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Rezension
Biowissenschaften

Universität, Schule

BG/BRG Gleisdorf

Note, Lehrer, Jahr

2, Wronski, 2015

Autor / Copyright
Leonie R. ©
Metadaten
Preis 8.50
Format: pdf
Größe: 0.50 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
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ID# 62181







Trotz des vorherrschenden Körperkults und der von vielen Frauen angestrebten Kleidergröße Size 0 ist klar, dass Geschmäcker verschieden sind. Die Männerwelt bevorzugt Großteils natürliche Frauen, welche Kurven aufweisen, da diese als sinnlich und attraktiv gelten. Von manchen Teilen der männlichen Bevölkerung werden sogar mächtige Rundungen als ideal angesehen, was beweist, dass Vorlieben von Person zu Person variieren.


    1. Adipositas als Folgeerscheinung des Körperkults

Vorherrschende Ideale und der damit einhergehende Druck lösen häufig ein negatives oder verzerrtes Körperbild, narzisstische Störungen und Erkrankungen wie zum Beispiel Essstörungen aus. Die Entstehung von Essstörungen, welche als psychische und psychosomatische Erkrankungen angesehen werden, wird durch persönliche Probleme, Konflikte und den dominierenden Körperkult begünstigt.

Geschlechtsspezifische Lebensbedingungen führen dabei meist dazu, dass vor allem Frauen und junge Mädchen von verschiedenen Essstörungen betroffen sind. (Klug, 2012, S. 105)

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In Verbindung mit dem Schönheitskult manifestiert sich Adipositas, wenn die betroffene Person versucht, sich der bedrückenden Erwartungshaltung zu entziehen. Durch die eigenständige Kontrolle des Menschen über Nahrungsmittelaufnahme und Körpergewicht demonstriert er, dass nur er allein Einfluss auf sein Leben hat. Diese Macht wird bei dieser und weiteren Essstörungen wie Magersucht und Ess-Brechsucht unter Beweis gestellt. (Klug, 2012, S. 108, 109)


  1. Die Verbindung zwischen Kunst und
    Adipositas


    1. Adipositas in der Kunst

Nicht nur im medizinischen und psychologischen Bereich beschäftigt man sich mit Adipositas, sondern auch in der Kunst. Die Rolle, welche Fettleibigkeit in dieser Sparte spielt, wird vor allem durch die Venus von Willendorf, die eine Kalkstein-Venusfigurine aus der jüngeren Altsteinzeit ist und einen sehr kurvigen Frauenkörper abbildet, sowie durch die Darstellungen von Peter Paul Rubens deutlich.

Dieser Künstler hat durch sein künstlerisches Schaffen den Begriff der „Rubensfigur“ geprägt, welcher einen üppig-geformten Frauenkörper beschreibt.

Diese stellte sie dann an verschiedenen Orten der Welt aus und begegnete damit ironisch der weltberühmten Terrakotta-Armee. ( kein Datum)

Um die „runde Kunst“ besser zu veranschaulichen, habe ich mich in den folgenden Kapiteln speziell mit den Künstlern Fernando Botero und Niki de Saint Phalle, durch welche ich den kreativen Zugang zur Fettsucht detailliert erläutere, auseinandergesetzt.


    1. Fernando Botero

      1. Zur Person

Am 19. April 1932 wurde Fernando Botero Angulo in Medellin, Provinz Antioquia, geboren. Er wuchs im kolumbianischen Hochgebirge als Sohn eines Handelsreisenden mit einem älteren und einem jüngeren Bruder auf. Da sein Vater sehr früh starb, wurde er von seiner Mutter Flora Angula de Botero in bescheidenen Verhältnissen aufgezogen. (Méndez-Alegre, 2001, S. 85)

Durch ein Stipendium erhielt Botero die Möglichkeit einer Ausbildung am Jesuitengymnasium von Medellin. Danach wurde er von seinem Onkel bei einer Stierkampfschule angemeldet und erst durch barocke Kolonialbauten, Altargemälde und Schöpfungen präkolumbianischer Kulturen kam er mit Kunst in Berührung.

