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Endarbeit
Volkswirtschaftslehre

Gymnasium Aalen

1-, Herr Beyer, 2012

Marie L. ©

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ID# 41576







Projektarbeit

Zusammenhang von Preis und Qualität

 

Wie hängen Preis und Qualität bei Hähnchenfleisch zusammen?

 

Inhaltsverzeichnis

0. Einleitung. 2

1. Die Aufzucht von Hähnchen. 2

2. Die Produktionskosten und deren Bedeutung. 5

3. Maßnahmen zur Produktionskostensenkung und deren Folgen. 6

4. Beschriftung der Haltungsformen von Hähnchen. 7

5. Verordnungen des Staates zur Verarbeitung von Hähnchenfleisch. 8

6. Eine Umfrage unter Verbrauchern. 8

7. Zusammenfassung. 10

8. Quellen. 10

9. Impressum.. 10

 

 

0. Einleitung

Die meisten Leute wollen möglichst günstige Produkte mit bester Qualität. Nur leider lassen sich diese beiden Kriterien selten vereinbaren. Im Folgenden haben wir in einem Projekt Preis und Qualität von Hähnchenfleisch erkundet. Neben der Untersuchung des Produktionsweges haben wir auch eine Befragung unter Verbrauchern durchgeführt.

 

1. Die Aufzucht von Hähnchen

1.1. Intensivhaltung (Massentierhaltung)

In einem Mastelternbetrieb leben pro Stall ca. 4000 Hennen und 400 Hähne. Das ist ein Geschlechtsverhältnis von 1:10.

In einem Betrieb wie diesem werden ca. 400000 Mastküken pro Woche an Mastbetriebe ausgeliefert.

 

Zuerst kommen die Eier in einen Vorbrüter. Dort werden sie bei 37°C ausgebrütet. Hähnchenküken benötigen 21 Tage, bis sie schlüpfen. Danach werden sie über Fließbänder in Transportkisten gebracht und noch am selben Tag, an dem sie schlüpfen, in den Aufzuchtbetrieb gebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dabei wird das Geflügel in komfortablen Boxen untergebracht, die weich gepolstert sind. Gleichzeitig achten die Brütereien darauf, dass die Tiere während der Fahrt immer ausreichend Luft bekommen und es nicht zu heiß oder zu kalt ist. Für die Transporteure ist eine umfassende Prüfung verpflichtend, bei der sie ihre Sachkunde im Umgang mit Geflügel nachweisen müssen.

Das Wohlergehen des Geflügels während des Transportes sichert die Tierschutztransportverordnung. Tierärzte kontrollieren die Einhaltung der Verordnung. Der beste Schutz der Tiere besteht jedoch darin, dass die Transportwege bei deutschem Geflügel nur kurz sind.

 

Bevor das Geflügel in die Aufzucht kommt, wird der Stall vorher gründlich gereinigt und desinfiziert. Hygiene ist oberstes Prinzip. Deswegen trägt das Personal immer Schutzkleidung um Erreger und Viren fernzuhalten.

 

 

Nach dem Desinfizieren wird im Stall das Streu ausgebracht und Tränken und Futterständer aufgefüllt.

 

Die Transportkisten werden vorsichtig und nahe am Boden entleert.                              

Bei der Aufzucht von Hähnchen ist keine  Geschlechtertrennung nötig, da Zuchtdauer und Endgewicht nicht so stark abweichen. Die Zucht unterscheidet sich in Kurzmast - da wird das Huhn als Ganzes verarbeitet - und Langmast - da wird es in Teilstücken vermarktet. Die Dauer der Kurzmast beträgt ca. 4 Wochen, bis das Huhn ein Gewicht von 1,6kg erreicht hat. Die Langmast geht etwa 2 Wochen länger. Die ausgewachsenen Tiere werden dann im Dunkeln abgeholt (ausgestallt), weil die Tiere da ruhiger sind, und anschließend zum Schlachtbetrieb gebracht.

In der Schlachterei werden die Hühner mit den Füßen auf Halterungen aufgehangen. Anschließend werden sie mit dem Kopf durch unter Strom stehendes Wasser gezogen. Nachdem sie durch den Stromschlag betäubt wurden, werden sie durch rotierende Klingen und einen Kehlenschnitt getötet. Anschließend werden die Federn der Hühner entfernt, indem sie durch ein Wasserbad zusammenkleben und von einem Hochdruckgebläse entfernt werden.

