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Mitschrift
Geowissenschaften

Technische Universität Dresden - TUD

WS 2013/14, Kleber, Quelle Skript Geologie und Geomorphologie

Susan E. ©
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ID# 39996







Abtragung und Transport: 6.2. fluviale Systeme


  1. Vorgang

  • Gewässerbett/Flussbett umfasst Wasser:

  • Ufer

  • Gewässersohle: Grund des Gewässers

  • Böschungsoberkante/Hang

  • flussaufwärtigeEinträge: atmosphärische Deposition (Partikel aus Atmosphäre) und eingespülte Fracht , z.B. durch Uferrutschung (teils aufgrund fluvialer Prozesse), führt zu Ufererosion

  • durch Suspension, Saltation und Reptation Sedimenttransport flussabwärts

  • flussabwärtige Austräge: differenziert nach Gerinnebettgrundriss (Gerinnebett=Flussbett), Korngröße, Sedimentstruktur – und Gefüge)

  • Material wird akkumuliert: an Ufer (Ufersediment) und an Flussaue (Auesediment)

  • Aue = Niederung, also Tal um Flusslandschaft, welche von wechselndem Hoch – und Niedrigwasser geprägt ist


  1. Grundbegriffe und Hydraulik

  1. Reynolds Zahl:

  • Strömung kann laminar (Fluid strömt in Schichten) oder turbulent (es treten Turbulenzen/Wirbel auf) sein

  • ändert sich ab bestimmter Fließgeschwindigkeit Formel:

  • Re =Dichte ρ * Geschwindigkeit v * hydraulischer Radius R = ρvR

Viskosität µ µ

  • übersteigt sie einen Wert von ca. 2000, wird die Strömung turbulent (ab ca. 1m mittlerer Tiefe und 10m/s mittlere Geschwindigkeit bei 5°C)

  • hydraulischer Radius = Querschnitt

benetzter Umfang

  1. Froude Zahl:

  • Störungen in Gewässern (wenn Stein hinein geworfen wird oder nur drin liegt) haben Einfluss auf Strömung es bilden sich Wellen

  • Gewässer kann strömen oder schießen, wenn Störung auftritt:

  • F = v A = g * T F = v

A g * T


  • v = Geschwindigkeit; g = Erdanziehung; T = Tiefe; A = Ausbreitungsgeschwindigkeit (der Welle)

  • wenn F < 1, dann Strömen: die Störung breitet sich flussauf – und abwärts aus

  • wenn F > 1, dann Schießen: die Störung breitet sich nur flussabwärts aus


  1. Abfluss:

  • diffus (flächenhaft):

  • Abfluss diffus = N+Z+Q-V-ET

  • N =Niederschlag, Z = Zufluss, V = Versickerung

  • Q = Quellspeisung (?)

  • ET = Evapotranspiration (Verdunstung an Wasseroberfläche sowie durch Ökosystem des Flusses)

  • konzentriert (punktuell):

  • Abfluss konz. = Z+GW+N-UF-ET

  • Niederschlag, Zufluss, Evapotranspiration

  • GW = Grundwasserzufluss

  • UF = Uferfiltration


  1. Manning Formel:

  • zur Berechnung der mittleren Fließgeschwindigkeit:

  • v = T2/3 * S1/2

n

  • T= Tiefe; n=Rauhigkeitskoeffizient; S=Gefälle (Höhe üb. Meeressp./Flusslänge)*100

  • Berechnung der Fließgeschwindigkeit:

  • v= Q

BT

  • Q = Abfluss; B = Bettbreite; T = Betttiefe

  • kinetische Energie: Berechnung Bewegungsenergie des Flusses

  • Ekin= 1/2m * v2 in Abhängigkeit von Masse und Geschwindigkeit


  1. Hjulström – Kurve

  • fluviale Prozesse in Abhängigkeit von Fließgeschwindigkeit und Korngröße


  1. Fließprozesse

  • bestehen aus:

  • Suspensionsfracht

  • Bodenfracht: Saltation und Reptation

  • Erosionsarten:

  • Belastungsverhältnis = Last L (Last des Materials)

Schleppkraft S (Kraft des Wassers, Material zu transportieren


  • Schleppkraft definiert sich über Wassermenge und Fließgeschwindigkeit

  • Schleppkraft > Last: Tiefenerosion (also Bildung von Tälern)

