schrift den Narzissmus nicht nur als einen „vorherrschenden Zug bei der Schizophrenie, Perversion und Homosexualität“, sondern auch als ein Krankheitsbild bei „organischen Krankheiten und der Hypochondrie“ (Sandler, 2000, S. 11). Für Freud steht im Bezug auf Narzissmus die Libido im Mittelpunkt.

Eine zu starke Libidobesetzung des Ichs stellt eine Gefährdung dar und Freud meint in seiner Schrift: „endlich muss man beginnen zu lieben, um nicht krank zu werden, und muß erkranken, wenn man infolge von Versagung nicht lieben kann“ (Freud, 1914, zitiert nach Sandler, 2000, S. 12).

Aber Freud schreibt auch, dass „die der Außenwelt entzogene Libido […]dem Ich zugeführt worden […]ist, so daß ein Verhalten entstand, welches wir Narzißmus heißen können“ und „der Zustand in dem das Ich die Libido bei sich behält, heißen wir Narzissmus“ (Freud, 1914, zitiert nach Schärer 1990, S. 14).

IV.Normaler und pathologischer Narzissmus


Gerade im klinischen Bereich spielt die Unterscheidung zwischen dem normalen, also dem alltäglichen Narzissmus und dem pathologischen Narzissmus eine entscheidende Rolle, denn jeder von uns ist mehr oder weniger ein Narzisst/eine Narzisstin. Diese Entwicklung geht auf unsere kulturellen Gegebenheiten zurück und beweist, dass die Problematik „Narzissmus“ aktueller denn je ist (vgl. Erhardt, 2000, S. 207).

Erhardt (2000) beschreibt die Unterscheidung zwischen normalen und pathologischen Narzissmus folgendermaßen: „Die Grenze zwischen noch „normalen“ und pathologischem Narzißmus ist dort überschritten, wo der Narziß gegen seine eigentlichen wohlverstandenen Eigen-Interessen handelt, wo es also zu Verhaltensweisen kommt, die ihm objektiv direkt (z. B. Süchte) oder indirekt (z. B. Krankfeiern) schaden“ (Erhardt, 2000, S. 207).

Kernberg (1993) führt als ersten klinischen Hinweis, die extremen Widersprüche im Selbsterleben an und verweist dabei auf eine Störung im Ich und Über-Ich. Also nicht jede narzisstische Charaktereigenschaft bedeutet, dass es sich um eine Persönlichkeitsstörung handelt .....

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Neuerdings wird der primäre Narzissmus auch als eine von den libidinösen und aggressiven Trieben unabhängige und damit „dritte“ Kraft verstanden, welche wichtige prospektive Potentiale zur kreativen Fähigkeiten darstellt. Beim sekundären Narzissmus dagegen handelt es sich um eine regressive Wiederbesetzung des eigenen Ichs mit Libido nach einer Zurücknahme der Libido von den Objekten der Außenwelt (vgl. Mumelter, 2006, S. 36).

Es bedarf daher einer genauen klinischen Diagnose um auf diesen wahrlich schmalen Grad zwischen „Normalität“ und Krankheit unterscheiden zu können.


V.Ursachenforschung und psychotherapeutische Behandlung


Im Zusammenhang mit der Ursachenforschung des Narzissmus werden die Autoren Kohut und Kernberg hervorgehoben. Beide Autoren gehen davon aus, dass eine Störung in der frühen Kindheit, also der Säuglings- und Kleinkindzeit (1. und 2. Lebensjahr) dafür verantwortlich ist. Besonders in den westlichen Industrieländern scheint es doch so zu sein, dass Kinder nicht immer die Nähe und die Aufmerksamkeit der Eltern erhalten, die sie aber eigentlich benötigen, um zu einem emotional stabilen Wesen heranwachsen zu können.

Im Gegensatz dazu ist es in den sogenannten „Entwicklungsländern“ üblich, Kleinkinder immer nahe am Körper zu tragen. Die Kinder spüren daher ständig die Nähe und die Wärme der Mutter und fühlen sich geborgen und sicher. In den westlichen Ländern ist dies eher unüblich und der Transport der Kinder beschränkt sich viel mehr auf Kinderwägen. Ebenso ist es gebräuchlich, dass Kinder so bald wie nur möglich in ihrem eigenen Bettchen schlafen müssen.

Noch im Mittelalter schliefen alle Familienmitglieder in einem Bett. Zu dieser Zeit war auch der plötzliche Kindstod erstaunlicherweise ein unbekanntes Phänomen. Aber auch der Wertewandel in der Familie kann als Ursache gesehen werden. Ob freiwillig oder aus finanziellen Gründen, Frauen sind in der heutigen Zeit mehr oder weniger gezwungen so schnell wie möglich nach der Geburt wieder einer Erwerbs.....

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Das Schlüsselwort in diesem Zusammenhang lautet „Selbstwertgefühl“ (vgl. Elson, 1993, S. 44).

Es scheint sehr schwierig zu sein, an die wirklichen Ursachen des Narzissmus heranzukommen. Dennoch ist es so, dass sich das Selbstwertgefühlsproblem nur dann verstehen lässt, wenn man die genetische Dimension, die Geschichte der kindlichen Entwicklung und die Schwachstellen der individuellen Persönlichkeit miteinbezieht (vgl. Elson, 1993, S. 44).


Aber wie ist es dennoch möglich narzisstischen Persönlichkeiten zu helfen, wenn die Ursachenforschung eher unzureichend ist?

