Huxley, Aldous: Schöne neue Welt
Aufgabe 1:
Beschreibe und erkläre die Strukturen die der von Huxley gezeichneten Welt
zu Grunde liegen!
Huxley beschreibt in seinem Roman „Schöne neue Welt“ eine Gesellschaft,
die wenig mit der heutigen gemeinsam hat.
Viele Werte, die für uns heute von großer Bedeutung sind, wie zum Beispiel
Liebe, Treue und Natürlichkeit sind in der „Schönen neuen Welt“ durch
Künstlichkeit und Normung ersetzt worden.
Deutlich wird dies anhand vieler Bereiche des Lebens, wie zum Beispiel in
der Wirtschaft.
Das Motto der wirtschaftlichen Gesellschaft in „Schöne neue Welt“ lautet:
Gemeinschaftlichkeit - Einheitlichkeit - Beständigkeit
Beständigkeit beruht darauf etwas zu festigen, sei es der Glaube oder
Ablehnung gegen die Natur.
Die Menschen in „Schöne neue Welt werden in dem Glauben erzogen die Natur
zu hassen.
Diese ablehnende Haltung gegenüber der Natur lässt sich wie folgt
erklären.
Babys werden Lektionen erteilt die Natur zu hassen, indem sie beim
Anfassen von, zum Beispiel, Blumen elektrische Schläge erhalten. Durch
diesen immer wiederholten Vorgang beginnen sie schon früh die Natur zu
meiden.
Natur bedeutet Freiheit und das gilt in der gesellschaftlichen Ordnung als
Zeitverschwendung, weil die Zeit, die sie in der Natur verbringen, keine
produktive Arbeit hervorbringt und da sie nicht zur Produktion benötigter
Waren genutzt wird, unterstützt es nicht die Gemeinschaft.
Außerdem spricht diese „Zeitverschwendung“ gegen das Ziel der
gesellschaftlichen Ordnung, nämlich Gemeinschaftlichkeit.
Wichtig ist, dass die Gesellschaft in der „Schönen neuen Welt“ als eine
„Weg - werf - Gesellschaft“ zu bezeichnen ist. Das bedeutet, dass die
Menschen alles minimal geschädigte wegwerfen, anstatt es zu reparieren
oder wiederzuverwerten. Daher auch der gängige Spruch „Je mehr Nähte,
desto mehr Nöte“ (S.127) aus dem Roman.
Der bedeutenste Punkt der Gesellschaft ist jedoch die Normung. Die
Menschen werden in Reagenzgläsern oder in Flaschen geboren. Durch diese
Normung steht schon vor der Geburt fest, zu welchen gesellschaftlichen
Gruppen die Menschen gehören. Für dieses Verfahren ist der Direktor der
Brut - und Normzentrale (BUND) verantwortlich. Noch vor der Geburt
erhalten die menschlichen Zellen Spritzen, die anhand einer Flüssigkeit
bestimmen, ob die Menschen in den intelligenten oder in den weniger
intelligenten Teil der Gesellschaft gehören, ob sie die Arbeit für alle
„höheren Kasten“ erledigen müssen, oder ob sie wissenschaftliche Arbeiten
verrichten werden.
Dieser Punkt erinnert mich an die frühere oder heutige Gesellschaft. Wir
Menschen sind auch in „Schichten“ eingeteilt. Die Reichen und Prominenten
bilden die „Oberschicht“, die Wohlhabenden die „Mittelschicht“ und die
sozial Schwachen bilden die „Unterschicht“. Heute noch wird mitunter den
reichen Kindern der Umgang mit ärmeren Kindern verboten.
In dem Roman kann sich allerdings kein Mensch der eingeteilten
Gesellschaft vorstellen einer anderen Gruppe anzugehören. Dazu dient diese
Normung auch, damit jeder Mensch mit sich selbs.....[Volltext lesen]
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Bitte Dokument downloaden. Außer der Liebe da hat's
Nichts, was so schön wie Soma.“
An dem Spruch erkennt man, dass Soma für alle eine Droge ist, die sehr
hoch gehandelt wird. In den Kapiteln 1-9 wird der Leser neugierig auf die
„Somakultur“ in der Gesellschaft gemacht.
Damit keine Frau schwanger wird, gibt es zur Verhütung den
„Malthusgürtel“. Dieser verhindert den natürlichen Bevölkerungswachstum.
Deshalb existieren keine Familien.
In der Entwicklungsphase wurde den Kindern anerzogen, die Worte „Mama“ und
„Papa“ ins Lächerliche zu ziehen, oder sie gänzlich zu vermeiden. Für die
Gesellschaft ist es anormal und einfach nur witzig. Das lässt sich an der
folgenden Textpassage (S.154) aus dem Roman erkennen.