Er wechselte an eine Schule in der benachbarten Stadt Marinilla, in der er 1950 auch sein Abitur machte. Die weitere Ausbildung finanzierte er sich mit Zeitungsillustrationen.

Zwei Monate lang arbeitete er zusätzlich als Bühnenbildner für die spanische Theatergruppe „Lope de Vega“ und 1951 zog er nach Bogota, wo er mit Mitgliedern der kolumbianischen Avantgarde zusammentraf. Das Hauptaugenmerk der Künstler lag auf den mexikanischen Muralisten und der neuen abstrakten Kunst.

Die erste Einzelausstellung von Fernando Botero setze sich aus 25 verschiedenen Werken zusammen, von welchen er einige verkaufen konnte.
Im Zuge seiner zweiten Einzelausstellung gelang es ihm, alle ausgestellten Bilder zu Geld zu machen, was ihm 7000 Pesos (2000 Dollar) einbrachte.
(Méndez-Alegre, 2001, S. 86)

Bei einer Reise nach Spanien studierte er am Prado die Werke alter Meister. Durch das genaue Studieren der Originale eignete sich Botero Wissen an, das nachhaltig Einfluss auf sein weiteres künstlerisches Schaffen nahm.

Nach kurzer Zeit war es ihm möglich seinen Lebensunterhalt in den Graphikabteilungen diverser Zeitschriften zu verdienen. (Méndez-Alegre, 2001, S. 87)

1956 und 1958 wurden seine zwei seiner Kinder geboren. Der für Botero typisch charakteristische Stil äußerte sich erstmals in dem Gemälde „Stillleben mit Mandoline. Weitere bekannte Werke sind die Paraphrasen bedeutender Werke, unter anderem die Umformulierung der Mona Lisa, welche er als „Mona Lisa mit 12. Jahren“ betitelte. (Méndez-Alegre, 2001, S. 88)

Im Jahr 1960 erblickte sein Sohn Juan Carlos das Licht der Welt und obwohl er nur geringe finanzielle Mittel besaß und seine Englischsprachkenntnisse kaum ausreichend waren, beschloss er nach New York auszuwandern. (Méndez-Alegre, 2001, S. 89)

1965 war erstmals Boteros plastischer Stil erkennbar, welcher in „Familie Pinzon“ deutlich wurde. (Méndez-Alegre, 2001, S. 90)

Seine zweite Ehefrau schenkte ihm 1970 einen Sohn und er begann eine Wanderausstellung mit 80 Gemälden. (Méndez-Alegre, 2001, S. 91)

Ab 1984 malte Botero beinahe zwei Jahre lang ausschließlich Stierkampfszenen und 2001 wurden 12 Briefmarken mit Werken des Künstlers von der kolumbianischen Nationalbank präsentiert. (Méndez-Alegre, 2001, S. 94,96)


      1. Fernando Boteros Zugang zum Thema Adipositas

Das stilistische Merkmal des Künstlers Fernando Botero ist die Deformierung und Überproportionalisierung von Objekten und Menschen. Er wählte eine traditionelle Malweise und entwickelte sie mit Hilfe seiner persönlichen Ausdrucksform zu seinem eigenen Stil. Einzuordnen ist er bei den figurativen Malern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Dinge zu verändern oder gar neu zu schaffen.

Dabei legt der Künstler seine innere Welt offen und macht seine Werke unverwechselbar und einzigartig.

Die Welt von Fernando Botero ist beherrscht von unschuldigen Giganten, für welche ein oft sanftmütiger Gesichtsausdruck kennzeichnend ist. Die Vergrößerung der Volumina und die Verzerrung der dargestellten Dinge formen ein gänzlich neues Erscheinungsbild. (Méndez-Alegre, 2001, S. 13, 14)

Während der Beschäftigung mit diversen Formgebungen erkannte Botero, dass Proportionen in jeder Epoche unterschiedlich bewertet wurden.

