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Seminararbeit "Der Verfremdungseffekt in Mutter Courage und ihre Kinder" von Bertolt Brecht

Verfremdungseffekt in Brechts Mutter Courage und ihre Kinder
Seminararbeit1.695 Wörter / ~8 Seiten Universität Hamburg In­halts­ver­zeich­nis 1. Ver­frem­dung – De­fi­ni­ti­on 2. V-Ef­fek­te in Brechts -Mut­ter Cou­ra­ge und Ih­re Kin­der- 2.1. Die Funk­ti­on der Lie­der 2.2. His­to­ri­scher Hin­ter­grund 2.3. Ges­tus und ges­ti­sche Spra­che 2.4. Ver­frem­dung auf der Büh­ne und in In­sze­nie­run­gen 2.4.1. Ar­ran­ge­ment 2.4.2. Die Schau­spie­ler 2.4.3. Zu­wen­dung zum Pu­bli­kum 2.4.4. Büh­nen­bild 2.4.5. Il­lu­sio­nä­re Ele­men­te 2.4.6. Füh­rung der Fa­bel 3. War­um lernt Mut­ter Cou­ra­ge nichts? 4. Nach­wort 1. Ver­frem­dung – De­fi­ni­ti­on Nicht nur -Mut­ter Cou­ra­ge und ih­re Kin­der-, son­dern auch an­de­re Wer­ke Ber­tolt Brechts sind un­ter an­de­rem auch durch den Ver­frem­dungs­ef­fekt ge­kenn­zeich­net. Es han­delt sich um ei­ne Tech­nik, die in den Dra­men Brechts vor­kommt. Im nor­ma­len Thea­ter wird den Zu­schau­ern ei­ne sol­che Welt ver­mit­telt, die die Zu­schau­er gut ken­nen und die für sie all­täg­lich wirkt. Es gibt so­zu­sa­gen ei­ne -vier­te Wand- zwi­schen dem Pu­bli­kum und der Büh­ne, die Brecht ver­sucht hat zu be­sei­ti­gen. Die Ver­frem­dung (ver­frem­de­tes Thea­ter) lässt den Zu­schau­er er­ken­nen, dass die Hand­lung auf der Büh­ne nicht rea­lis­tisch, son­dern nur künst­lich ist, und die Schau­spie­ler nicht iden­tisch mit den Fi­gu­ren sind. Au­ßer­dem soll die Ver­frem­dung ver­an­las­sen, dass der Zu­schau­er nicht an­fängt, sich in die Fi­gu­ren ein­zu­füh­len. -Ei­nen Vor­gang oder ei­nen Cha­rak­ter ver­frem­den, heißt zu­nächst ein­fach, dem Vor­gang oder dem Cha­rak­ter das Selbst­ver­ständ­li­che, Be­kann­te, Ein­leuch­ten­de zu neh­men und über ihn Stau­nen und Be­wun­de­rung zu er­zeu­gen."1 Ei­ne kür­ze­re Er­läu­te­rung wä­re: die Ver­frem­dung ist ein Mit­tel, um die Il­lu­sio­nen der Zu­schau­er zu zer­stö­ren, die durch das Wir­ken der sog. -vier­ten Wand- ent­ste­hen. Die­se Ver­frem­dung ist cha­rak­te­ris­tisch für das epi­sche Thea­ter, in dem die Schau­spie­ler ih­re Rol­len di­stan­ziert spie­len sol­len, um den Zu­schau­er zum Nach­den­ken zu be­we­gen. Wich­tig ist, dass der Zu­schau­er da­bei auf­merk­sam wird, sei­ne Re­zep­ti­on ge­än­dert wird und ihn die Si­tua­ti­on zwingt, sich nicht in die Haut der Fi­gu­ren hin­ein­zu­ver­set­zen und nach ei­ner Pro­blem­lö­sung zu su­chen. Jür­gen Link da­ge­gen ver­steht un­ter -Ver­frem­dung- in der Ly­rik zwei Be­stand­tei­le, und zwar ei­ne au­to­ma­ti­sier­te Fo­lie und ein No­vum. Er ver­gleicht die­sen Ef­fekt mit ei­nem Bild, das um 45 Grad ge­dreht auf­ge­hängt ist. Der Be­trach­ter, so Link, -nimmt nicht nur das rea­li­sier­te