  • Schleppkraft = Last: rel. gleichmäßiger Transport des Lockermaterials; Seitenerosion

  • Schleppkraft < Last: Akkumulation; erhöhte Sedimentation

  • Oberlauf: vorwiegend Tiefenerosion (steileres Gefälle höhere Geschwindigkeit)

  • Mittellauf: Seitenerosion

  • Unterlauf: Akkumulation (flussabwärts nimmt Korngröße ab)

  • Flusssohle:

  • bei geringer Geschwindigkeit entstehen Rippeln

  • bei höherer Geschwindigkeit entstehen Dünen

  • auf Luvseite findet Erosion statt, auf Leeseite Akkumulation: ständiges Fortbewegen der Dünen/Rippeln

  • Helmholtzsche Wellen:

  • laminare Strömungen an Grenzschicht zwischen Wasser und akkumulierten Material (Dünenkamm): an Grenzschicht muss Wasser schneller fließen

  • turbulente Strömung: auf Leeseite bildet sich schließlich ein Strudel, der Ablagerung aushöhlt und versteilt, gleichzeitig neues Material akkumuliert


  1. Flussgrundriss

  • Grundrisstypen in engem Zusammenhang mit Talform, in der sich Fluss bewegt:

  1. gestreckt:

  • (starkes Gefälle)*

  • geringer Abfluss, z.B. in Kerbtälern, an tektonischen Schwächezonen

  • [bei leichten Kurven: tiefste Stelle an Außenkurve (Pool)] weiß nicht genau, ob an Außenkurven!

  1. verzweigt:

  • mehrere, untereinander verbundene Flussbetten mit gemeinsamen Überschwemmungsgebiet

  • können sowohl gestreckt als auch mäandrierend sein

  • Gefälle und Abfluss schwankend

  • durch Zuschüttung und Abtragung ändern Rinnen ständig ihren Verlauf

  • Inseln/Sandbänke dazwischen, die sich schnell verlagern und unter Wasser gesetzt werden

  • Erosionsverzweigung:

        • Transport ohne größere Ablagerung

        • variieren der Gesteinshärte, dadurch einige Stellen mehr (in Tiefe) erodiert als andere

        • in erodierten tiefen Rinnen höhere Geschwindigkeit, dadurch immer stärkere Erosion, bis Fluss sich verzweigt und zwischen Armen Inseln bildet

        • oft an Stromschnellen oder Wasserfällen

  • Dammuferverzweigung

  • Braiding


  1. mäandrierend:

  • ein Strom, keine Verzweigungen

  • stark kurvig

  • an Außenkurven:

  • tiefste Stelle (Pool) schnellste Strömung

  • steiler Hang: Prallhang (cutbank) Seitenerosion

  • Korngröße nimmt von außen nach innen ab bei schneller Strömung kann größeres Material transportiert werden

  • Innenkurve:

  • flaches Wasser

  • geringe Hangneigung: Gleithang (point bar) Sedimentation

  • geringe Korngröße; feines Material wird abgelagert, da langsame Strömung

  • Mäanderbögen verlagern sich stetig flussabwärts zum Prallhang hin

*nicht sicher, Quelle: cms.fu-berlin


  1. Fluss-längsprofil

Gefällslinie des Flusswasserspiegels von Quelle bis Mündung

Unterteilung in Ober-Mittel-und Unterlauf


  • rückschreitende Erosion:

Wasserfall, der ständig flussaufwärts zurückschreitet

  • auf recht widerstandsfähigem Material fällt an Knickstelle Wasser ab

  • größere mitgetragene Steine schleifen dabei Gewässersohle am Fuß des Gefälles ab, durch Strudel an dieser Stelle entsteht bei der Abschleifung Vertiefung, in der großes Geröll abgelagert wird (Kolk bzw turbulenter Abflusskolk bei Wasserfällen)

  • dieser erweitert sich ständig und unterhöhlt das widerstandslose Material unter der widerstandsfähigen Schicht

  • wenn Unterhöhlung groß genug, bricht auch widerst.fähige obere Schicht ab Wasserfall verlagert sich zurück (Bsp. Niagara Fälle mit ca. 1m Rückschreiten pro Jahr)


  • Entstehung eines Ausgleichprofils:

  • Oberlauf: starkes Gefälle& hohe Fließgeschwindigkeit in Nähe der Quelle führt zu starker Tiefenerosion durch ‚Erosionswaffen‘ (mitgeführtes Material)