Obwohl man annehmen könnte, dass er eine Vorliebe für beleibte Menschen hat, bringt er die akzentuierte Körperlichkeit, die er durch Deformation erzielt, nur als Produkt der Auseinandersetzung mit der Malerei hervor. (Méndez-Alegre, 2001, S. 14)

Schon frühe Zeichnungen Boteros zeigen eine deutliche Neigung zur Entstehung einer monumentalen Figurenkomposition. (Méndez-Alegre, 2001, S. 16)
Durch Weiterentwicklungen geht eine Gigantomanie hervor, welche die Figuren sinnlich, liebenswürdig und gleichzeitig auch in einem wesentlichen Maß absurd erscheinen lässt. Die Führung der Pinselstriche gewinnt für den Künstler immer mehr an Bedeutung und er setzt additive Linien ein um die Aufgeblasenheit der Oberflächen zu verwirklichen.
(Méndez-Alegre, 2001, S. 22)

Je länger sich Botero mit den Figurenkompositionen beschäftigt, desto plastischer wirken die hervortretenden Formen, die mit der Zeit einen Wechsel von kantigerem zu rundem Charakter vollzogen. Hierbei entsteht eine wohlproportionierte Relation der einzelnen Körperteile, welche sich zu einem großen, runden Gesamtbild zusammensetzen. (Méndez-Alegre, 2001, S. 23)


      1. Werkanalyse

        1. Sachliche Angaben

Die „Mona Lisa im Alter von 12 Jahren“ wurde 1959 von Fernando Botero mit Öl auf Leinwand geschaffen und besitzt die Maße 211 x 195,5 cm. Zurzeit befindet es sich in „The Museum of Modern Art“ in New York. (Méndez-Alegre, 2001, S. 108) Es handelt sich hierbei um eine Paraphrase des weltberühmten Gemäldes „Mona Lisa“ von Leonardo da Vinci.


        1. Kurzbeschreibung

Auf dem Werk ist der Oberkörper der Mona Lisa mit ihren übereinandergelegten Armen im Vordergrund und eine Landschaft im Hintergrund dargestellt. Es setzt sich hauptsächlich aus Erdtönen, wie zum Beispiel Beige, Braun und Grün zusammen.

Das Kleid ist in satten Grünabstufungen dargestellt, das Haar des Mädchens ist braun und lockig, die Haut ist durch leuchtende Fleischfarben dargestellt.

Der Körper wird aus Zentralperspektive betrachtet, wobei er leicht nach rechts gedreht ist, und die Augen der Mona Lisa sind gerade nach vorne gerichtet.

Die horizontalen Linien der Landschaft im Hintergrund, welche das Bild halbieren, stehen im Kontrast zu der vertikalen Haltung des Frauenkörpers. Er ist nach dem typischen Stil des Künstlers überproportional dargestellt und auffällig ist, dass die Arme im Verhältnis zum Rest schlanker gestaltet sind.


        1. Analyse des Inhalts und der Form

Die „Mona Lisa im Alter von 12 Jahren“ ist ein Paradebeispiel für die Stilrichtung Fernando Boteros. Es ist eines der ersten Werke, welches den aufkommenden Schaffensweg des Künstlers widerspiegelt. Der aufgeblasene Körper des Mädchens und seine deformierten, beziehungsweise unverhältnismäßig proportionalen, Körperteile sind das Resultat der Erforschung diverser Ausdrucksformen.

Abb. 1 Mona Lisa im Alter von 12 Jahren

Abbildung 1 Mona Lisa im Alter von 12 Jahren

Da es sich um eine Paraphrase, also eine Veränderung eines Originals, handelt, sind Aspekte wie Farbgebung und Körperhaltung zumindest annähernd übernommen worden. Bei der Abänderung wurde der Hintergrund des Gemäldes von da Vinci durch sparsam gesetzte pyramidenähnliche Objekte ersetzt, die dem Kunstwerk Tiefe verleihen. Botero erkannte im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung, dass die Bewertung der Proportionen von der Epoche und dem damit verbundenen Schönheitsideal abhängig sind.

Aus diesem Grund verwendete er bereits bestehende Werke und passte sie dem Stil an, welcher für ihn charakteristisch ist.

Eine mögliche Intention von Fernando Botero könnte sein, dass er den Betrachter zum Nachdenken über Schönheitsideale im Wandel der Zeit bringen möchte.

    1. Niki de Saint Phalle

      1. Zur Person

Niki de Saint Phalle wurde am 29. Oktober 1930 als Catherine Marie-Agès Fal de Saint Phalle in Neuilly-sur-Seine geboren und war das zweitälteste von fünf Kindern.