„, Ich bin doch Filine, deine Filine!’ Ihre Stimme ging im Gelächter
unter., Ich habe ein Kind von dir!’ [ .] Der Direktor wurde auf einmal
bleich, gab den Kampf auf und starrte, noch immer ihre Handgelenke gepackt
haltend, voll Grauen auf sie nieder., Ja, ein Kind und ich bin seine
Mutter! ’“ Als auch noch Michel in den Saal kommt, vor dem Direktor auf
die Knie fällt und „Mein Vater!“ sagt, ist das Gelächter groß, da dieses
Wort für die Gesellschaft voller Ekelhaftigkeit und Verwerflichkeit des
Kindergebärens steht. Die Worte Michels gelten in dem Roman als
unanständige Worte. Aus diesem Grund muss der BUND sein Amt niederlegen.
In diesem Buch ist jeder Mensch auf sich selbst eingestellt und für sich
selbst verantwortlich. Anders ist es bei uns heutzutage. Bei uns ist die
Familie eine Art Schutz. Wir werden von unserer Familie großgezogen und
unterstützt. In unserer Gesellschaft ist meistens Liebe die Voraussetzung
um eine Familie zu gründen.
Im kulturellen Bereich des Romans werden Religion und Tod sehr stark von
unserer Kultur hervorgehoben. In der Religion, zum Beispiel, wird kein
Gott angebetet, wie es bei uns üblich ist, sondern ein Ford verehrt.
Dadurch heißt es „after Ford“ (a.F.) in diesem Roman und nicht wie bei uns
„nach Christus“. (n.Chr.)
Die christlichen Symbole unserer Religion werden in eine „fordische“ Form
der Religion umgewandelt, wie zum Beispiel das Kreuz. Als religiöses
Symbol steht bei uns, den Christen, das Kreuz, welches in der fordischen
Religion ein T darstellt. Der Gottesdienst in der „Schönen neuen Welt“
findet, wie bei uns, in einem Dom statt. An Stelle einer Orgel wird Musik
auf „Sexofonen“ gespielt, die zu der Erregung der Menschen führt. Darauf
werden sogenannte „Verhütungsfreudenwalzer“ getanzt. Zur Unterstützung der
religiösen Orgien dient in dieser utopischen Welt die Somapille, welche
den Nutzen hat, die Menschen zu erregen und sie zu vereinen. Dazu passt
die Aussage „Das Drängen und Schmachten der Harmonien erregten nicht das
Gemüt, sondern die Eingeweide, den Unterleib.“ (S.90) Damit ist gemeint,
dass die Menschen nicht wegen ihres Glaubens den Gottesdienst besuchen,
sondern, weil sie ihre Lüste anhand einer Somapille befriedigen sollen.
Eine Parallele zu unserer Religion ist das Abe.....
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Bitte Dokument downloaden. einen erregten Freudentanz auf, weil sie Ford „hören“. Die Musik wird
immer lauter gespielt und die Menschen tanzen und singen dazu. (S.94)
„Rutschiputschi, welch ein Fordsspaß,
Mann und Weib Befreiung findet
Durch die Allmacht Seines Worts, das,
Rutschiputschi, euch verbindet.“
Nach dieser Strophe sinken sie auf Sofas, die den äußersten Kreis bilden,
lassen ihrer Lust „freien Lauf“ und werden somit „Eins“.
In unserer heutigen Gesellschaft gehen die Menschen in die Kirche um ihren
Glauben an Gott zu bestätigen und zu festigen.
Der Tod in dem Roman stellt ebenfalls das völlige Gegenteil unserer
Gesellschaft dar. Die Kinder werden dazu genormt, keine Angst vor dem Tod
zu haben. In dieser utopischen Welt ist für die Sterbenden ein extra
„Sterbezimmer“, wie ein Luxushotel eingerichtet. An ihren Betten sind
Fernseher befestigt, die ununterbrochen laufen. Außerdem gelangt jede
Minute ein duftendes Parfum in das Zimmer, um den Menschen den Tod zu
versüsslichen.
Die Kinder der Utopie müssen sich die Sterbenden oder Toten betrachten,
wie friedlich sie „einschlafen“, damit sie an diesen Anblick des Todes
gewöhnt werden. Wie zum Beispiel bei Filines Tod. Um die Sterbende steht
eine Gruppe von kleinen Kindern, die alle auf si.....
