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Hausübung
Deutsch

Winternacht Eichendorff Analyse

Universität, Schule

Salzburg

Note, Lehrer, Jahr

2010

Autor / Copyright
Paul H. ©
Metadaten
Format: pdf
Größe: 0.17 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 1441







"Frühlingsnacht" und "Winternacht"
von Joseph von Eichendorff

Gedichtvergleich

 

Die Gedichte "Frühlingsnacht" und "Winternacht" von Joseph von Eichendorff sind romantische Naturgedichte und handeln von zwei unterschiedlichen Jahreszeiten, sowie deren Einfluss auf die Gefühlswelt des lyrischen Ichs.

Beide Gedichte bestehen aus drei Strophen zu jeweils vier Versen. Überdies stimmen sie auch im Reimschema überein, denn in beiden Gedichten wird der Kreuzreim verwendet. Ein Unterschied liegt im Versmaß vor, während "Frühlingsnacht" aus einem 4-hebigen Trochäus besteht, setzt sich "Winternacht" aus einem 4-hebigen Jambus zusammen. Dennoch kann man im Großen und Ganzen  sagen, dass sich die zwei Gedichte im Satzbau sehr ähnlich sind. Eine weitere Gemeinsamkeit sind die Titel. Beide beschreiben die Nacht einer Jahreszeit und geben das Thema des Gedichts wieder.

Das früher entstandene Gedicht „Winternacht" erinnert mit seiner einfachen Form sehr an ein Volkslied. Jede Strophe besteht aus einem Satz, der wiederum aus 4 Teilsätzen besteht. Zu Beginn wird die Winterlandschaft und die damit verbundene Trostlosigkeit und Einsamkeit vom lyrischen Ich betrachtet: „Verschneit liegt rings die ganze Welt" und es fühlt sich durch den Winter eher betrübt „nichts, was mich freuet". Das lyrische Ich fühlt sich einsam und identifiziert sich mit einem Baum, der "verlassen" in der verschneiten Landschaft steht.

 

Nach dem Schnee und dem Winter erfährt der Leser jetzt von „stiller Nacht", was den Titel des Gedichts vervollständigt. In dieser stillen einsamen Winternacht weht nur der personifizierte "Wind" „und rüttelt an dem Baume". In der zweiten Strophe wird im Gegensatz zur ersten vor allem auf das Gehör des lyrischen lchs angespielt, wobei in der vorigen mehr das Betrachten eine Rolle gespielt hat. Der personifizierte Baum bewegt als Reaktion auf den Wind seinen „Wipfel" und „redet wie im Traume." Zwei zentrale Motive der Romantik werden aufgegriffen: die Natur und der Traum.

In der letzten Strophe wird nun auf den Traum des Baumes, mit dem sich das lyrische Ich stark identifiziert, näher eingegangen. Hier fällt die romantische Wortwahl auf: „Quellenrauschen", "Blütenkleid", "rauschen". Der personifizierte Baum hat Sehnsucht nach dem Frühling und Veränderung „träumt von künft’ger Frühlingszeit". Das Enjambement zwischen den letzen zwei Versen bewirkt eine Beschleunigung zum Hohepunkt des Gedichts: Im Frühling wird endlich wieder das Blütenkleid zu Gottes Ehren „rauschen".

Im Gegensatz zur „Mondnacht” ist das Gedicht „Frühlingsnacht” sehr fröhlich und nicht so melancholisch. Sowie das vorige Gedicht mit einem Enjambement endet, so beginnt „Frühlingsnacht” damit: „Übern Garten durch die Lüfte | Hört ich Wandervögel ziehen”.

Alles beginnt sich zu ändern und schon in der ersten Strophe bemerkt der Leser die glückliche Grundstimmung. Die ganze Natur ist lebendig und belebt, konträr zum ersten Gedicht, in dem alles freudlos und einsam wirkt. Das Frühlingsgedicht ist mit noch viel mehr romantischen Wörtern als „Winternacht" geschmückt: „Wandervögel”, „Mondesglanz”, „Traume”, „Hain”, „Nachtigallen”. Noch dazu kommen die beschwingten Gefühlsregungen des lyrischen lchs, es will „Jauchzen" und „weinen" vor Glück. Es ist aktiv und freut sich, im anderen Gedicht jedoch erscheint das lyrische Ich eher passiv und trist. Wurde im ersten Gedicht der Frühling nur als Traum beschrieben, so wird er in diesem Gedicht mit allen Sinnen erlebt. Alles weist auf den Beginn des Frühlings hin: man hört die „Wandervögel” kommen, man riecht alle möglichen „Frühlingsdüfte” und die Pflanzen beginnen „zu blühn". In beiden Gedichten wird in der ersten Strophe die Jahreszeit beschrieben, die auch der Titel beinhaltet und in der zweiten Strophe wird näher auf die Nacht eingegangen, die schon in den Titeln vorkommt. Die Nacht in "Winternacht" scheint eher düster zu sein, im anderen Gedicht jedoch scheinen der Mond und die Sterne, sogar die Nachtigallen singen. Eine weitere Übereinstimmung findet sich in den Bäumen. In „Winternacht" träumt der personifizierte Baum vom Frühling, im anderen Gedicht „rauscht´s der Hain“ „in Träumen", jedoch besteht hier der Unterschied, dass in „Frühlingsnacht” der Hain, der Mond, die Sterne und die Nachtigallen, allesamt personifiziert, dem lyrischen Ich mitteilen: „Sie ist Deine, sie ist dein!". Dies macht einen wesentlichen Unterschied zwischen den Gedichten aus. Das erste handelt rein von der Natur, aber in "Frühlingsnacht" spielt auch die Liebe eine Rolle. Das lyrische Ich scheint in ein Mädchen verliebt zu sein und die ganze Natur teilt ihm mit, dass sie ihm gehöre.

 

Alles in allem finde ich, dass sich die zwei Gedichte sehr ähneln und man erkennt, dass sie vom selben Autor stammen. Der Satzbau, in dem sie gehalten sind, ist fast gleich, auch die Themen sind sich sehr ähnlich, jedoch unterscheiden sich die beiden durch eine ganz unterschiedliche Grundstimmung. Außerdem erkennt man bei beiden, dass es romantische Gedichte sind, da sie von der Natur, der Sehnsucht danach und den damit verbundenen Gefühlen handeln.

 


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