Hühner, die im Ganzen verkauft werden, werden von einer Maschine in Plastikfolie eingeschweißt und abgepackt. Das Geflügel, welches aber in Einzelstücken, wie z.B. Hähnchenschenkel, verkauft wird, wird erst noch zurechtgeschnitten und anschließend werdendie Körperteile getrennt verpackt.

 

1.2. Extensive Haltung

Die Hähnchen in Freilandhaltung stellen andere Ansprüche und genießen aus diesem Grund eine andere Haltungsform. Es gibt nur wenige Unternehmen in Deutschland, die Freilandhähnchen überhaupt haben. Hähnchen aus extensiver Bodenhaltung oder Freilandhaltung wachsen langsamer auf. Die erhöhten Futter- und Aufzuchtkosten sowie die damit verbundene Mehrarbeit machen dieses Fleisch teurer.

Die extensive Geflügelhaltung verbessert das Wohlbefinden der Tiere. In jedem Fall haben die Tiere mehr Platz und damit mehr Bewegungsfreiheit. Je nach Haltungsform sind zusätzlich Auslauf und Beschäftigungsmöglichkeiten gewährleistet.

 

 

2. Die Produktionskosten und deren Bedeutung

In dem Diagramm links sieht man die Produktionskostenverteilung von Hähnchenfleisch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.1. Das Futter

Der Hauptkostenfaktor ist das Futter. Es macht über 66% der Kosten aus. Die Hähnchenmast verwendet überwiegend Fertigmischfutter. Hier ist die Preisentwicklung von wichtigen Futterkomponenten für Mischrationen:

 

2006

2007

2008

Sojaschrot

 (in €/100kg)

17,66

23,38

31,04

Körnermais

(in €/100kg)

13,52

18,89

23,02

Futterweizen

 (in €/100kg)

12,17

18,57

24,35

Alle Preise sind rapide angestiegen. Die Gewinne der Mäster werden also durch die höheren Futtermittelpreise gedämpft.

 

2.2. Die Reinigung

Auch die Häufigkeit der Reinigung des Stalles wirkt sich auf die Produktionskosten aus. Wird der Stall häufiger desinfiziert und gereinigt, wirkt sich das positiv auf die Hygiene im Stall und auch positiv auf die Qualität des Geflügels aus. Weitere Vorteile sind die geringeren

Verlustraten.

 

2.3 Arbeitsaufwand

In der Hähnchenmast sind neugebaute Ställe so konzipiert, dass die manuelle

Arbeit auf ein Minimum reduziert wird. Die arbeitsintensivste Tätigkeit ist das Ausstallen.

Die Arbeitszeit des Ausmistens hängt von der maschinellen Ausstattung des Betriebes und auch von der Bauweise des Stalls ab. Durch einen geschliffenen Boden oder eine Kehrmaschine kann auf manuelle Arbeit bei der Trockenreinigung fast verzichtet werden. Die täglichen Arbeiten sind durch eine automatische Fütterung, Tränkwasserbereitstellung, Temperatur- und Lüftungsregelung bereits auf ein Minimum reduziert. Aufgrund des bereits hohen Mechanisierungsstandards sind weitere Zeiteinsparungen in der Geflügelmast sehr kostenintensiv.

 

 

3. Maßnahmen zur Produktionskostensenkung und deren Folgen

3.1. Besatzungsdichte

Um einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen, werden so viele Hähnchen wie möglich auf einem Quadratmeter gehalten. Das Ausleben arttypischer Verhaltensweisen wie Aufbaumen, Scharren, Picken, Sandbaden oder Ruhen auf erhöhten Plätzen ist aufgrund mangelnder Grundflächen und hoher Bestandsdichten so nicht möglich.  Zum Mastende stehen die Tiere in ihren eigenen Exkrementen. Der dadurch entstehende beißende Ammoniakgeruch verursacht Atemwegserkrankungen. Die Tiere können keine sozialen Verhältnisse aufbauen. Das führt häufig zu Verhaltensstörungen wie Federpicken und Kannibalismus. Um „Abhilfe“ zu schaffen, wird den Tieren ihre hoch empfindliche Schnabelspitze abgebrannt.

