Projektarbeit
Zusammenhang von Preis und Qualität
Wie hängen Preis und Qualität bei Hähnchenfleisch
zusammen?
Inhaltsverzeichnis
0.
Einleitung. 2
1. Die
Aufzucht von Hähnchen. 2
2. Die
Produktionskosten und deren Bedeutung. 5
3.
Maßnahmen zur Produktionskostensenkung und deren Folgen. 6
4.
Beschriftung der Haltungsformen von Hähnchen. 7
5.
Verordnungen des Staates zur Verarbeitung von Hähnchenfleisch. 8
6. Eine
Umfrage unter Verbrauchern. 8
7.
Zusammenfassung. 10
8.
Quellen. 10
9.
Impressum.. 10
0. Einleitung
Die meisten Leute wollen möglichst günstige Produkte
mit bester Qualität. Nur leider lassen sich diese beiden Kriterien selten
vereinbaren. Im Folgenden haben wir in einem Projekt Preis und Qualität von
Hähnchenfleisch erkundet. Neben der Untersuchung des Produktionsweges haben wir
auch eine Befragung unter Verbrauchern durchgeführt.
1. Die Aufzucht von Hähnchen
1.1.
Intensivhaltung (Massentierhaltung)
In einem Mastelternbetrieb leben pro Stall ca. 4000
Hennen und 400 Hähne. Das ist ein Geschlechtsverhältnis von 1:10.
In einem Betrieb wie diesem werden ca. 400000
Mastküken pro Woche an Mastbetriebe ausgeliefert.
Zuerst kommen die Eier in einen Vorbrüter. Dort werden
sie bei 37°C ausgebrütet. Hähnchenküken benötigen 21 Tage, bis sie schlüpfen. Danach
werden sie über Fließbänder in Transportkisten gebracht und noch am selben Tag,
an dem sie schlüpfen, in den Aufzuchtbetrieb gebracht.
Dabei wird das Geflügel in komfortablen Boxen
untergebracht, die weich gepolstert sind. Gleichzeitig achten die Brütereien
darauf, dass die Tiere während der Fahrt immer ausreichend Luft bekommen und es
nicht zu heiß oder zu kalt ist. Für die Transporteure ist eine umfassende
Prüfung verpflichtend, bei der sie ihre Sachkunde im Umgang mit Geflügel
nachweisen müssen.
Das Wohlergehen des Geflügels während des Transportes
sichert die Tierschutztransportverordnung. Tierärzte kontrollieren die
Einhaltung der Verordnung. Der beste Schutz der Tiere besteht jedoch darin,
dass die Transportwege bei deutschem Geflügel nur kurz sind.
Bevor das Geflügel in die Aufzucht kommt, wird der
Stall vorher gründlich gereinigt und desinfiziert. Hygiene ist oberstes Prinzip.
Deswegen trägt das Personal immer Schutzkleidung um Erreger und Viren
fernzuhalten.
Nach dem Desinfizieren wird im Stall das Streu
ausgebracht und Tränken und Futterständer aufgefüllt.
Die Transportkisten werden vorsichtig und nahe am
Boden entleert. Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â
Bei der Aufzucht von Hähnchen ist keine  Geschlechtertrennung
nötig, da Zuchtdauer und Endgewicht nicht so stark abweichen. Die Zucht
unterscheidet sich in Kurzmast - da wird das Huhn als Ganzes verarbeitet - und
Langmast - da wird es in Teilstücken vermarktet. Die Dauer der Kurzmast beträgt
ca. 4 Wochen, bis das Huhn ein Gewicht von 1,6kg erreicht hat. Die Langmast
geht etwa 2 Wochen länger. Die ausgewachsenen Tiere werden dann im Dunkeln
abgeholt (ausgestallt), weil die Tiere da ruhiger sind, und anschließend zum
Schlachtbetrieb gebracht.
In der Schlachterei werden die Hühner mit den Füßen
auf Halterungen aufgehangen. Anschließend werden sie mit dem Kopf durch unter
Strom stehendes Wasser gezogen. Nachdem sie durch den Stromschlag betäubt
wurden, werden sie durch rotierende Klingen und einen Kehlenschnitt getötet.
Anschließend werden die Federn der Hühner entfernt, indem sie durch ein
Wasserbad zusammenkleben und von einem Hochdruckgebläse entfernt werden.
