Unterrichtsentwurf
zum 8. Besuch im Fach
Kunst
Thema
der Unterrichtsreihe:
Thema
der Unterrichtsstunde:
„Rot
leuchtet, Rosa ist matt.“ - Experimentelle Erarbeitung der Wirkung
des Qualitätskontrastes anhand von Mischübungen mit Schwarz und
Weiß.
1.
Ziele und angestrebte Kompetenzen:
Stundenziel:
Die SuS sollen die - beim Qualitätskontrast von Farbe auftretenden
– Unterschiede des Reinheitsgrades von getrübten und ungetrübten
Farben erkennen und benennen können.
Teilziele:
Die
SuS sollen:
Hierdurch
sollen folgende Kompetenzen laut Kernlehrplan gefördert werden:
Die
SuS ...
5
– 6 FaP -1... unterscheiden und variieren Farben in Bezug auf
Farbton, Buntheit Helligkeit in bildnerische Problemstellungen.
5-
6 FaP -2... entwickeln und beurteilen Wiekungn von Farbe in Bezug auf
Farbgegensätze und Farbverwandtschaften in bildnerischen
Problemstellungen.
5-6-
FaR -1...benennen unterschiedliche Farben und unterscheiden zwischen
Farbton, Buntheit und Helligkeit.
Thema
der Unterrichtsreihe
Ziel
der Unterrichtsreihe
Erkennen
und Anwenden des Qualitätskontrastes im Hinblick auf eigene
gestalterische Arbeiten anhand des forschenden und experimentierenden
Umgangs mit dem Mischen von Primär- und Sekundärfarben mit Schwarz
und Weiß und Übersetzung in eine eigenen abschließende Gestaltung.
Aufbau
der Unterrichtsreihe
Bei
der heute, am 22.4.13 vorgestellten Unterrichtsstunde handelt es sich
um die Einführung in das Thema „Qualitätskontrast“.
2.
Didaktische
Schwerpunkte
2.1.
Lehr- und Lernausgangslage der Schüler
Seit
Beginn des Schuljahres unterrichte ich zwei Klassen der
Jahrgangsstufe 5 im bedarfsdeckenden Unterricht im Fach Kunst. Die
hier beschriebene Klasse besteht aus 12 Mädchen und 16 Jungen.
Insgesamt
ist die Klasse als sehr aktiv und meistenteils sehr offen und
interessiert zu bezeichnen. Wobei mit zunehmender Selbstsicherheit an
der nun nicht mehr so neuen Lernumgebung die Grenzen des Erlaubten
verstärkt ausgelotet werden. Umgangsformen wie das Siezen der
Lehrkräfte, sowie die Regeln an einer weiterführenden Schule sind
den SuS zumeist zu Beginn unbekannt gewesen, werden aber mit wenigen
Ausnahmen bereitwillig angenommen und umgesetzt. Klar und detailliert
formulierte Aufgabenstellungen setzten die SuS um und stellen bei
Verständnisproblemen überwiegend konkrete und lösungsorientierte
Fragen. Bei der Ermittlung von Lösungen - wie z.B. der bestmöglichen
Einteilungen von Gruppen nach dem Zufallsprinzip - zeigt sich die
gesamte Klasse als kreative und um Fairness bemühte Gruppe mit einem
hohen Maß an Problemlösefähigkeit.
Das
Einführen von bewegten Pausen oder Stillarbeitsphasen nahmen die SuS
sofort an und wirkten an der Erstellung von Regeln für den
Kunstunterricht aktiv mit. Die Klasse muss jedoch altersgemäß immer
wieder zu mehr Ruhe und konzentriertem Arbeiten aufgefordert werden.
Eine bewegte Pause, die die 90minütige Unterrichtseinheit in zwei
Abschnitte teilt, hilft die Konzentration zu fördern.
Aufräumphasen
werden immer zügiger und teilweise selbstorganisiert durchgeführt.
Das
Erkennen und Benennen von Aufgabenstellungen und Bewertungskriterien
nach entsprechender Einführung in ein Stundenthema gelingt den
Schülern nach kürzester Zeit zumeist ohne Probleme.