  • zu Unterlauf hin nehmen Gefälle und Fließgeschwindigkeit ab, Sedimentation setzt ein (Material wird zu Unterlauf hin immer feiner)

  • an diesen Stellen eher Seiten-als Tiefenerosion: Fluss wird breiter; See kann entstehen

  • durch Sedimentation entsteht wiederum starkes Gefälle, welches wieder durch Erosion ausgeglichen wird: Rückverlegung der Gefällsstufen flussaufwärts gleichen Längsprofil aus

  • ständiger Prozess, Ausgleich wird nie ganz geschaffen, da immer er immer wieder durch Einflüsse gestört wird (z.B. an


  • Staumauer:

  • vor Mauer lagern sich Sedimente ab und bilden neue, höher liegende Gefällskurve

  • nach Mauer ist Fließgeschwindigkeit besonders hoch, durch Tiefenerosion entsteht neue, tieferliegende Gefällskurve


  1. Flusseinzugsgebiete


  • Entwässerungsnetze

  • radial (auf z.B Vulkanen)

  • zentripetal (in Seebecken)

  • rechtwinklig (an Klüften und Störungsflächen)

  • dendritisch (an Gebieten ohne starke strukturelle Einflüsse, also homogenes Untergrundgestein; außerdem horizontal lagernde Sedimente)

  • spalierartig/gitterartig (an Gebieten mit starken strukturellen Einflüssen; in weniger verwitterungsresistenten Längstälern; dort, wo Untergrund stärker resistent, schneiden sich nur kleine Nebenflüsse ein) also von starken und weniger starken verwitterungsresistenten Böden geprägt


  • geologische Struktur:

je nach Struktur verlaufen Flussnetze:

  • konsequent (parallel zu Gefälle)

  • resequent (parallel zu Gefälle,aber als Nebenfluss)

  • subsequent (senkrecht zu Gefälle; im Streichen der Struktur)

  • obsequent (schräg, nehm ich an)


  1. Uferwall

  • entsteht bei Hochwasser:

  • grobkörnige Sedimente werden währenddessen direkt an Übertrittsgrenze (also im unmittelbaren Uferbereich der Fließgrenze)abgelagert

  • feinkörnige auf entfernteren Bereichen

  • nach vielen Hochwassern bilden sich Wälle

  • Sedimentgröße nach außen hin immer kleiner; am größten noch im Flussbett (gerundete Kanten von Gesteinen sind Merkmal von Gewässersedimenten)


  • Schwemmfächer:

  • fächer-förmige Ablagerung fluvialer Sedimente an Stellen, wo Gefälle auftritt


Abtragung und Transport: 6.3. litorale Systeme


Einflussfaktoren zur Küstenbildung:

  • Tidenhub (Unterschied des Wasserstandes zwischen Tiden)

  • Wind: Geschwindigkeit, Richtung, Wirklänge (ist die Wirkungsstrecke auf freiem Ozean)

  • Küstenverlauf

  • Tektonik

  • Meeresspiegel: konstant?

  • Gesteine


  1. Küstentypen


  1. Steilküsten

  • durch Wellen wird Fuß des Kliffs unterhöhlt (=Brandungshohlkehle), bei zu hoher Instabilität bricht Kliff ab

  • Plate/Abrasionsplattform: durch Einsturz des Kliffs am Fuß leicht abfallende Fläche; diese wird durch angespülte Gesteine stetig erodiert

  • durch tektonische Hebungen oder Meeresspiegelschwankungen können mehrere Platten entstehen, diese nennt man ‚Küstenterrassen‘


  1. Flachküsten

  • Oszillationswellen:

  • im tiefen Wasser oszillieren Wellen (Teilchen werden auf und ab bewegt, aber nicht vorwärts) sobald Wasser flacher, werden sie zu Translationswellen Teilchen werden tatsächlich bewegt bzw. transportiert

  • Wellen werden kurz größer, sobald sie nicht mehr oszillieren; an dieser Stelle setzt bereits leichte Erosion am Meeresboden ein

  • mit Abflachen des Wassers werden Wellen wieder kleiner, sind aber näher am Meeresboden und lassen ihn folglich stärker erodieren

  • da Schorre (so etwas wie Plate) sehr lang, wird Energie der Wellen so gering, dass sie Sedimente nicht mehr ins Meer zurück spülen können (wegen geringer Energie) daher Flachküsten aus feinem Geröll und Sand