Hühner, die im Ganzen verkauft werden, werden von
einer Maschine in Plastikfolie eingeschweißt und abgepackt. Das Geflügel,
welches aber in Einzelstücken, wie z.B. Hähnchenschenkel, verkauft wird, wird
erst noch zurechtgeschnitten und anschließend werdendie Körperteile getrennt
verpackt.
1.2. Extensive Haltung
Die Hähnchen in Freilandhaltung stellen andere
Ansprüche und genießen aus diesem Grund eine andere Haltungsform. Es gibt nur
wenige Unternehmen in Deutschland, die Freilandhähnchen überhaupt haben. Hähnchen aus extensiver
Bodenhaltung oder Freilandhaltung wachsen langsamer auf. Die erhöhten Futter-
und Aufzuchtkosten sowie die damit verbundene Mehrarbeit machen dieses Fleisch
teurer.
Die extensive Geflügelhaltung verbessert das
Wohlbefinden der Tiere. In jedem Fall haben die Tiere mehr Platz und damit mehr
Bewegungsfreiheit. Je nach Haltungsform sind zusätzlich Auslauf und
Beschäftigungsmöglichkeiten gewährleistet.
2. Die Produktionskosten und deren
Bedeutung
In dem Diagramm
links sieht man die Produktionskostenverteilung von Hähnchenfleisch.
2.1. Das
Futter
Der Hauptkostenfaktor ist das Futter. Es macht über 66% der Kosten aus.
Die Hähnchenmast verwendet überwiegend Fertigmischfutter. Hier ist die
Preisentwicklung von wichtigen Futterkomponenten für Mischrationen:
|
2006
|
2007
|
2008
|
Sojaschrot
 (in €/100kg)
|
17,66
|
23,38
|
31,04
|
Körnermais
(in €/100kg)
|
13,52
|
18,89
|
23,02
|
Futterweizen
 (in €/100kg)
|
12,17
|
18,57
|
24,35
|
Alle Preise sind rapide angestiegen. Die Gewinne der Mäster werden also durch die höheren
Futtermittelpreise gedämpft.
2.2. Die Reinigung
Auch die Häufigkeit der Reinigung des Stalles wirkt sich auf die
Produktionskosten aus. Wird der Stall häufiger desinfiziert und gereinigt,
wirkt sich das positiv auf die Hygiene im Stall und auch positiv auf die
Qualität des Geflügels aus. Weitere Vorteile sind die geringeren
Verlustraten.
2.3 Arbeitsaufwand
In der Hähnchenmast sind neugebaute Ställe so konzipiert, dass die
manuelle
Arbeit auf ein Minimum reduziert wird. Die arbeitsintensivste Tätigkeit
ist das Ausstallen.
Die Arbeitszeit des Ausmistens hängt von der maschinellen Ausstattung
des Betriebes und auch von der Bauweise des Stalls ab. Durch einen
geschliffenen Boden oder eine Kehrmaschine kann auf manuelle Arbeit bei der
Trockenreinigung fast verzichtet werden. Die täglichen Arbeiten sind durch eine
automatische Fütterung, Tränkwasserbereitstellung, Temperatur- und Lüftungsregelung
bereits auf ein Minimum reduziert. Aufgrund des bereits hohen
Mechanisierungsstandards sind weitere Zeiteinsparungen in der Geflügelmast sehr
kostenintensiv.
3. Maßnahmen zur
Produktionskostensenkung und deren Folgen
3.1. Besatzungsdichte
Um einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen, werden so
viele Hähnchen wie möglich auf einem Quadratmeter gehalten. Das Ausleben
arttypischer Verhaltensweisen wie Aufbaumen, Scharren, Picken, Sandbaden oder
Ruhen auf erhöhten Plätzen ist aufgrund mangelnder Grundflächen und hoher Bestandsdichten so nicht möglich. Zum
Mastende stehen die Tiere in ihren eigenen Exkrementen. Der dadurch entstehende
beißende Ammoniakgeruch verursacht Atemwegserkrankungen. Die Tiere können keine
sozialen Verhältnisse aufbauen. Das führt häufig zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und
Kannibalismus. Um „Abhilfe“ zu schaffen, wird den Tieren ihre hoch empfindliche
Schnabelspitze abgebrannt.
