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Interpretation

Liebe Mom, lieber Dad (Irene Dische)

2.010 Wörter / ~9 Seiten sternsternsternsternstern Autorin Kristine R. im Sep. 2015
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Interpretation
Deutsch

Liebe Mom Lieber Dad Analyse

Universität, Schule

BBS Neustadt an der Weinstraße

Note, Lehrer, Jahr

2, Frau Maus, 2014

Autor / Copyright
Kristine R. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.22 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern
ID# 49702







Inhalt: Die Inter­pre­ta­tion analy­siert die Bezie­hung zwischen Sahra und ihren Eltern im Werk "Liebe Mom, lieber Dad" von Irene Dische. Sahra kämpft für ihre Liebe und Entschei­dungs­frei­heit gegen­über den auto­ri­tären Ansichten ihrer Eltern. Der Brief­stil zeigt ihre Entschlos­sen­heit und den Wunsch nach Verständnis ohne direkte Konfron­ta­tion. Die Analyse deutet auf eine distan­zierte Bezie­hung hin, die durch Über­für­sorge belastet ist, aber auch auf tiefe fami­liäre Bindungen schließen lässt.
#Familienkonflikt_Analyse#Entscheidungsfreiheit#Sahra_Eltern

Liebe Mom, lieber Dad (Irene Dische)

Textinterpretation

 

Inhaltsverzeichnis

1.   Geschichte auf einem Blatt: Liebe Mom, lieber Dad (Irene Dische) 2

2.   Literarische Figuren: 3

3.   Zitate: Die Geschichte des Unfalls auf Gefühle von Sahra bezogen. 4

4.   Erzähler und Erzählerhaltung: 5

5.   Textinterpretation. 7

  

Anleitung - Charakterisierung einer Figur:

1.  Namen nennen

2.  Rolle in der Geschichte (z. B. Haupt- oder Nebenfigur)

3.  Äußere Fakten (Herkunft, Beruf, Familienstand, Standort)

4.  Gefühlszustand

5.  Beziehung/Verhältnis zu anderen Figuren

6.  Charakterisierung (persönliche Eigenschaften, Weltsicht, Einstellung zum Leben, etc.)

Wichtig! Aussage immer am Text belegen!

 

1.   Geschichte auf einem Blatt: Liebe Mom, lieber Dad (Irene Dische)

 

Sahra

Eltern

1.

Sahra

 

2.

Hauptfigur

Nebenfiguren

3.

- Amerika (Z. 1-4, 36)

- Familienstand: verheiratet (Z. 94-95)

- Wohnt in Maine (Z. 97-99)

- Amerika (Z. 1-4, 36)

- Familienstand: verheiratet (Z. 1-4)

4.

- Wütend (Z. 12-19, 28-32)

-Aufgelöst (Z. Aufeglöste Gefühle /Fassunslos (Z. 34-36, 37-39)

- Durcheinander, um Fassung ringend (Z. 39-50)

- Glücklich (Z. 97-99, 90-91)

- Um Verständnis bemüht (Z. 91-94)

- Entäuscht, anklagend/Druck ausübend (Z. 12-19, 28-32)

5.

Tochter ihrer Eltern – Beziehung distanziert nach Streit (Z. 12-19) – Meinungsverschiedenheiten lassen auf stete Unterdrückung ihrer Entscheidungen schließen

Anklagend gegenüber Tochter, aus Sorge herrührend?

6.

Hat schon länger Klagen der Eltern aushalten müssen und kämpft für ihre Liebe

Hat Angst vor direkter Konfrontation, weswegen sie einen Brief schreibt, der überdies noch Manipulierend wirkt, um einen weiteren Streit eventuell abzuwickeln

Ist sehr geplagt unter Momentanem Verhältnis zu Eltern und klagt über Verhalten

Steht einer Versöhnung offen entgegen

Autoritär (Vater) Z. 30-31

Emotional (Mutter) Z. 32

Besorgt

Bestimmend

 

 

 


 

Rhetorische Mittel:

Anapher

Z. 38-39

Ellipse

Z. 21-25, 50-54, 61-63, 63-67, 67-69, 78-79

Vergleich

Z. 12-19

Inversion

Z. 69-70

Parallelismus

Z. 63-67

Epipher

Z. 56-58

 