  • Aufbau des Küstengebiets (von Meer zu Festland):


  1. grobe Unterteilung

  • Meeresboden: Bereich ab Schelf Richtung Meer

  • Küste: umfasst Bereich des Ufers und der Schorre

  • Festland: Bereich nach Küste


  1. genaue Unterteilung

  • Schelf: leicht zum Meer geneigte Plattform (laut Wiki reicht sie bis zu 200m In Tiefe)

  • Riff/Barre: Unterwasserrücken - bildet Grenze zwischen tiefem Wasser (Oszillationswellen) und flacher werdendem

  • Schorre: nach Barre zu Strand hin (Translationswellen); der Bereich, der von Wellenbewegung beeinflusst wird (ab da beginnt quasi Erosion des Meeresbodens);

endet am mittleren Hochwasserbereich, dem Sommerstrandwall

  • Ufer (Strand): Bereich, der teils mit Wasser bedeckt ist; Bereich nach Schorre und wird begrenzt von Sommerstrandwall (Mittleres Hochwasser) und Winterstrandwall (hohes Hochwasser)

  • Strandwall: Sedimente werden (je nach Wasserstand) als kleiner Wall an Strand abgelagert; kann auch reliktisch (nur noch Spuren vorhanden) vorkommen, z.B. im Death Valley


  • Rippel: wenn zwei Fluide unterschiedlicher Dichte zusammenkommen/zusammen wirken, entstehen wellenartige Formen im Sand

  • siehe Helmholtzsche Welle: z.B. auch im Himmel, wenn übereinander liegende Luftschichten sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit oder Richtung bewegen, verwirbeln sie; dies sieht man an wellenartigen oder verwirbelten Wolken


  • Typen der Flachküsten:


  • Ausgleichsküsten:

  • Sedimente werden am Strand entlang bewegt, wenn Wellen durch Wind schräg auftreffen Strand kann dadurch verschiedene Formen annehmen:

  • Formen der Ausgleichsküsten bzw. Bildung von:

  • Nehrung: Landstreifen, der flachen Wasserbereich geschlossen von Meer abtrennt

  • Lagune/Haff: der Flachwasserbereich hinter Nehrung; in diesem Fall schließt Nehrung an Grenze/dem Fuß des Kliffs (bei Steilküsten??) an

  • Strandsee: entsteht durch völlige Abschnürung des Haffs (Nehrung liegt in diesem Fall noch hinter dem Ende des Kliffs)

  • Haken: Nehrung, die nur von einer Strandseite in Wasser reicht und Haken schlägt

  • Lido: Landstreifen, der Land Meerwasser nicht trennt, als von beiden Strandseiten her offen ist


  • Verläufe der Wellenkämme:

  • ist das Wasser längs zum Strand hin an einigen Stellen deutlich seicht und an anderen Stellen recht tief, verlaufen Wellen zu-bzw. auseinander (längs, also nicht waagerecht zum zum Strand!!), unter Voraussetzung einer ins Meer hinein ragenden Landspitze

  • divergierende Wellen haben eine verminderte Wirkung auf den Strandbereich

  • konvergierende eine stärkere


  • Gezeitenküsten:

  • wesentlicher Anteil an Formungsprozess haben Tiden

  • Priel: mäandrierender Wasserverlauf im Watt Ein –und Abflussbahnen des Wassers zum Meer


  • Mangrove:

  • Bäume an Küstengebieten, die sich den ungünstigen Gezeitenbedingungen anpassen

  • hoher Salzgehalt des Meerwasser und Schlickböden (zus.gefasstes Wort für feinkörnige Boden aus z.B. Sand, Ton, Schluff) des Gezeitenbereichs (also hoher Sandanteil bzw. Sedimentanteil)

  • zu wenig Sauerstoff für Wurzeln (zur Zellatmung)

  • Atemwurzeln transportieren Sauerstoff daher aus Luft in unterirdisches Wurzelsystem

  • Vorkommen in warmen, feuchten Gebieten (Süßwasser also für Wachstum wesentlich förderlicher)


  1. Flussmündungsküsten:Delta


  • Voraussetzung: Flüsse mit hoher Sedimentführung, flache Küsten, kaum Meeresspiegelschwankungen (Gezeiten) oder Strömungen, kaum tektonische Aktivitäten

