„Heimkehr“ von Franz Kafka
Interpretation
Die Parabel „Heimkehr“ von Franz Kafka handelt von einem Sohn, der nach langer Zeit nach Hause zurückkehrt. Als Erzählstrategie verwendete der Autor die personale Erzählstrategie, sprich die Ich-Erzählperspektive, wodurch er dem Text eine gewisse Lebendigkeit verleiht, vor allem durch die Gedanken und Gefühle, die der Ich-Erzähler in seinem inneren Monolog preisgibt.
Bereits zu Beginn des Textes wird deutlich, dass es sich um keine richtige Heimkehr handelt, denn der Erwartungshorizont, den man mit dem Wort Heimkehr verbindet, sprich positive Gefühle, aber ein friedliches Aufeinandertreffen mit der Familie bleiben in diesem Falle aus.
Die Handlung verläuft vollkommen anders, als man es von dem Titel erwarten könnte. Bereits die ersten Zeilen zeigen, dass der Sohn sich nie heimisch gefühlt hat. „Es ist meines Vaters Hof“ zeigt was für ein distanziertes Verhältnis er zu diesem hatte. „Altes unbrauchbares Gerät“ und „Ein zerrissenes Tuch“ heben eine kalte, aber auch verfahrene Atmosphäre hervor, die er im ersten Teil der Geschichte durch die Aufzählungen was er sieht und was sich aus seiner Sicht nicht verändert hat, beschreibt.
„Die Katze, die lauert“ bekundet eine angespannte, fixierte, aber auch fokussierte Haltung. Sie zeigt dadurch die Bereitschaft eines Angriffs, ebenso wie ein Löwe seine Beute jagt. Nachdem der Sohn sich zu Beginn des Textes selbst beobachtet: „Ich bin zurückgekehrt, ich habe den Flur durchschritten und blicke mich um“, stellt er sich in Zeile 8 selbst die Fragen und beobachtet wie er darauf reagiert.
„Wer wird mich erwarten?“ lässt darauf schließen, dass er auf persönlicher Ebene Erwartungen an sich selbst, aber auch an den Vater hat und zurzeit sehr unglücklich ist. Gleichzeitig weiß er aber auch, dass jemand zu Hause ist: „Rauch kommt aus dem Schornstein, der Kaffee zum Abendessen wird gekocht.“ Die Fragen, die er sich selbst stellt, zeugen von auftretender Unsicherheit gegenüber sich selbst: „Ich weiß es nicht, i.....[Volltext lesen]