2.   Literarische Figuren:

Sarah benutzt in ihrem Brief einen einfachen Sprachstil mit kurzen Sätzen. Dies unterstützt die Dramatisierung des geschriebenen. Damit will sie ihren Eltern schwerwiegende Tatsachen nahebringen, um sie zu schocken. Um ihnen in diesem Fall zu zeigen, was ihr Streit hätte auslösen können. Außerdem lässt es Sarah sehr entschlossen wirken. Sie lässt keine umschmückenden Beschönigungen zu und wählt somit den direkten Weg. Obwohl sich diese Entschlossenheit hinter einem Brief und nicht in einer offenen Begegnung zeigt. Meint man, dass sie ihre Entscheidung ihren Eltern klar machen will und keine Einwände gelten lässt. Da sie wie oben erwähnt nicht das persönliche Gespräch gesucht hat, lässt sich daraus schließen, dass sie möchte, dass ihre Eltern intensiv über das geschriebene nachdenken. Sie möchte einen weiteren Streit abwenden. Entscheidungsfreiheit anstrebend.

Durch den Streit und die Anklage der Tochter sieht man eine gewisse Besorgnis der Eltern um die Zukunft der Tochter. Obwohl die Beziehung zwischen Kind und Eltern distanziert scheint, muss man in Betracht ziehen, dass wenn keine Liebe im Spiel wäre nie ein so heftiger Streit entstanden wäre. Man könnte sogar meinen, dass dieser schockierende Brief aus Überfürsorge und somit Erdrückung von Sahra entstand.

3.   Zitate: Die Geschichte des Unfalls auf Gefühle von Sahra bezogen

Z. 36 – Jackie bot an zu fahren – aber ich wollte nicht.. vielleicht, das Angebot ihrer besten Freundin zu helfen.. sie trug jedoch alles selbst.

Z. 50 ff. Vielleicht symbolisiert die kleine indische Famielie ihre Träume, die sie sterben hat lassen müssen.

Z. 58 „Er aber hat nicht die kleinste Schramme, die ihn von der neuen Wirklichkeit wenigstens einen Moment lang ablenken könnte. Bezug auf sich selbsts – Richtiger Schmerz währe ihr lieber als dem psychischen Wahnsinn weiter stand zu halten.

Z. 70 ff. Ralph kümmert sich ums sie, trotz äußeren Makeln und innerem labilen Zusatnd. Trotz der Schuld die sie bei sich selbst sieht (Fehler) bleibt ihr bei ihr und kümmert sich um sie.


 

4.   Erzähler und Erzählerhaltung:

 

Erzählerform

Er-/Sie-Erzähler

 

Ich-Erzähler

X

Erzählerhaltung

Auktorial

Dieser Erzähler steht über dem Handlungsverlauf, weil er ihn rückblickend erzählt und über alle Ereignisse informiert zu sein scheint. Es ist möglich, dass er sich dem Leser zu erkennen gibt und die Motive für den Erzählvorgang darlegt. Er vermag das Innenleben seiner Figuren transparent zu machen. Er lenkt den Leser z. B. mit Kommentaren zum Geschehen, mit Urteilen über Figuren und Vorausdeutungen von Ereignissen.

 

Personal

Der Erzähler bildet mit einer oder abwechselnd mit verschiedenen Figuren jeweils eine Einheit, d. h., er betrachtet das Geschehen aus deren Sicht und nicht aus einer allwissenden Perspektive. Da diese Erzählhaltung die Unmittelbarkeit des Erlebens und Fühlens von Figuren besonders intensiv zum Ausdruck bringen kann, wird dieses Erzählverhalten dort bevorzugt, wo die Identifikation von Figur und Leser angestrebt wird.

 

Ich-Erzählerhaltung

Der Erzähler tritt als Teil der erzählten Welt auf und ist die Figur, die das Erzählte zugleich unmittelbar erlebt und erzählt oder rückblickend präsentiert. Der zeitliche Abstand zwischen Erleben und Erzählen kann dabei sehr groß sein. Das eigene Fühlen und Denken wird in Form von Monologen oder inneren Monologen transparent gemacht, währen das Innenleben der anderen Figuren weitgehend verschlossen bleibt.

X

Formen der Darbietung

Erzählbericht

Der Erzähler vermittelt den Handlungsverlauf, d. h. das miterlebte, beobachtete oder in Erfahrung gebrachte Geschehen. Dieser Bericht kann Beschreibungen z. B. von Figuren, Orten, Ereignissen enthalten. Je nach Erzählhaltung präsentiert er das Geschehen als objektiver Betrachter (personal) oder streut Kommentare und Beurteilungen ein (auktorial, Ich-Erzähler).

 

Szenisches Erzählen

Der Erzähler tritt weitgehend in den Hintergrund. In der Textinterpretation spielen szenische Passagen häufig eine zentrale Rolle, weil durch die Art und Weise der Kommunikation die Figuren ihr Inneres sowie ihr Verhältnis zueinander transparent werden lassen.