 

3.2. Nutzung der Einstreu

In dem kurzen Leben von 5 bis 6 Wochen wird die Einstreu nicht gewechselt. Sie bildet eine Mistmatratze, die den Boden erwärmt und hilft, Heizkosten zu sparen. Allerdings wird der konzentrierte Geflügelmist zum Entsorgungs- und damit zum Umweltproblem.

 

3.3 Schnelleres Wachstum

Die Fleisch liefernden Muskeln müssen immer schneller wachsen, um so viele Hähnchen wie möglich in kurzer Zeit zu züchten. Dabei kann aber die Entwicklung des Skeletts nicht mithalten. So gehören Verformungen der Knochen und Schmerzen zu den typischen Folgen der Intensivhaltung.

 

3.4. Medikamente

Rückstände von Medikamenten sind zwar im Geflügelfleisch nicht zu schmecken. Aber in der intensiven Geflügelmast werden die Tiere vielfach vorbeugend, also ohne erkrankt zu sein, mit Medikamenten behandelt - auch mit Antibiotika. Letzteres birgt das Risiko in sich, dass Bakterien resistent gegenüber Antibiotika werden und bei Menschen und Tieren, die durch solche resistente Bakterien erkranken, eine Antibiotikabehandlung nicht mehr hilft.

 


 

 

4. Beschriftung der Haltungsformen von Hähnchen

4.1. Zulässige Angaben

Hilfestellung für die Kaufentscheidung von Hähnchenfleisch leisten die EU-Kennzeichnungsvorschriften für verpacktes Geflügelfleisch. Sie benennen die vier ausschließlich zulässigen Angaben zur Geflügelhaltung:

•Extensive Bodenhaltung

•Freilandhaltung

•Bäuerliche Freilandhaltung

•Bäuerliche Freilandhaltung - Unbegrenzter Auslauf

Wer mit einer dieser Bezeichnungen wirbt, muss definierte Mindestkriterien einhalten. So verlangt der Gesetzgeber schon für die "extensive Bodenhaltung" mehr Platz pro Tier und eine längere Mast im Vergleich zur üblichen Intensivhaltung. Für die "Freilandhaltung" kommen 1 Quadratmeter Auslauf je Hähnchen und ein Futter-Getreideanteil von 70 Prozent hinzu. Die "bäuerliche Freilandhaltung" erhöht Auslaufflächen und Mastdauer nochmals, dabei müssen langsam wachsende Rassen eingesetzt werden. Die "bäuerliche Freilandhaltung - unbegrenzter Auslauf" kommt mit der zusätzlichen Vorschrift eines unbegrenzten Auslaufs den Ansprüchen einer flächenmäßig artgerechten Tierhaltung am nächsten.

 

4.2. Kennzeichnung von Bioprodukten

Für Bio-Geflügel gelten besonders hohe Anforderungen mit Schwerpunkten im Tier- und Umweltschutz. Bio-Geflügel erkennen Sie am EU-Bio-Logo, einem aus zwölf Sternen  geformten Blatt vor grünem Hintergrund. Zusätzlich können  freiwillig das deutsche Bio-Siegel oder die Siegel der Anbau-Verbände abgebildet sein.

 

Ist auf der Verpackung weder der Hinweis auf Bio bzw. Öko-Landwirtschaft noch auf eine der vier gesetzlich definierten Haltungsformen angegeben, muss man davon ausgehen, dass das Geflügelfleisch aus intensiver Tierhaltung stammt.

 


 

 

5. Verordnungen des Staates zur Verarbeitung von Hähnchenfleisch

5.1 Hähnchenhaltungsverordnung: Sehr detailliert werden damit heute Vorgaben an die Haltungseinrichtungen, an Überwachung, Fütterung und Pflege, an die Sachkunde der Tierhalter und -betreuer und an die Überwachung und Folgemaßnahmen in der Schlachterei gemacht. Anzuerkennen ist zudem, dass gerade hinsichtlich der Besatzdichte im Stall die deutsche "Hähnchenhaltungsverordnung" deutlich schärfer ist als die EU-Richtlinie. So ist in Deutschland eine Besatzdichte bis zu 35 kg/m² zugelassen, während in anderen EU-Mitgliedsstaaten bis zu 42 kg/m²  erlaubt sind.