  • an Mündungen nimmt Fließgeschwindigkeit stark ab und lagert gröbere Sedimente an Küste ab (meist in Form von Schwemmkegeln/Schwemmfächern), feinere weiter draußen, vor Küste

  • Materialsortierung: Korngöße wird immer feiner

  • Nahe der Küste:Feinsand und Schluff

  • Mittig im tieferen Bereich: Schluff und Ton

  • tief: Schluff (untergeordnet) und Ton

  • Akkumulation der gröberen Sedimente an Küste zwingt Fluss, sich zu spalten (Sedimente als Fließhindernis)

  • zwischen Mündungsarmen meist sumpfiges Gebiet

  • Salzmarsch: mitgeführtes Salz lagert sich an Ufer (also Festland) ab

  • Sandbänke entstehen (Mündungsbarre)

  • flache Buchten

  • Übergussschichtung: am Landboden aus abgelagerten, gröberen Sedimenten (die früher wohl noch die Sandbank waren, aber durch ständiges Fortschreiten ins Meer nun zu Festland wurden)

  • Deltafront, Deltafuß (Aufbau von Beginn der Mündung bis Ablagerung am Meeresboden der letzten feinen Sedimente)


    • Delatypen:

    1. Flussdominierend

    • meist an Seen, da kaum Strömung

    • geringes Gefälle

    • große Transportkraft und Sedimentbereich

    • daher ausgeprägte Akkumulation und Schwemmfächer

    • stark verzweigte Strömungsrinnen

    • Vogelfußdelta, Mississippi

    1. Wellendominierend

    • durch Wellen und Strömungen (parallel zur Küste) großflächige, küstenparallele Sandbänke

    • Ebrodelta, Mittelmeer, Katalonien

    1. Gezeitendominierend

    • Verzweigung endet früh, da Gezeiten Sedimentablagerungen immer wieder überspült

    • Hauptstrom fließt als ganzes ins Meer, diese nennt man Äsutar


    1. Atolle


    • an bzw. um Vulkaninsel (Hot Spots) lagern sich Korallenriffe an (Saumriff)

    • wenn Insel sinkt (durch z.B. Isostasie) und Riff weiter nach oben wächst, bilden sich Inseln in Ringform

    • in der Mitte: Lagune

    • Bsp.: Bora Bora, Polynesien


    1. Küstenveränderung und Klassifikation


    • Isostasie: Gleichgewichtszustand der Massen innerhalb der Erdkruste z.B. Last eines Gebirges drückt Lithosphärenplatte tiefer in Asthenosphärenplatte

    • Meeresspiegel verändert Küsten durch Hebung oder Senkung (und entsprechender Senkung oder Hebung des Festlandes) bei Isostatischen Vorgängen

    • dadurch können Barriereküsten entstehen (bei erneuter Hebung des Meeresspiegels können diese wieder brechen)


    Küstenklassifikation nach Valeton:

    1. vorgerückte Küsten

    a.1.) aufgetauchte Küsten

    • Meeresbodenküsten (trockengefallen)

    a.2.) aufgebaute Küsten (neu geformt)

    • organisch aufgebaut: Mangrovenküsten; Korallenriffe(Küsten)

    • anorganisch aufgebaut:

    • bei schwachen Gezeiten: Haff,-Nehrungs,-Dünenwallküsten

    • bei starken Gezeiten: Watt-, Nehrungs - und Inselreihenküsten

    • außerdem: Delta- und Schwemmlandküsten


    1. zurückgewichene Küsten


    b.1.) zerstörte Küsten (durch Abtragung)

    • Kliffreihenküsten


    b.2.) untergetauchte Küsten (durch Meeresspiegelanstieg bzw. Senkung des Landes)/ Ingression = langsames Vorrücken des Meeres auf Festland

    • glazial gestaltet (Meeresspiegelanstieg durch Schmelzwasser)

    • erosiv:

    • dirigierte (linienhafte) Glazialerosion: Fjord-Schären-Küsten (Gletscher formte V-förmige Kerbtäler in tiefe, U-förmige Trogtäler, die sich beim Schmelzen füllten; Schären: kleine Felsinseln, die aus Wasser ragen)

    • freie (flächenhafte) Glazialerosion: Fjärd-Schären-Küsten (Gletscherwasser bedeckte freie, flächenhafte Gebiete)

    • akkumulativ:

    • Fördenküsten (langgestreckte, flache Meeresbucht; Moräne (akkumul. Material) gräbt Bucht)