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Bitte Dokument downloaden. man, dass die Menschen den Tod nicht ernst nehmen, denn bunt, blau, rot
sind die fröhlichen, lebendigen Farben. Trauer existiert in dieser
Gesellschaft nicht. Ganz im Gegenteil zu unserer Gesellschaft. Bei uns
veranschaulicht die Farbe schwarz den Tod, das Leid und den Schmerz.
Abschließend zu dieser Aufgabenstellung möchte ich erwähnen, dass diese
Gesellschaft in der Utopie erschreckend wirkt. Es wird stark das Fehlen
von Moral und Gefühlen beschrieben. Die Religion und die Kultur stellen
das totale Gegenteil der heutigen Gesellschaft dar. Stattdessen herrschen
in dieser Welt nur die künstlichen, anerzogenen Gefühle. Der Leitspruch
dieser Utopie „Gemeinschaftlichkeit - Einheitlichkeit - Beständigkeit“
trifft nur zu genau auf die Gesellschaft zu.
Gemeinschaftlichkeit steht für die Gesellschaft im Allgemeinen,
Einheitlichkeit steht für das Sexleben und die religiösen Sexorgien und
Beständigkeit steht dafür, dass alles in der Welt bestehen bleibt. Es
werden keine Regeln erneuert und alles bleibt so wie es war und ist in der
Utopie. Die genormten Gefühle, die Droge die die Lust auf den Sex
verstärkt und die jung aussehenden sterbenden Menschen.
Es werden keine weiteren Maschinen mehr entwickelt, da diese Menschheit
alle.....
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Bitte Dokument downloaden. Perfektionierung dieser Technik. Es existieren bereits Retortenbabys, die
nicht auf natürlichem Wege gezeugt wurden.
In Huxleys utopischer Welt kommen die Kinder allerdings nicht auf
natürlichem Weg zur Welt, sondern entstehen durch eine bio - chemische
Fliessbanderzeugung. Künstlich geschaffene Kastensysteme wären dann
vielleicht nur noch eine Frage der Zeit.
Ebenfalls kritisiert er das Sexleben in seinem Roman. Die Promiskuität in
der „Schönen neuen Welt“ ist bereits heute verbreitet.
Bereits in Amerika entsprach, zu Zeiten Huxleys, die Scheidungszahl der
Zahl der Eheschließungen. Er war der Meinung, dass es nur noch wenige
Jahre dauern würde, bis sich politische und wirtschaftliche Freiheiten
verringern und die sexuelle Freiheit ausweiten würde.
Außerdem möchte ich das Beispiel der siebziger Jahre aufführen. Diese
Jahre sind bekannt als die „Flower Power“ Zeit. Das Motto dieser Zeit war
„Peace, Love and Drugs.“ Teenager und ältere schämten sich nicht mehr
ihrer Liebe und Zuneigung. Sie umarmten, küssten und streichelten sich in
der Öffentlichkeit. Das Thema Sex wurde in dieser Zeit viel intensiver
ausgelebt und viel offener behandelt. In den darauf folgenden Jahren wurde
eine hohe Geburtenrate festgestellt. In Hux.....
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Bitte Dokument downloaden. Menschen betrifft.
Zitat aus der Sekundärlektüre „Königs Erläuterungen und Materialien“
(S.58)
„Für Huxley war klar, dass es in einer Welt des unbegrenzten Materialismus
und der hemmungslosen Sinnlichkeit keinen wirklichen Fortschritt geben
kann,, weder Liebe noch Mut, weder künstliche Kraft noch schöpferische
Gedanken .’ “.
Mit dieser Textpassage ist gemeint, dass Huxley in seiner Utopie keine
Verbesserung der Technologie erkennen kann, sondern eher eine
Verschlechterung, da weder Liebe noch Mut existieren. Es sind nur
künstliche Gefühle vorhanden und das Wort „Liebe“ kennt keiner. Auch die
Gedanken der Menschen sind nicht, wie bei uns heutzutage schöpferisch,
sondern durch Schlafschulen genormt und vorgeschrieben.
Huxley verlegte diese Utopie 600 Jahre in die Zukunft. Doch scheint es,
als sei Utopia viel näher, als man zu glauben wagt. Heute ist es möglich,
dass der Schrecken innerhalb eines einzigen Jahrhunderts auf uns zukommen
kann, denn die Fortschritte der Technologie wachsen immer weiter.
Eigene Meinung über den Roman
Ich finde die Utopie ist total erschreckend geschrieben. Ich kann mir zwar
nicht vorstellen, dass es genauso, wie H.....
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Bitte Dokument downloaden. ich dieses „Leben“ keiner unserer nachfolgenden Generationen .....