Der
Umgang mit Farbe ist den SuS insgesamt vertraut, wobei innerhalb der
Lerngruppe eine gewisse Heterogenität bezüglich der Fertigkeiten
des Farbauftrages gibt. Dieser soll im Rahmen der Unterrichtsreihe
begegnet werden, was im Weiteren noch genauer erläutert werden wird.
Erste
Erfahrungen mit dem Brechen von Farben durch das Abdunkeln mit
Schwarz habe die SuS in der vorhergegangenen UE zur farbigen Fassung
eines eigenen „Seeungeheuers“ aus Papiermachée gemacht. Ziel war
hier die Umsetzung einer intendierte Wirkung eines düsteren
Farbeindrucks. Das Mischen der Farben gelang den SuS dabei insgesamt
gut und sie sammelten durch Experimentieren und Probieren Erfahrungen
zu teilweise unerwarteten „Verhalten“ von Farben beim Mischen.
2.2
Begrenzte Sachanalyse
Unter
dem Begriff Farbqualität
versteht Itten den Reinheits-
und Sättigungsgrad
der bei der visuellen Wahrnehmung von Farben empfunden wird. Als
Qualitätskontrast versteht er den Gegensatz von gesättigten,
leuchtenden zu stumpfen, getrübten Farben.
Eine
Trübung
von Farben
ist auf
vier unterschiedlichen Arten
möglich, wobei in dieser Unterrichtsstunde im Sinne der Reduktion um
in Hinblick auf die gestalterische Aufgabe nur auf die ersten Beiden
eingegangen wird, eine
Aufhellung mit Weiß:
der
Farbcharakter wird dadurch etwas kälter. Karminrot bekommt durch die
Beimischung von Weiß einen bläulichen Stich und wird in seinem
Charakter stark verändert. Gelb wird durch Weiß ein wenig kälter,
Blau bleibt durch Weiß-Beimischung weitgehend unverändert in seinem
Grundcharakter. Violett ist sehr „empfindlich“ auf Weiß: wenn
das gesättigte dunkle Violett Düsteres an sich hat, so wirkt das
mit Weiß aufgehellte Violett lieblich.
Eine Abdunklung
mit Schwarz,
wobei es ganz allgemein den
Farben ihren Lichtcharakter nimmt. Es entfremdet sie dem Licht und
tötet sie mehr oder weniger rasch. Eine Neutralisierung
mit Grau:
sobald man einer gesättigten Farbe Grau beimischt, erhält man
gleich helle, hellere oder dunklere, in jedem Fall aber trübere
Farbtöne als die entsprechende reine Farbe. Die Farben werden durch
Graubeimischung mehr oder weniger neutralisiert und blind. Durch die
Beimischung
durch die entsprechende Komplementärfarbe wird
die Farbe zu
einem dunklen Grau-Schwarz gebrochen. Die Trübung reiner Farben kann
durch Beimischung der entsprechenden komplementären Farben erzielt
werden.
2.3
Didaktische Reduktion
Umfasst
- wie vorgenannt - die Trübung von Farbe vier bzw. fünf mögliche
Arten, so beschränke ich mich hier auf die der Mischung mit Schwarz
und Weiß.1
Da den SuS der Komplementärkontrast noch nicht hinreichend bekannt
ist, betrachte ich die Verwendung der Mischung von Komplementärfarben
zur Trübung an dieser Stelle als zu komplex- besonders hinsichtlich
der vorhandenen Zeit. Das Wissen um die komplementären Farben und
ihre wechselseitige Wirkung ist eine noch nicht vorhandene
Voraussetzung. Darüber hinaus ist im Hinblick auf die kommende
praktische Aufgabe das Trüben mit Weiß von besonderer Relevanz. Das
Trüben mit Schwarz ist bereits angewandt worden, bedarf jedoch einer
kurzen Vertiefung und einer kontextuellen Einbindung.
2.4.