    • Boddenküsten(breite, flache Buchten; auch Überflutung durch Grundmoränen&Gletscherzungen)

    • fluvial gestaltet:

    • Riasküste/ Valloneküste/Bolsaküste (Flusstal, welches durch Meeresspiegelanstieg überflutet wurde)

    • Calaküste: in Steilküsten eingeschnittene (halbkreisförmige) Buchten

    • Canaleküsten (parallel zu Küste verlaufendes Gebirge, durch Anstieg versunken)



  • Abtragung und Transport: 6.4. glaziale/nivale Systeme


    1. Prozesse der Nivation

    • Durchtränkungsfließen: Materialverlagerung (gehört zur Gelifluktion) wird durch Schmelzwasser verstärkt (durch fließendes Wasser auf oder in Tunneln in dem Schnee) Nivation im engeren Sinn

    • Protalos Rampert: Schneehaldenmoräne (Halde aus Materialablagerungen, Verlagerung wird gebremst)

    • Erosion durch Schmelzwasser

    • Schneekriechen: Materialverlagerung


    • Nivationsnischen: mit Schnee gefüllte Nischen in unbedeckten Oberflächen


    1. Gletscheraufbau

    eines alpinen Gletschers

    • Kar: Schnee sammelt sich ob, im Nährgebiet, in schüsselförmiger Hohlform; dort bildet sich Firn/Firnfeld (leicht konkav)

    • Zehrgebiet: im Tal des Gletschers dicke Eisschicht und viele Spalten im Eis

    • Gletscherende: viel Gesteinsschutt, konvex

    • Moräne: Schuttablagerungen des Gletschers

    • Mittel,-Seiten,-Endmoräne

    • Mittelmoränen entstehen aus Seitenmoränen zweier Gletscher, wenn diese zuammenfließen

    • Firnlinie: Grenze zwischen Nähr-und Zehrgebiet

    • Bergschrund: Spalte zwischen fließendem Eis und festgefrorenem (an Fels) (entsteht am Rand, nicht wie Spalten inmitten des Eises)

    • Gletscherzunge


    1. Physik und Typologie

    • Metamorphose von Schnee abhängig von Dichte, Alter, Volumen

    • von Dichte&Alter aufsteigen und Volumen absteigend:

    • Neuschnee (sehr jung, geringe Dichte, hohes Volumen)

    • Altschnee

    • Firn

    • Gletschereis

    • fällt Neuschnee auf Schneedecke, gewinnt alte Schneedecke an Dichte, da Auflast zu Luftverlust in Poren des Schnees führt

    • Decke wird zusätzlich verfestigt durch Auftauen und Gefrieren

    • also in Gebieten mit Temp.schwankungen und hohem Niederschlag schnellere Eisbildung (innerhalb weniger Jahre)


    • Gletscherhaushalt

      • Wachstumsverhalten eines Gletschers: Massenbilanz eines Gletschers abhängig von Temperatur und Niederschlag

      • Gleichgewichtslinie trennt zwei Gebiete, an der sich die Prozesse dieser Gebiete ausgleichen

  • Ablation (Zehrgebiet): mehr Schmelze als Niederschlag; wärmere Temperatur

    • Temperaturen

    • polare/kalte Gletscher: typisch für Polarregionen

    • Temperatur der Eismasse stets weit unter Gefrierpunkt

    • basales Festfrieren: Gletscher an Gesteinsuntergrund festgefroren

    • also geringes Erosionsvermögen durch langsames Fortbewegen und kaum Schmelzen; also kaum Materialtransport

    • steile Gletscherfront

    • temperierte/warme Gletscher: Gebirge der mittleren Breiten und Tropen

    • Temperatur der Eismasse nur geringfügig unter Gefrierpunkt

    • basales Schmelzen: (an Gletschersohle) Gletscher gleitet auf Schmelzwasserfilm (durch Auflastdruck und Reibung der großen Massen)

    • viel Materialtransport und Erosion durch viel Schmelzwasser

    • konvexe Form

    • Fließen:

    • Kristall Achsen ordnen sich unter Stress; wenn sie nicht unter Stress stehen, sind sie zufällig angeordnet

    • durch Druck (denke ich) verschieben sich die Kriechebenen zwischen den Kristallen und sie fließen versetzt

    • Material fließt auf Eis nach unten und fließt im Zehrgebiet entweder als Schmelzwasser ab oder verdunstet direkt (Sublimation)