 

Erlebte Rede

Wiedergabe von Gedanken und Gefühlen in der 3. Person.

 

Innerer Monolog

Hier gibt die Figur in der Ich-Form wieder, was sie denkt und fühlt.

X

 

 


 

5.   Textinterpretation

Es handelt sich im Folgenden um die Kurzgeschichte: „Liebe Mom, lieber Dad“ von Irene Dische. In dem Text wird der Druck von zu besorgten Eltern auf ihre Kinder thematisiert, die die Entscheidungsfreiheit der Tochter durch einen schockierenden Brief realisieren sollen.

Die Geschichte handelt um eine Tochter die ihren Eltern einen Brief schreibt. In Folge eines Streites zwischen Eltern und Kind, um den derzeitigen Freund, der in Maine eine Farm besitzt, jedoch nicht den Standards ihrer Eltern genüge tut, fahren Sahra und ihre beste Freundin wie geplant nach Maine zu eben diesem, mit den Gefühlsauswirkungen des Streites belastet. Aufgrund dessen beschreibt Sahra in diesem Brief, wie sie sich und ihre Freundin in einen Unfall mit einer Kleinfamilie verwickelt, der Tote und Verletzungen mit sich trägt. Sie selbst liegt im Krankenhaus und wird von ihrem Freund Ralph umsorgt, während sie sich der Auswirkungen des Unfalls bewusst wird. Es ist ihre Schuld. Gegen Ende richtet sie sich an die Eltern und meint, dass der Unfall, die Toten und die Verletzungen erfunden waren, um die Tatsachen, dass sie schwanger und mit Ralph verheiratet ist, positiv hervorzuheben.

 