Relevanz für die Schüler
Der
Aspekt „Farbe“ besitzt im Kunstunterricht zweifelsohne eine große
Relevanz. Farbe vermittelt Bedeutung, evoziert Emotionen, vermittelt
Tiefenillusion, schafft Lichtsituationen – um hier einige Aspekte
zu nennen, die sowohl
in der eigenen Gestaltung durch die SuS als auch in der Deutung von
Bildern
zum Tragen kommen. So ist der Umgang mit Farbe eine elementare
Fähigkeit, die es früh zu erwerben gilt. Daraus ergibt sich, dass
neben dem eher technischen Aspekt der Benutzung des Farbkastens auch
das
Erkennen, Benennen, Deuten und gezielte Anwenden von Farbkontrasten
erarbeitet und eingeübt werden soll. Der Qualitätskontrast stellt
im Bereich der eigenen gestalterischen Tätigkeit eine Erweiterung
des Spektrums der darstellerischen Fertigkeiten dar, die im Zuge
kommender gestalterischer Aufgaben, die das schulinterne Curriculum
für die Klasse 5 vorsieht Voraussetzung sein werden.
2.5.
Legitimation des Vorhabens durch curriculare Vorgaben
Die
vorgenannte Unterrichtseinheit, so wie diese Stunde als ihr Einstieg,
hat den curricularen Vorgaben gemäß das Thema „Farben und
Farbauftrag“ zum Inhalt. Dabei geht es genauer um den Kontrast von
Bunt/ Unbunt und Rein/ Getrübt, wobei der Schwerpunkt in dieser und
den folgenden vier Doppelstunden auf der reinen und getrübten Farbe
liegen wird.
3.
Geplanter Verlauf des Unterrichts
Unterrichts-phase
|
Unterrichtsinhalte
|
Sozial-/ Aktions-form
|
Material/
Medien
|
didaktisch-methodischer Kommentar
|
Einführung
zweite Stundenhälfte
|
Die
SuS werden in die hintere Raumhälfte gebeten. Ihnen wird
eröffnet, dass gemeinsam ein Experiment durchgeführt wird.
|
LV
|
|
Einstimmung
auf die Stunde
|
Einleitung
|
„Der
Versuchsaufbau“ wird gezeigt, den SuS wird erklärt,dass ein
Versuch aus einer These, einem Experiment und einer
Verifikation/Falsifikation besteht.
|
LV
|
|
Da
es sich hier um das Nachspielen/stellen eines
naturwissenschaftlichen Versuchs handelt, wird den SuS nur kurz
der Ablauf- mit dem Hinweis des Nachspielens-die Information über
einen möglichen Ablauf gegeben.
|
Fragestellung
I
|
Der
Gegenstand des Experiments wird vorgestellt: mehrere Schälchen
mit Primär- und Sekundärfarben und Weiß und Schwarz. Sie sollen
spontan Vermutungen anstellen, was mit diesen Farben geschehen
soll.
|
UG
|
Versuchsmaterialien,
Farben
|
Da
die SuS in der vorhergegangenen U.-einheit bereits Farben mit
Schwarz abgedunkelt haben, um eine „gruselige“ Farbwirkung zu
erzielen, gehe ich davon aus, dass der Impuls der aufgebauten
Farbproben sie veranlasst, dass Mischen dieser zu nennen.
|
Erarbeitung
I
|
Es
wird ermittelt, welche These aufzustellen ist und eine Tabelle mit
den erwarteten Ergebnissen der Farbmischungen wird gemeinsam
entwickelt und auf einem vorbereiteten Plakat fixiert.
|
UG
|
Plakat
|
Da
die SuS im Umgang mit dem Farbkasten das Phänomen der Aufhellung
und Abdunklung bereits erfahren haben, ist davon auszugehene, dass
sie die Mischfarben teilweise oder alle kennen. Sollte dies nicht
der Fall sein, werden ggf. die entsprechenden Felder der Tabelle
frei gelassen und nach dem Versuch ergänzt.