    • in Mitte des Gletschers ist Fließgeschwindigkeit höher, daher wird ‚Fließlinie‘ nach unten hin allmählich konvex gebogen

    • im cm bis Meterbereich täglich

    • oberste Schicht (ca 60m) ist spröde, zerreißt: starre Zone

    • untere Schicht befindet sich in langsamer Fließbewegung: plastische Zone


    1. Gletschertypen

    • reliefuntergeordnet:

    • Kargletscher:

    • Eismassen geringer Größe

    • befinden sich in einer Mulde (Kar)

    • durch die geschützte Mulde können sie tiefer auftreten als Talgletscher


    • Hanggletscher:

    • kleine Eisansammlung an Berghang

    • keine große Zungenausbildung

    • Talgletscher:

    • große Gebirgsgletscher, begrenztes Einzugsgebiet

    • bewegen sich hangabwärts

    • können sehr große Ausmaße annehmen

    • Firnkesselgletscher/turkestanischer Gletschertyp

    • Wandgletscher

    • reliefübergeordnet (mit reliefuntergeordneten Zungen):

    • Plateaugletscher

    • wie Inlandeis, nur weniger mächtig

    • Inlandeis

    • größte Gletscherflächen überhaupt

    • Eismassen, die so mächtig werden, dass sie das Relief fast vollständig überdecken und sich auch weitgehend unabhängig von ihm bewegen (z. B. in Grönland oder der Antarktis)

    • Zwischenstufen:

    • Eisstromnetz mit Transfluenzen

    • wenn Talgletscher so stark wachsen, dass sie die Talscheide überfließen kann

    • Bewegung des Eises wird vom vorhandenen Relief gesteuert

    • Vorlandgletscher


    • Schelfeis: Eisplatte, die mit Gletscher verbunden ist und auf Meer treibt; Teile brechen ab


    1. Abtragung

    • Rundhöcker: von Gletschern umgestaltetes, stromlinienförmiges Gestein

    • Luvseite: Detersion (glaziale Abrasion) am Boden des Gletschers wird das Gestein durch mitgeführets Material abgeschliffen

    • Leeseite: Detraktion in Klüften gefriert Wasser und lockert das Gestein aus Gesteinsverband das sich bewegende Eis hebt nun dieses Gestein

    • Exaration: Ausschürfen von Lockermaterial an Gletscherstirn

    • Kar: konkave Aushöhlungen an Berghängen unterhalb des Gipfels oder Kamms

    • Karrückwände durch Frostsprengung vertseilt (es entsteht eine Randkluft, zwischen Eis und Karrückwand)

    • Exaration schürft Hohlform aus

    • Vorkommen besonders auf sonnenabgewandter Seite (aber nicht immer!!)


    • Trogtal:

    • vor Vergletscherung:

    • Gebiet hat enge Kerbtäler und gerundete Wasserscheiden

    • Schnee sammelt sich in Hohlformen und bildet Kare

    • Gletscher füllen Tal aus: aus Nebenströmen kommende Gletscher schließen sich dem Gletscher im Haupttal an (wie Flussnetze) und verstärken ihn

    • wo zwei Kare sich schneiden, entsteht scharfkantiger Rücken (=Grat)

    • wo mehrere Kare sich schneiden, bildet sich ein Gipfel (=Horn)

    • nach Vergletscherung:

    • Haupttal wurde durch tiefe Einschürfung zu Trogtal (U-förmig)

    • Zuflussgletscher erodierten ebenfalls U-förmig e Tröge, diese liegen aber üer dem Niveau des Haupttals (=Hängtal)

    • Flüsse erodieren als Wasserfall (von Hänge-zu Trogtal hinunter) tiefe V-förmige Einschnitte in Boden des Hängetals

    • wenn Gletscher an Kar Gestein nicht gleichmäßig ausschürft entstehen Karseen

    • in Trögen auch Trogseen


    1. Ablagerung

    • glaziale Serie:

    • Trogtal

    • Zungenbecken: muldenförmige Ausschürfung, wo sich einst die Gletscherzunge befand; falls kein Abfluss möglich ist, bilden sich dort Zungenbeckenseen

    • Grundmoräne: Schutt wird am Grund abgelagert, meist flache Gebiete mit vorwiegend Geschiebemergel (da sehr fruchtbar, werden Grundmoränenlandschaften oft als Acker genutzt)