Aus der unglücklichen Beziehung ihrer Eltern und dem sexuellen Missbrauch durch ihren Vater im Alter von elf Jahren resultierte ein merklich erschwerter Start ins Leben, der sich auch deutlich auf die künstlerischen Schöpfungen, die sich in verschiedene Verarbeitungsphasen einteilen lassen, niederschlug.

Im Alter von zwölf Jahren verfasste sie ihre ersten Stücke und Gedichte, darunter La Peste, und ein paar Jahre später bemalte sie die Feigenblätter, welche die Schamhaftigkeit der griechischen Skulpturen wahrten, mit roter Farbe, weshalb sie der Schule verwiesen wurde.

Die achtzehnjährige Niki de Saint Phalle startete eine Karriere als Model und war unter anderem in Zeitschriften wie Vogue, Harper’s Bazaar und Life Magazine und heiratete Harry Matthews, mit dem sie nach Paris zog und der 1951 der Vater ihres ersten Kindes wurde. (Schulz-Hoffmann, 2008, S. 164)

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes reiste Niki de Saint Phalle nach Spanien und beschäftigte sich eingehend mit dem Werk von Antonio Gaudí, wobei der Parque Güell sie dazu inspirierte, einen eigenen Skulpturengarten zu schaffen, den sie mit dem Garten des Tarot in der Toskana im Jahr 1979 realisierte.

1956 malte Niki eine Serie in Öl, lernte den Künstler Jean Tinguely kennen und vier Jahre später trennte sie sich von ihrem Ehemann, der das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder übernahm. (Schulz-Hoffmann, 2008, S. 165) Im Anschluss begann sie mit der Anfertigung von ihren berühmten Schießbildern, bei welchen es sich um Leinwände oder Holztafeln handelt, die mit von blütenweißem Gips überzogenen Gegenständen versehen sind, in denen Farbbeutel versteckt sind.

Durch Schießaktionen auf die Bilder kommen die verborgenen Farben zum Vorschein, die sich über die Reliefs ergießen.

In der nächsten Phase der Künstlerin, die im Jahr 1965 begann, beschäftigte sie sich mit den weltberühmten Nanas. Die anfänglich noch aus Stoff geschaffenen Puppen waren eine Ausgleichbewegung zur Härte und Aggressivität der vorangehenden Schießbilder. Die Nanas sind rund, voll und mit weichen Farben gestaltet, was eine beruhigende Ausstrahlung auf den Betrachter hat. (Schulz-Hoffmann, 2008, S. 13)

Bei diesen früheren Objekten verarbeitete Niki ihr Kindheitstrauma und ihre Gefühle durch therapeutische Methoden, welche in Form von Auseinandersetzung mit dem Thema durch Aggression – zum Beispiel bei den Schießbildern – deutlich wurden. Die Nanas hingegen drücken eine positive Grundhaltung aus und sind aufgrund der Befreiung und dem Ausdruck von Phantasie bei der Bewältigung wichtig.

Der nächste Abschnitt der künstlerischen Entwicklung von Niki de Saint Phalle war gekennzeichnet durch Köpfe, die mit strenger Frontalität dargestellt werden. Die isolierten Darstellungen, die die Künstlerin ab 1970 gleich wie ihre späten Nanas als Polyesterplastiken präsentierte, erinnerten an die frühgeschichtlichen Steinmonumente der Osterinseln. Die Heiterkeit der Nanas war vergangen und wurde von trister Sachlichkeit ersetzt. (Schulz-Hoffmann, 2008, S. 15)

Die Vereinigung der glücklichen Nanas und der konträren Köpfe hatte Niki in dem Werk „Hon – en Katedral“ verwirklicht, das sie gemeinsam mit den Künstlern Jean Tinguely und Per Olof Ultvedt schuf. Bei der Skulptur handelte es sich um eine Riesennana, die diverse Attraktionen – wie zum Beispiel ein Aquarium und eine Bar – in sich beheimatete und sich nach kurzer Zeit durch natürlichen Zerfall selbst zerstörte. (Schulz-Hoffmann, 2008, S. 15)


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