Bei Sahra handelt es sich um die Tochter ihrer Eltern, was gleich in den ersten vier Zeilen durch: „Liebe Mom, lieber Dad, […]“ erkannt wird. Sahra wohnt derzeit mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Ralph in Maine auf einer Farm, was man den Zeilen 94-95 und 97-99 durch Sätze mit genau diesen Informationen entnehmen kann. In 4 Monaten erwarten sie ein Kind, was man in den Sätzen: „[…], dass ich schwanger bin. Jetzt bin ich im fünften Monat.“ nachlesen kann. Sie ist überall dies „[…] ungeheuer glücklich […]“ (Z. 97-99). Im Brief kann man jedoch den Unfall und dessen Entwicklungen mit ihrem traurigen und aufgewühlten Innersten symbolisiert analysieren, was gleich zu Anfang der großen Lüge seine Beispiele findet. In Zeile 36 bot Jackie ihr an das Auto zu fahren, da Sarahs Hände durch den Streit noch ganz zittrig und ihr Geist in heller Aufruhr und Zorn war. Aber dies lehnte sie ab. Man könnte sagen, dass Sahra damit in dem Kampf um ihren Willen und somit ihren Entscheidungen niemanden aus ihrem näheren Umkreis an sich ran gelassen hatte. Sie schien zu denken stark genug zu sein um mit ihrem inneren Druck klar zu kommen. In dem folgenden Abschnitt wird die Raserei auf dem Highway thematisiert, was zugleich eine zu schnell abfolgende Belastung an Anklagen auf ihren Schultern zeigt. Vielleicht symbolisiert die kleine indische Familie in den Zeilen 50 und folgenden auch ihre aufgegebenen Träume, die sie durch jahrelange Unterdrückung ihrer Eltern nie verwirklichen konnte und dadurch zum ersterben verurteilt waren. Der kleine Junge der überlebte zeigt Sahra selbst, die mit den Sätzen: „Er aber hat nicht die kleinste Schramme, die ihn von der neuen Wirklichkeit wenigstens einen Moment lang ablenken könnte.“ (Z. 58 ff.) zeigen möchte, dass die Belastung so schwer zu ertragen war, dass sie lieber physische Schmerzen in Kauf nehmen würde, als dem psychischen Wahnsinn weiter stand zu halten. In den Zeilen 70 ff. wird die Umsorgung im fiktiven Krankenhaus durch Ralph umschrieben, der sie trotz äußeren Makeln und innerem labilen Zustand, trotz der Schuld die sie bei sich selbst sieht und als menschliche Fehler aufgefasst werden könnten liebt. Könnte es sein, dass dies eine Anklage an die Eltern ist? Das sie sie so akzeptieren sollen wie sie ist? Ihre Eltern wirken in den Zeilen 12-19 mit den Worten von Sahra: „Nach unserem Streit vor sechs Wochen wegen Ralph, der euch nicht gefällt, weil er so viel älter als ich und überhaupt eine seltsame Wahl ist, weil er kein Arzt oder Anwalt ist wie alle anderen, die ich kenne […]“ sehr Stolz und Beurteilend. Sie sind sehr Objektiv und halten Ralph für eine schlechte Partie. Damit drücken sie gleichzeitig jedoch auch ihre Offenheit und Sorge um ihre Tochter aus, die dies jedoch empört und einzwängt. Weiter sieht man in Zeile 30 bis 33, dass der Vater ihre Beziehung als Katastrophe bezeichnet, was ihn in Bezug auf die Mutter zu dem autoritären Part der Familie macht, da die Mutter von Sahra weint und sich wahrscheinlich hin- und hergerissen fühlt. Sarah benutzt in ihrem Brief einen einfachen Sprachstil mit kurzen Sätzen. Dies unterstützt die Dramatisierung des geschriebenen. Damit will sie ihren Eltern schwerwiegende Tatsachen nahebringen, um sie zu schockieren und ihnen in diesem Fall zu zeigen, was ihr Streit hätte auslösen können. Außerdem lässt es Sarah sehr entschlossen wirken. Sie lässt keine um schmückenden Beschönigungen zu und wählt somit den direkten Weg. Obwohl sich diese Entschlossenheit hinter einem Brief und nicht in einer offenen Begegnung zeigt. Meint man, dass sie ihre Entscheidung ihren Eltern klar machen will und keine Einwände gelten lässt. Da sie wie oben erwähnt nicht das persönliche Gespräch gesucht hat, lässt sich daraus schließen, dass sie möchte, dass ihre Eltern intensiv über das geschriebene nachdenken. Sie möchte einen weiteren Streit abwenden. In dem Text kann man mehrere rhetorische Mittel erkennen, wie z. B. die Anapher in den Zeilen 38-39: „Ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich fuhr zu schnell. Ich fuhr viel zu schnell.“. Durch das immer wiederkehrende Wort „Ich“ am Satzanfang, dramatisiert und verdeutlicht sie ihre Aussagen. Hier wirkt es in Folge dessen, wie eine Verstärkung der Worte. Durch mehrere Ellipsen in den Zeilen 21-25, 50-54, 61-63, 67-69 und 78-79 will Sahra die Sätze intensivieren, indem sie Satzteile auslässt und sie durch Bindestriche unterstreicht und so hervorhebt. Der Vergleich in dem Satz: „…weil er kein Arzt oder Anwalt ist wie alle anderen, die ich kenne, …“ lässt in Anbetracht des Kontextes Ralph gesondert dastehen. Mit einem Parallelismus in den Zeilen 63-67 dramatisiert sie die Gefühle der Leser, indem sie ihre Verletzungen mit gleichen Satzbauten aufzählt. Die Autorin hat in ihrem Text die Ich-Erzählform gewählt. Durch die zusätzliche Ich-Erzählerhaltung tritt der Erzähler als Teil der erzählten Welt auf und ist die Figur, die das Erzählte zugleich unmittelbar erlebt und erzählt oder rückblickend präsentiert. Die Figur (Sahra) gibt in der Ich-Form wieder, was sie denkt und fühlt. Dementsprechend handelt es sich bei dem Brief um einen Innerer Monolog.

 

Ich glaube der Autor möchte mit dem Text die Flucht aus erdrückender Sorge beschreiben. Durch den Streit und die Anklage der Tochter sieht man eine gewisse Besorgnis der Eltern um die Zukunft der Tochter. Obwohl die Beziehung zwischen Kind und Eltern distanziert scheint, muss man in Betracht ziehen, dass wenn keine Liebe im Spiel wäre, nie ein so heftiger Streit entstehen könnte. Man könnte sogar meinen, dass dieser schockierende Brief aus Überfürsorge und somit Erdrückung von Sahra entstand. Könnte man daraus nicht schließen, dass Sahra eventuell einfach dem Zwang entfliehen möchte, der eine erdrückende Übermutterung für sie darstellt. Mit diesem schockierenden Brief, wollte sie die Gemütszustände ihrer Eltern dazu bewegen aufzuhorchen. Zu verstehen, dass sie die Sorge ihrer Eltern nicht braucht und für sich selbst entscheiden möchte, was richtig und was falsch ist. Einen Schritt weit müssen die Eltern akzeptieren, dass ihre Tochter ein selbstdenkender Mensch ist, der als solcher, auch für sich selbst entscheidet.

 

 


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