3.2. Nutzung der Einstreu
In dem kurzen Leben von 5 bis 6 Wochen wird die
Einstreu nicht gewechselt. Sie
bildet eine Mistmatratze, die den Boden erwärmt und hilft, Heizkosten zu
sparen. Allerdings wird der konzentrierte Geflügelmist zum
Entsorgungs- und damit zum Umweltproblem.
3.3 Schnelleres Wachstum
Die Fleisch liefernden Muskeln müssen immer schneller
wachsen, um so viele Hähnchen wie möglich in kurzer Zeit zu züchten. Dabei kann
aber die Entwicklung des Skeletts nicht mithalten. So gehören Verformungen der
Knochen und Schmerzen zu den typischen Folgen der Intensivhaltung.
3.4. Medikamente
Rückstände von Medikamenten sind zwar im
Geflügelfleisch nicht zu schmecken. Aber in der intensiven Geflügelmast werden
die Tiere vielfach vorbeugend, also ohne erkrankt zu sein, mit Medikamenten
behandelt - auch mit Antibiotika. Letzteres birgt das Risiko in sich, dass
Bakterien resistent gegenüber Antibiotika werden und bei Menschen und Tieren,
die durch solche resistente Bakterien erkranken, eine Antibiotikabehandlung
nicht mehr hilft.
4. Beschriftung der Haltungsformen von
Hähnchen
4.1. Zulässige Angaben
Hilfestellung für die Kaufentscheidung von
Hähnchenfleisch leisten die EU-Kennzeichnungsvorschriften für verpacktes
Geflügelfleisch. Sie benennen die vier ausschließlich zulässigen Angaben zur
Geflügelhaltung:
•Extensive Bodenhaltung
•Freilandhaltung
•Bäuerliche Freilandhaltung
•Bäuerliche Freilandhaltung - Unbegrenzter Auslauf
Wer mit einer dieser Bezeichnungen wirbt, muss
definierte Mindestkriterien einhalten. So verlangt der Gesetzgeber schon für
die "extensive Bodenhaltung" mehr Platz pro Tier und eine längere
Mast im Vergleich zur üblichen Intensivhaltung. Für die
"Freilandhaltung" kommen 1 Quadratmeter Auslauf je Hähnchen und ein
Futter-Getreideanteil von 70 Prozent hinzu. Die "bäuerliche Freilandhaltung"
erhöht Auslaufflächen und Mastdauer nochmals, dabei müssen langsam wachsende
Rassen eingesetzt werden. Die "bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter
Auslauf" kommt mit der zusätzlichen Vorschrift eines unbegrenzten Auslaufs
den Ansprüchen einer flächenmäßig artgerechten Tierhaltung am nächsten.
4.2. Kennzeichnung von Bioprodukten
Für Bio-Geflügel gelten besonders hohe Anforderungen
mit Schwerpunkten im Tier- und Umweltschutz. Bio-Geflügel erkennen Sie am EU-Bio-Logo,
einem aus zwölf Sternen  geformten Blatt vor grünem Hintergrund. Zusätzlich
können freiwillig das deutsche Bio-Siegel oder die Siegel der Anbau-Verbände
abgebildet sein.
Ist auf der Verpackung weder der Hinweis auf Bio bzw.
Öko-Landwirtschaft noch auf eine der vier gesetzlich definierten Haltungsformen
angegeben, muss man davon ausgehen, dass das Geflügelfleisch aus intensiver
Tierhaltung stammt.
5. Verordnungen des Staates zur
Verarbeitung von Hähnchenfleisch
5.1 Hähnchenhaltungsverordnung: Sehr detailliert werden damit heute Vorgaben
an die Haltungseinrichtungen, an Überwachung, Fütterung und Pflege, an die
Sachkunde der Tierhalter und -betreuer und an die Ãœberwachung und
Folgemaßnahmen in der Schlachterei gemacht. Anzuerkennen ist zudem, dass gerade
hinsichtlich der Besatzdichte im Stall die deutsche
"Hähnchenhaltungsverordnung" deutlich schärfer ist als die
EU-Richtlinie. So ist in
Deutschland eine Besatzdichte bis zu 35 kg/m² zugelassen, während in anderen EU-Mitgliedsstaaten bis zu
42 kg/m² erlaubt sind.