Je nach Schweregrad des jeweiligen Störungsbildes und der individuellen Kombination bestimmter Symptome und Charakterpathologie kommen verschiedene Behandlungsmethoden, die von der Psychoanalyse abgeleitet sind, zum Einsatz. Oftmals müssen bereits bestehende therapeutische Ansätze angepasst und durch spezifische Therapieansätze ergänzt werden. (vgl. Kernberg & Hartmann, 2006 ,S. 709).

Zu den wohl „bekanntesten“ Methoden gehören die Verhaltenstherapie, die Tiefenpsychologische Therapie und das Coaching. Gerade für den/die TherapeutIn ist die Behandlung von narzisstischen Persönlichkeiten oftmals eine große Herausforderung (vgl. Welt Online Hamburg, 2008).

Narzisstische Patienten rivalisieren außerordentlich mit dem Therapeuten. Misstrauisch registrieren sie, was sie als gleichgültiges oder missbräuchliches Verhalten ihnen gegenüber wahrzunehmen meinen, und sie vermögen den Therapeuten spontan nicht als jemanden zu erleben, der interessiert und ehrlich besorgt um sie ist, sondern müssen ihn aus genau diesem Grund entwerten und verachten“ (Kernberg & Ha.....

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Alle NarzisstInnen befinden sich in einem „inneren Bürgerkrieg“ und in einem Strudel der Verbitterung, des Misstrauens, der Aggression und des Selbstmitleides. Diese Eigenschaften sind natürlich für eine zwischenmenschliche Beziehung nicht förderlich. „Die Beziehungen des Narzissten sind die Spiegelung seiner inneren psychologischen Landschaft: Er fühlt sich verdammt dazu, anderen anzutun, was er sich innen drin selber antut.

Die äusseren Konflikte spiegeln seinen inneren Kampf wieder“ (Beyrer, 2007). Das Leben des/der NarzisstIn ist geprägt von Zwängen, die er/sie nicht selber in den Griff bekommt und die eine Freundschaft/Beziehung unmöglich machen. In den meisten Fällen sind sich narzisstische Personen nicht einmal bewusst, wie sehr sein/ihr Verhalten andere Menschen verletzen. Und falls er/sie es doch weiß, kann er/sie nicht sagen, wie es zu diesem Verhalten gekommen ist.

Dieser Mensch ist machtlos und sich selber ausgesetzt. Auch in Liebesbeziehungen sind uneinsichtige NarzisstInnen unfähig ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Das Gefühlsleben Betroffener wurde über Jahre hin geschädigt und somit sind Liebe und Zuneigung nur schwer möglich (vgl. Beyrer, 2007).

Unvergleichlich begabt ist er hingegen darin, menschliche Gefühle zu simulieren. Er ist überzeugend und extrem erfolgreich darin, wenn es darum geht, einen Menschen, an dem er interessiert ist, um den Finger zu wickeln. Er kann die tiefsten Gefühle täuschend echt vorspielen“ (Beyrer, 2007).

Es ist nicht die Aufgabe des/der Angehörigen Narzisstischen Persönlichkeiten zu retten bzw. zu heilen. Niemand sollte sich für das Verhalten verantwortlich fühlen. Denn „was nur die Zeit (noch nicht einmal Therapie!) und schwierige Lebensumstände bei Narzissten ändern können: Dass er bereit ist, sich zu ändern“ (Beyers, 2007).

VII.Schlusswort


Beim Schreiben meiner Hausarbeit und der damit verbundenen Vertiefung in das Thema Narzissmus, habe ich viele neue Eindrücke erhalten. Viele persönliche Erfahrungen wurden dabei bestätigt. Leider bleibt mein Eindruck, nur einen kleinen Teil des gesamten Materials zum Thema Narzissmus in meiner Hausarbeit dargestellt zu haben, da dieses Thema weit aus umfassender ist und den Rahmen einer Hausarbeit eindeutig sprengt.

Hauptsächlich habe ich mich mit grundlegenden und den für mich relevanten Themen auseinandergesetzt. Besonders das Thema „Ursachenforschung und psychotherapeutische Behandlung“ hätten noc.....

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Hellenica (2006). Narzissmus. [WWW Dokument]. Verfügbar unter: [Datum des Zugriffs: 29. 08. 2009].


Institut für Pädagogik und Psychologie (2007). Der Narzissmus - Eine Persönlichkeitsstörung. [WWW Dokument]. Verfügbar unter: [Datum des Zugriffs: 29. 08. 2009].

Kernberg, O. F. (1993). Borderline-Störungen und pathologischer Narzißmus. Suhrkamp Verlag: Frankfurt am Main.

Kernberg, O. F. & Hartmann, H.-P. (Hrsg.). (2006). Narzissmus. Grundlagen – Störungsbilder – Therapie. Schattauer GmbH: Stuttgart.

Mumelter, V. (2006). Hermeneutisch-Psychoanalytische Textinterpretation von Harry Potter. Unveröffentlichte Diplomarbeit, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

Sandler, J. (Hrsg.). (2000). Über Freuds „Zur Einführung des Narzißmus“. Frommann-holzboog: Stuttgart-Bad Cannstatt.

Schärer, H.-R. (1990). Narzißmus und Utopismus. Wilhelm Fink Verlag: München.

Welt Online Hamburg. (2008). Neue Therapie hilft Narzissmus-Patienten. [WWW Dokument]. Verfügbar unter: [Datum des Zugriffs: 10. 09. 2009].


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Quellen & Links

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