ge­dreh­te Bild auf, son­dern in der in­ne­ren Vor­stel­lung auch ein nor­mal auf­ge­häng­tes Bild-. (in Ei­cher/Wie­mann: Ar­beits­buch: Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft). Al­ler­dings kommt die­se Ver­frem­dung nur in der Ly­rik vor und darf nicht mit der Ver­frem­dung bei Brecht ver­wech­selt wer­den. 2. V-Ef­fek­te in Brechts -Mut­ter Cou­ra­ge und Ih­re Kin­der- 2.1. Die Funk­ti­on der Lie­der In meh­re­ren Stü­cken Brechts kom­men ver­schie­de­ne Lie­der vor, die Brecht für ent­schei­den­de Merk­ma­le des epi­schen Thea­ters be­zeich­net hat. Hier tref­fen die drei Gat­tun­gen auf­ein­an­der - epi­sches Thea­ter (Epik und Dra­ma) und Ly­rik. Die Lie­der sol­len die Hand­lung un­ter­ma­len und her­aus­he­ben, sie er­zäh­len, was im Stück ge­schieht, bzw. ge­sche­hen wird, wer­den aber nicht so ver­wen­det, wie in an­de­ren Dra­men Brecht. Die Lie­der sind bei -Mut­ter Cou­ra­ge und ih­re Kin­der- kei­ne Ent­span­nungs­pau­sen zwi­schen den Sze­nen, son­dern Ein­la­gen, die die Hand­lung nicht be­ein­flus­sen und die Ly­rik mit dem Dra­ma wer­den nicht als ei­ne zu­sam­men­ge­setz­te Ein­heit ver­stan­den. Die Re­zep­ti­on der Zu­schau­er soll da­mit ver­än­dert wer­den, wo­bei Er­kennt­nis­se ge­won­nen wer­den kön­nen. 2.2. His­to­ri­scher Hin­ter­grund In -Mut­ter Cou­ra­ge und ih­re Kin­der- ist die Haupt­pro­ble­ma­tik der Drei­ßig­jäh­ri­ge…[mehr anzeigen]
Die Rolle des Verfremdungseffektes in „Mutter Courage und ihre Kinder“
Seminararbeit4.001 Wörter / ~18 Seiten Bonn International School Bonn In­ter­na­tio­nal School Ex­ten­ded Es­say Ex­ten­ded Es­say Wel­che Rol­le spielt das dra­ma­tur­gi­sche Mit­tel des Ver­frem­dungs­ef­fek­tes bei -Mut­ter Cou­ra­ge und ih­re Kin­der - Ei­ne Chro­nik aus dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg- von Ber­tolt Brecht, in der Mei­nungs­bil­dung der Le­ser oder Zu­schau­er? Stu­dent Na­me: Can­di­da­te Num­ber: 000972 - 020 Date of IB Exams: May, 2012 Ca­te­go­ry: Group 1 / Ca­te­go­ry 1 Ad­vi­sor’s Na­me: Jean­nette Wae­der Word Count: 3,844 In­halts­ver­zeich­nis Abs­tract / 3 Ein­lei­tung / 4 Haupt­teil / 6 Werk­über­blick / 6 De­fi­ni­ti­on und Vor­ge­hen / 6 Kon­struk­ti­on und Auf­bau der Stü­cke / 7 Sprach­li­che Ge­stal­tung im De­tail / 10 Auf­füh­rungs­pra­xis / 12 Schluss­fol­ge­rung / 14 Bi­blio­gra­phie / 17 Abs­tract Das vor­lie­gen­de Ex­ten­ded Es­say un­ter­sucht die Aus­wir­kung des Ver­frem­dungs­ef­fek­tes auf die Mei­nungs­bil­dung der Le­ser oder Zu­schau­er des Stücks -Mut­ter Cou­ra­ge und ih­re Kin­der – Ei­ne Chro­nik aus dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg- von Ber­tolt Brecht. Der Sinn des Ver­frem­dungs­ef­fek­tes im epi­schen Thea­ter liegt dar­in ei­ne kri­tisch re­flek­tie­ren­de Hal­tung beim Er­fah­ren des Stü­ckes zu er­zeu­gen. In­wie­fern dies ei­ne