  • Gletschertor: wenn Gletscherschmelzbäche die Endmoräne durchschneiden

  • Trompetentälchen: Abfluss nach Gletschertor

  • Sander: Schotterablagerungen dahinter, meist in Form von schwach geneigten Schwemmfächern

  • Urstromtal: dort flossen die Schmelzwasser der Gletscher ab

  • Kamesterrasse: Sedimente von Gletscherflüssen bilden Terrassenkörper

  • Soll (Toteisloch): kleine runde Hohlformen, die nach Auftauen entstanden (dort wurden z.B. größere Gesteinsblöcke abgelagert und drückten ein Loch in die Grundmoräne)


    Abtragung und Transport: 6.5. äolische Systeme

    • Deflation: Form der Abtragung, speziell Wind betreffend (Ausblasung von Lockermaterial)

    • Korrasion(Windschliff): Festgestein wird angegriffen durch vom Wind mitgeführtes Material (also Erosionswaffen)

    • äolischer Transport gekennzeichnete durch gute Sortierung und eingipflige Verteilung der Korngrößen

    • Unterschieden wird zwischen Fern-und Nahtransport (Staub-Kies)

    • Festgestein durch Wind nur erodierbar mittels Erosionswaffen durch Korrasion

    • maximale Korrasionswirkung wenige Dezimeter über Boden (bei maximaler Windgeschwindigkeit und folgender Reibungsreduzierung)



    1. Windstärke

    • aufgrund von Reibung und Rotation ist Wind fast immer turbulent

    • Wind ist in freier Atmosphäre immer ‚schießend‘

    1. Grad der Vegetationsbedeckung

    • an Hindernissen erhöht sich Geschwindigkeit

    • Vegetation bremst Geschwindigkeit

    • an freien Flächen Deflation gut möglich

    • Rauigkeit (Relief, Vegetation) erzwingt Akkumulation


    1. Menge und Korngröße des vorhandenen Lockermaterials

    • je kleiner Material, desto höher Transportfähigkeit (Schluff – Sand – Kies)

    • Geschwindigkeit, bei der Transport beginnt im Zshg. mit Korngröße (von niedriger Geschw. & Größe zu hoher)

    • Lößablagerungen bei Ton/Schluff ab geringer Geschw./Größe

    • Dünen und Flugsandflächen (bei etwas höherer Geschw.) bei Sand

    • Steinpflaster bei Kies

    • Bsp.: Transport beginnt bei 0,5mm Korngröße bei 8m/s (also ca. 28km/h)

    Transport beginnt bei 2,0mm Korngröße bei 15m/s (also ca. 54km/h)


    1. Deflationsformen:


    • Deflationswanne: Loch (Wanne) im Boden durch Ausblasen des Materials

    • Steinpflaster: liegen gebliebener Grobregolith nach Auswehung des Feinmaterials (dieser wird evtl., wenn Wind strak genug, lückenlos zusammengetragen aber: klassische Vorstellung, die oft nicht zutrifft!!)

  • Serir: Wüstenregion (Kieswüste), in der Feinmaterial verweht wird und Kies zurückbleibt (vor allem in Sahara)

  • Erg: Wüstenregion geprägt von Sandmeeren


    1. Korrasionsformen:


    • Korrasionspilze: Erscheinungsform der Korrasion an Felsen je näher Wind am Boden, desto stärker wirkt er

    • Yardang (=steiler Sandwall): stromlinienförmiger (tropfenförmiger) Körper mit breitem Luv und schmalem Lee/sehen teils aber auch aus wie Bergkämme daran sieht man einseitige Windeinwirkung

    • Windkanter: Steine, die an Luvseite (als Wind zugekehrt) abgeschliffen werden

    • Verwirbelung und Verlangsamung der Windgeschwindigkeit aus Leeseite spielen ebenfalls Rolle: erodieren Gestein durch Wirbel


    1. Transportformen

    • Suspension: 20-70µm (Mikrometer, also 2/100 mm) gröbere Partikel

    < 20 µm Feinsuspension

    • Schwebefracht: Transport über hunderte Kilometer (Schluff) Löß setzt sich, sobald Windgeschwindigkeit zu gering, als feine Decke ab (daher Lößlandschaften auch flach und wenig differenziert)

    • gehört zu Fernfracht/Ferntransport

    • Bsp.: Staubsturm


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