 

5.2. Tierschutztransportverordnung: Sie sichert das Wohlergehen des Geflügels während des Transportes, z.B. durch vorgeschriebene Höchstzahlen für Tiere je Behältnis.

 

5.3. Tierschutz-Schlachtverordnung: Es werden detaillierte Vorgaben über den tiergerechten Umgang mit dem Geflügel, vor allem was die Fähigkeiten der Mitarbeiter im Hinblick auf eine sachgerechte Betäubung angeht, gemacht.

 

 

6. Eine Umfrage unter Verbrauchern

Bei einer Umfrage zum Thema „Kaufentscheidung von Hähnchenfleisch“ wurden 47 Personen im Alter von 16-80 Jahre befragt.

Davon sind 45 Fleischesser und 2 Vegetarier. Die Tötung der Tiere ist der Grund für die Vegetarier auf Fleisch zu verzichten. Die Fleischesser hingegen konsumieren Fleisch hauptsächlich, weil es Ihnen schmeckt und einer gesunden Ernährung beiträgt.

In dem Diagramm sieht man die Ergebnisse der Befragten auf die Frage „Wie oft kaufen Sie Bioprodukte?“ Aus der Verteilung lässt sich schließen, dass den Leuten eine gesunde Ernährung wichtig ist, sie den Preis dafür aber nicht immer angemessen finden. Zumal manche als „Bio“ geworbene Artikel gar nicht „Bio“ sind.

Die Massentierhaltung stößt bei fast allen auf keine Zustimmung; 91,5% finden sie schlecht, da es Tierquälerei ist und die Qualität des Fleisches darunter leidet. Nur eine Person findet Massentierhaltung gut, denn nur so kann der große Fleischbedarf der Bevölkerung gedeckt werden.

Beim Kauf von Hähnchenfleisch achten 42,5 % der Befragten auf Gütesiegel; 44,7% nur manchmal. Dem Rest ist das nicht wichtig.

93,6% der Befragten finden eine artgerechte Tierhaltung wichtig, allerdings gaben nur 59,6% an, sie würden ein Hähnchen für 10 Euro kaufen, von dem sie genau wissen, dass es artgerecht gelebt hat. Wie viele das wirklich tun würden, ist dann die Frage. Vielen Leuten ist dann doch das eigene Geld lieber, als eine gute Haltung anderer Lebewesen.

In dem Diagramm rechts sieht man, welche Produkte die befragten Personen hauptsächlich kaufen. Die Qualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis (PLV) spielen beim Kauf von Fleischprodukten eine große Rolle.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In dem Diagramm links sieht man, wo die Befragten meistens ihr Fleisch kaufen. Der größte Teil kauft im Supermarkt. Das frische Fleisch beim Fleischer hat ja auch seinen Preis, den nicht alle bezahlen wollten oder können.

Abschließend kann man sagen, dass die Qualität bei der Kaufentscheidung der Verbraucher entscheidend eine große Rolle spielt. Allerdings sollte auch der Preis gerechtfertigt sein. Die meisten Verbraucher sind zwar gegen Massentierhaltung, aber mit ihrem Kauf von diesem Fleisch tun sie nichts dagegen. Denn dann ist das Geld den meisten doch wichtiger.

 


 

7. Zusammenfassung

Hähnchenfleisch, welches preisgünstig angeboten wird, stammt meist aus Massentierhaltung. Dabei werden die Tiere trotz gesetzlichen Regelungen nicht artgerecht behandelt. Es wird versucht, an der Produktionsweise zu sparen, wo es nur geht. Das geht auf Kosten der Qualität des Fleisches. Leider kann aber nur so der enorme Verbrauch der heutigen Gesellschaft aufgebracht werden. Denn wenige Menschen wollen viel Geld für beste Qualität ausgeben. Nur bei  Fleisch, welches auch eindeutig als solches gekennzeichnet ist, kann man davon ausgehen, dass das Tier ein Leben hatte, welches dem natürlichen nahe kommt.

 

8. Quellen

 

9. Impressum

Lippert

Isabell Kunze
Janine Frenzel
Nick Weidensager


Klasse 10c
Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium
09112 Chemnitz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WIE PREIS UND QUALITÄT ZUSAMMENHÄNGEN

- Ein Projekt über Hähnchenfleisch –

 

 

 

 

 


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