er­trag­rei­che­re Auf­nah­me der ver­mit­tel­ten Mei­nungs­bil­der ge­währt, ist der zu un­ter­su­chen­de Aspekt des fol­gen­den Auf­sat­zes. In der Se­kun­där­li­te­ra­tur -Ber­tolt Brecht- von Ul­rich Kitt­stein, wer­den die Er­schei­nungs­wei­sen des Ver­frem­dungs­ef­fek­tes in drei Ka­te­go­rien un­ter­teilt: Kon­struk­ti­on und Auf­bau der Stü­cke, Sprach­li­che Ge­stal­tung im De­tail und Auf­füh­rungs­pra­xis. Je­de die­ser Sub-Ka­te­go­rien gilt es mit ih­rem Auf­tre­ten im Werk und im Be­zug auf ih­re Rol­le in der Mei­nungs­bil­dung der Zu­schau­er oder Le­ser zu ana­ly­sie­ren. Mit der Zu­sam­men­fas­sung al­ler ab­schlie­ßen­der Be­zü­ge auf die Fra­ge­stel­lung mit­un­ter der ein­zel­nen Ka­te­go­rien, bil­det sich letzt­end­lich die Schluss­fol­ge­rung. Her­aus­zu­fin­den gab es das die Rol­le des Ver­frem­dungs­ef­fek­tes we­ni­ger in der -Mei­nungs­bil­dung- als sol­ches auf­tritt, aber eher in der Her­an­bil­dung ei­nes selbst­den­ken­den Pu­bli­kums. Mit die­ser Vorraus­set­zung kön­nen Brechts po­li­ti­sche In­ten­tio­nen erst her­aus­ge­fil­tert wer­den. So­mit liegt die Ab­sicht der ge­nann­ten Er­schei­nungs­wei­sen in­ner­halb der di­ver­sen Ebe­nen ei­nes Stücks des epi­schen Thea­ters dar­in, die­se Grund­hal­tung einst zu er­stel­len und wäh­rend des Ver­laufs des Stü­ckes nicht in Ein­füh­lung mit den Ge­scheh­nis­sen ver­fal­len zu las­sen. Die kri­ti­sche Di­stanz zwi­schen den Zu­schau­ern oder Le­sern und dem künst­le­ri­schen Mo­dell ei­nes Brecht­schen Lehr­stücks ist der Raum, der für Mei­nungs­bil­dung be­nö­tigt wird. Die­se Kon­klu­si­on ge­währt Ein­sicht in die Art und Wei­se wie Men­schen sich mit Dra­ma­tik aus­ein­an­der­set­zen und wel­che Aus­wir­kung ein dra­ma­tur­gi­sches Mit­tel wie der Ver­frem­dungs­ef­fekt auf die Ma­nier die­ser Aus­ein­an­der­set­zung ha­ben kann. Ein­lei­tung Wie schafft es ein Au­tor wie Ber­tolt Brecht den Men­schen ein be­stimm­tes Mei­nungs­bild zu ver­mit­teln Die­ser Fra­ge wird in der fol­gen­den Ar­beit nach­ge­gan­gen. Im Zen­trum die­ses li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­li­chen Auf­sat­zes ste­hen die di­ver­sen Er­schei­nungs­for­men des -Ver­frem­dungs­ef­fek­tes- und de­ren Funk­ti­on in der Mei­nungs­bil­dung der Le­ser oder Zu­schau­er im Lehr­stück -Mut­ter Cou­ra­ge und ih­re Kin­der – Ei­ne Chro­nik aus dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg-. Der Ver­frem­dungs­ef­fekt ist ei­nes der wich­tigs­ten Werk­zeu­ge mit dem das von Ber­tolt Brecht kon­zi­pier­te -epi­sche Thea­ter- ar­bei­tet. Ei­ne emo­tio­na­le Ein­füh­lung in die Zu­stän­de der Fi­gu­ren wird mit ihm un­ter­bun­den, was so­mit ei­ne kri­tisch-pro­duk­ti­ve Hal­tung beim Er­fah­ren des Stü­ckes er­zielt. Die The­ma­tik die­ses Ex­ten­ded…[mehr anzeigen]
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