|
|
Die
Farben werden zuerst vom Lehrer, dann von einzelnen SuS gemischt
und auf einem vorbereiteten Plakat, auf dem bereits Primär- und
Sekundärfarbe und Schwarz bzw. Weiß befinden aufgetragen.
|
Plenums-
gespräch
|
Gemischte
Farben, Petrischalen, Plakat
|
Das
Experimentieren der Farbe außerhalb einer Anwendung in einem Bild
soll alle SuS in gleichem Maße zum spielerischen aber
zielorientierten Ausprobieren anregen.
|
Sicherung
I
|
Die
Ergebnisse in der Tabelle werden entweder abgehakt oder
„korrigiert“. Die SuS tragen die ermittelten Ergebnisse auf
einem Arbeitsblatt ein, indem sie die fertig gemischten Farben
auftragen.
|
UG
|
Arbeitsblatt,
gemischte Farben
|
Diese
Art der Sicherung lässt eine Korrektur falscher Ergebnisse , ohne
zu demotivieren, da es sich um ein Experimentieren handelt,
welches auch zu unerwarteten Ergebnissen -je nach Kenntnisstand
der SuS- führen kann.
|
Gelenkstelle
zur Problemstellung
|
Einzelne
SuS tragen die gemischten Farben auf ein vorbereitetes DIN A 4
Blatt, auf dem die ungemischten Farben sind neben der ungetrübten
Farbe auf und betrachten sie.
|
EA
|
Ungemischte
Farben, gemischte Farben, DIN A4 Blätter
|
Das
Ergebnis des Experiments soll nun genutzt werden, um die
veränderte Leuchtkraft aufgehellter/abgedunkelter Farben zu
ermitteln.
|
Problemstellung
|
Frage:“
Wie wirken die neu gemischten Farben nun?“
|
UG
|
Fertiges
Plakat
|
Die
SuS sollen durch den direkten Vergleich die Unterschiede erkennen
können.
|
Erarbeitung
und Sicherung II
|
Sie
vergleichen und benennen den Unterschied zwischen reiner und
gebrochener Farbe.Gemeinsam wird ein Merksatz abgeleitet und auf
dem Arbeitsblatt eingetragen.
|
UG
|
Tafel,
Arbeitsblatt
|
Sämtliche
erarbeiteten Ergebnisse werden so auf einem AB gesammelt und
dienen als Information für spätere gestalterische Aufgaben.
|
Verabschiedung
|
Ausblick
auf die kommende Stunde wird gegeben,die SuS werden verabschiedet.
|
LV
|
|
Den
SuS wird erläutert, dass ihre Ergebnisse nützlich und wertvoll
sind und in den weiteren Stunden angewendet werden.
|
4.Literatur
Kunst
Kernlehrplan Gym Sek I (G8), Frechen. 2011.
Schulinternes
Curriculum des städtischen Gymnasiums Straelen, 2012.
5.Anlagen
Die heutige Stunde fügt
sich wie folgt in den Reihenkontext ein:
Sequenz
|
Inhalte
|
1.
Einführung in das Thema
|
Experiment
zur Trübung von Farbe mit Schwarz/Weiß, Erarbeiten des
Qualitätskontrastes
|
2.
Erarbeitung der Mischung von Weiß zu Bunt
|
Die
SuS mischen einen Farbverlauf von Weiß zu Bunt und erarbeiten die
Aufgabenstellung und die Bewertungskriterien der gestalterischen
Aufgabe
|
3.
Wie baue ich einen Kreisel?
|
Erarbeitung
des Aufbaus eines Kreisels aus einer Pappscheibe und einem Stab,
Erstellen einer Pappscheibe, Beginn des Farbauftrags auf die
Pappscheibe
|
4.
Herstellung des Kreisels
|
Bemalung
der Pappscheibe, Experimentieren mit verschiedenen Farbaufträgen
|
5.
Fertigstellung und Besprechung
|
Fertigstellung
eines oder zweier Kreisel, Gemeinschaftliches Betrachten der
fertigen Arbeiten und Ausprobieren, gemeinschaftliches Ãœberlegen,
wo man Qualitätskontrast noch anwenden kann.
|