Der Adoleszenzroman in der DDR
Adoleszenz als Prozess der Identitätssuche hatte im DDR-Alltag keinen Platz
Anknüpfung an thematische und strukturelle Form der Jahrhundertwende (1819 Jh.), Bsp. Roman „Ingrid Babendererde“ (Johnsons, 1956/1985)
Früher A. und erster Poproman in der DDR „Der Weg nach Oobliadooh“ (Fries, 1966/1989) hat keine Veröffentlichungschance
- junge Helden genießen die Zeit vor Berufseinstieg, nach Studienabschluss: Jazz-Rhythmen, Alkohol, Kontakt zu Staatsfeinden etc.
- Real-sozialistische Adoleszenz: die Bildungszeit der Jugendlichen folgt einem festgelegten Zeitplan, der Übergang von Studium zur Arbeit ist detailliert vorgegeben stark eingeschränkter Raum für die Jugend
Texte von Fries, Plenzdorf (Die neuen Leiden des jungen W., 1972) und Brauns (Die unvollendete Geschichte, 1975/1988) zeigen weiterhin wie A. in der DDR eingeschränkt und kontrolliert wurde
Braun
- Junge Heldin, Tochter eines Vorsitzendes Rates soll sich von Freund trenne, da es irgendetwas vorhat
- Staat ermittelt völlig unbegründet gegen Freund wegen Staatsflucht staatlichen Eingriffe zerstören fast das Leben beider jungen Leute Reglementierung durch staatliche Instanzen
- anonym auftretende Staatswesen zeigt sich durch die Verhaltensweisen seiner Repräsentanten als unmenschlich
- intertextuelle Verweise signalisieren das der Glaube früherer literarischer Protagonisten unter den erstarrten Bedingungen nicht mehr funktionieren kann Konfrontation von real-sozialistischer Wirklichkeit mit den Idealen und Zukunftsversprec.....[Volltext lesen]
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden. Erfahrung von Begrenzung, daraus ergibt sich Ausbruch in Form von Reise oder Flucht
Politisierung des Alltags: Konflikte die Protagonisten erfahren, sind Folge dieser Politisierung, staatlichen Kontrolle und Beschneidung individueller Lebensstile, sowie jugendlicher Welten
Bsp. Brussig „Wasserfarben“ Protagonist nimmt Machtlosigkeit hin, verzichtet auf Konfrontation, Werteorientierungen sind hedonistisch-materialistisch, analysiert nüchtern seine Möglichkeiten nimmt Ende der DDR vorweg
Ausblick – Kindheit und Adoleszenz in der Erinnerung
Literatur erzählt über Kindheit und A. in der BRD
Bsp. Illies „Generation Wolf“ (2000), Kollektive Autobiographie, kein Adoleszenzroman:
- Ich-Erzähler blickt auf Kindheit und A. zurück, die keinen Störungen unterliegt, keine Einschnitte oder radikale Traumata, Entindividualisierung, Generation der Dreißigjährigen „Kinder des Friedens“
- paradisisches Aufwachsen, Bsp. „Büllerbü“ Bücher, keine Risse in der Adoleszenz
Adoleszenzgeschichten zum Untergang der DDR, Bsp. „Sonnenallee“ Komödisierung der DDR, Frieden mit der Vergangenheit schließen
Weitere Romane (keine spezifische Jugendliteratur) die exemplarisch für die Darstellung von postkommunistischer A. stehen: „Schneeweiß und Russenrot“ (2002, Maslowskas)
- postkommunistische Polen im Jahr 1999
- einsam, keine konkreten Pläne, keine Suche nach Identität, sondern Hedonismus und die Suche nach Erlebnissen
- Helden rebellieren gegen Normen und Werte
- hinter Action steht Bewegungslosigkeit
1. die literarisch innovativen Texte stammten aus .....
Dieser Textabschnitt ist in der Vorschau nicht sichtbar.
Bitte Dokument downloaden.