Synapsengifte
Als
Synapsengifte werden chemische Substanzen bezeichnet, welche die Funktion von
Synapsen erheblich stören oder sogar ganz unterbinden können. Diese Gifte
blockieren entweder die Abgabe der Neurotransmitter in den synaptischen Spalt,
oder aber sie sind den Neurotransmittern so ähnlich, dass sie an ihrer Stelle
mit den Rezeptormolekülen in der postsynaptischen Membran reagieren und so die
Erregungsleitung stören .
Atropin
Wo kommt
das Gift vor?
Gift der
Tollkirsche
Ursache
der Wirkung (Wo genau greift es an?)
Befindet
sich in der extrazellulären Flüssigkeit; Es blockiert die
Acetylcholinrezeptoren in den Synapsen des Herzens, der Eingeweide und der
Irismuskeln im Auge
Folgen
Reize
können nicht weitergegeben werden da die Acetylcholin-rezeptoren gehemmt werden
welche die die Na- & K-Ionenkonzentration verändern wenn ein elektrischer
Impuls weitergegeben werden soll
Welche
Symptome treten auf?
Pupillenerweiterung:
Reize können nicht weitergegeben werde weshalb die Pupillen nicht durch den
Irismuskel verkleinert werden (z.B. aufgrund eines Lichtreizes)
Wirkung
Tod
durch Herzstillstand: Da die Rezeptoren blockiert werden und somit keine
Erweiterung der Muskelfasern möglich ist →
Herzstillstand
Botulin
Wo kommt
das Gift vor?
Im
Bakterium (Clostridium botulinum) -> wird in verderbendem Fleisch erzeugt
Ursache
der Wirkung (Wo genau greift es an?)
Im
präsynaptischen Neuron in Vesikeln mit Transmitter (Acetylcholin). Es bindet sich
an Rezeptoren der präsynaptischen Membran und blockiert an den neuromuskulären
Synapsen die Exocytose von Acetylcholin
Folgen
Reize
können nicht weitergegeben werden da Acetylcholin nicht in den synaptischen
Spalt ausgeschüttet wird da die Exocytose blockiert wurde und sich somit nicht
an die Rezeptoren binden kann und die Ionenkanäle geschlossen bleiben
Welche
Symptome treten auf?
Tod
durch Atemlähmung: Da u.a. die Kontraktion der Rippen- und Zwerchfellmuskulatur
durch Blockierung der Exocytose unterbunden wird.
Wirkung
Tod
durch 0.01mg; Es ist eines der stärksten Gifte
Curare
Wo kommt das Gift vor?
Pflanzengift (Pfeilgift
der Indianer)
Ursache der Wirkung (Wo
genau greift es an?)
Befindet sich in der
extrazellulären Flüssigkeit. Es hemmt die Acetylcholinrezeptoren an der
postsynaptischen Membran
Folgen
Reize können nicht
weitergegeben werden (da die Acetylcholinrezeptoren gehemmt werden) welche die
Na- & K-Ionenkonzentration verändern wenn ein elektrischer Impuls
weitergegeben werden soll
Welche Symptome treten
auf? (Begründung-Wirkung)
Tod durch Atemlähmung: Da
keine Kontraktion der Rippen- und Zwerchfellmuskulatur mehr möglich ist ->
durch Blockade der Acetylcholinrezeptoren
Muskarin
Wo kommt das Gift vor?
Gift des Fliegenpilzes
Ursache der Wirkung (Wo genau greift es an?)
Befindet sich in der
Extrazellulären Flüssigkeit. Es wirkt wie Acetylcholin (bindet sich an
Acetylcholinrezeptor), wird allerdings nicht von Cholinesterase abgebaut
(gespalten)
Folgen
Dadurch, dass Muskarin
nicht abgebaut wird, bindet es immer wieder an den Acetylcholinrezeptoren,
weswegen die Na-&K- Ionenkanäle andauernd geöffnet sind → es tritt ein Zustand ähnlich einer Dauererregung ein und
unkontrollierte ständige Aktionspotentiale
werden erzeugt
Welche Symptome treten
auf? (Begründung-Wirkung)
Magen-Darm-Krämpfe, Atemlähmung,
Pupillenverengung:
Muskarin bindet sich
an die ligandengesteuerten Ionenkanäle bzw die Rezeptoren von Acetylcholin.
Weswegen unkontrolliert ständig wieder neue AP's gesendet werden
Folge
→ Irismuskelanspannung → Pupillenverengung
Muskulatur im
Magen-Darm-Bereich wird immer wieder angespannt: Folge sind Magen-Darm-Krämpfe
Atemlähmung:
Die Muskulatur von Zwerchfell und Rippen sind wie dauererregt weshalb kein
Gasaustausch stattfinden kann, da dieser nur möglich ist, wenn ein Wechsel
zwischen Erregung und Erschlaffung stattfindet
Nikotin
Wo kommt das Gift vor?
Gift der Tabakpflanze
Ursache der Wirkung (Wo
genau greift es an?)
Befindet sich in der
Extrazellulären Flüssigkeit; wirkt wie Acetylcholin (bindet sich an
Acetylcholinrezeptor), wird allerdings nicht von Cholinesterase abgebaut (gespalten)
Folgen
Dadurch, dass Muskarin
nicht abgebaut wird, bindet es immer wieder an den Acetylcholinrezeptoren,
weswegen die Na-&K- Ionenkanäle andauernd geöffnet sind → es tritt ein Zustand ähnlich einer Dauererregung ein → unkontrollierte ständige Aktionspotentiale werden
erzeugt
Anhaltender Konsum von
Nikotin bewirkt, dass sich die Zahl an Ionenkanälen und Rezeptoren auf der
postsynaptischen Membran erhöht, und immer mehr Nikotin erforderlich ist, um
die gewohnte Wirkung zu erreichen.
Welche Symptome treten
auf? (Begründung-Wirkung)
Bei zu hoher
Konzentration an Nikotin kommt es zu einer höheren Aktionspotentialfrequenz und
dadurch zu Krämpfen. Bei zu hoher Dosis Tod durch Verkrampfung der Herz- und
Atemmuskulatur → keine Blut- und
O2-Versorgung mehr im Körper-> Tod