5.2. Tierschutztransportverordnung: Sie sichert
das Wohlergehen des Geflügels während des Transportes, z.B. durch
vorgeschriebene Höchstzahlen für Tiere je Behältnis.
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5.3. Tierschutz-Schlachtverordnung: Es werden detaillierte Vorgaben über den
tiergerechten Umgang mit dem Geflügel, vor allem was die Fähigkeiten der
Mitarbeiter im Hinblick auf eine sachgerechte Betäubung angeht, gemacht.
6. Eine Umfrage unter Verbrauchern
Bei einer Umfrage zum Thema „Kaufentscheidung von
Hähnchenfleisch“ wurden 47 Personen im Alter von 16-80 Jahre befragt.
Davon sind 45 Fleischesser und 2 Vegetarier. Die Tötung
der Tiere ist der Grund für die Vegetarier auf Fleisch zu verzichten. Die
Fleischesser hingegen konsumieren Fleisch hauptsächlich, weil es Ihnen schmeckt
und einer gesunden Ernährung beiträgt.
In dem Diagramm sieht man die Ergebnisse der
Befragten auf die Frage „Wie oft kaufen Sie Bioprodukte?“ Aus der Verteilung
lässt sich schließen, dass den Leuten eine gesunde Ernährung wichtig ist, sie
den Preis dafür aber nicht immer angemessen finden. Zumal manche als „Bio“ geworbene Artikel gar nicht „Bio“ sind.
Die Massentierhaltung stößt bei fast allen auf keine
Zustimmung; 91,5% finden sie schlecht, da es Tierquälerei ist und die Qualität
des Fleisches darunter leidet. Nur eine Person findet Massentierhaltung gut,
denn nur so kann der große Fleischbedarf der Bevölkerung gedeckt werden.
Beim Kauf von Hähnchenfleisch achten 42,5 % der Befragten
auf Gütesiegel; 44,7% nur manchmal. Dem Rest ist das nicht wichtig.
93,6% der Befragten finden eine artgerechte
Tierhaltung wichtig, allerdings gaben nur 59,6% an, sie würden ein Hähnchen für
10 Euro kaufen, von dem sie genau wissen, dass es artgerecht gelebt hat. Wie
viele das wirklich tun würden, ist dann die Frage. Vielen Leuten ist dann doch
das eigene Geld lieber, als eine gute Haltung anderer Lebewesen.
In dem Diagramm rechts sieht man, welche Produkte die
befragten Personen hauptsächlich kaufen. Die Qualität und das
Preis-Leistungs-Verhältnis (PLV) spielen beim Kauf von Fleischprodukten eine
große Rolle.
In dem Diagramm links sieht man, wo die Befragten
meistens ihr Fleisch kaufen. Der größte Teil kauft im Supermarkt. Das frische
Fleisch beim Fleischer hat ja auch seinen Preis, den nicht alle bezahlen
wollten oder können.
Abschließend kann man sagen, dass die Qualität bei der
Kaufentscheidung der Verbraucher entscheidend eine große Rolle spielt.
Allerdings sollte auch der Preis gerechtfertigt sein. Die meisten Verbraucher
sind zwar gegen Massentierhaltung, aber mit ihrem Kauf von diesem Fleisch tun
sie nichts dagegen. Denn dann ist das Geld den meisten doch wichtiger.
7. Zusammenfassung
Hähnchenfleisch, welches preisgünstig angeboten wird,
stammt meist aus Massentierhaltung. Dabei werden die Tiere trotz gesetzlichen
Regelungen nicht artgerecht behandelt. Es wird versucht, an der
Produktionsweise zu sparen, wo es nur geht. Das geht auf Kosten der Qualität
des Fleisches. Leider kann aber nur so der enorme Verbrauch der heutigen
Gesellschaft aufgebracht werden. Denn wenige Menschen wollen viel Geld für
beste Qualität ausgeben. Nur bei Fleisch, welches auch eindeutig als solches
gekennzeichnet ist, kann man davon ausgehen, dass das Tier ein Leben hatte,
welches dem natürlichen nahe kommt.
8. Quellen
9. Impressum
Lippert
Isabell Kunze
Janine Frenzel
Nick Weidensager
Klasse 10c
Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium
09112 Chemnitz
WIE PREIS UND QUALITÄT ZUSAMMENHÄNGEN
- Ein Projekt über Hähnchenfleisch –