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Seminararbeit / Hausarbeit

Der von Kürenber - Ich zoch mir einen Falken - Inter­pre­ta­tion

2.388 Wörter / ~14 Seiten sternsternsternsternstern_0.5 Autorin Nina K. im Jun. 2009
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Seminararbeit
Deutsch

Universität, Schule

Karl-Franzens-Universität Graz - KFU

Note, Lehrer, Jahr

2009

Autor / Copyright
Nina K. ©
Metadaten
Preis 3.00
Format: pdf
Größe: 0.42 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.5
ID# 711







KS Wissenschaftliches Arbeiten

Der von Kürenberg: Das Falkenlied


Inhaltsverzeichnis

Vorwort3

1. Der von Kürenberg3
2. Überlieferung4
3. Das Gedicht6

3.1. Der Originaltext6
3.2. Edition6
3.1. Die Übersetzung7
3.2. Thematik7

3.2.1. Interpretation 1. Strophe:8
3.2.2. Interpretation 2. Strophe:9

3.3. Das Frauenbild im Minnesang9
3.4. Formaler Aufbau, Metrik, Satzbau, Klang10
3.5. Perspektive, Gattungsform11

3.5.1. Das Frauenlied:11

3.5. Bildlichkeit, Topik12

Der Falke12
Topik12
Termini technici12

Resümee13
Literaturverzeichnis14


Vorwort

In der folgenden Seminararbeit werde ich mich mit dem Falkenlied des Kürenbergers auseinandersetzen. Ich werde im Zuge dessen sowohl die Thematik als auch die Entstehung genauer betrachten und versuchen den Inhalt zu interpretieren. Wichtig für meine Analyse werden auch der Aufbau des Gedichtes und seine besonderen Merkmale sein.

Ich habe mir für meine Interpretationen Ideen aus diversen Fachliteraturen bezogen, da ich so etwas vorher noch nie gemacht habe. Da ich in meiner Analyse davon ausgegangen bin, dass es sich bei dem Falkenlied um ein Frauenlied handelt, habe ich mich mit dem Frauenbild im Mittelalter genauer beschäftigt. Um diese Materie genauer durchleuchten zu können, habe ich mir auch hier wieder Fachliteratur besorgt um darüber Bescheid zu wissen.


1. Der von Kürenberg


Eine Identifikation des Dichters „Kürenberger“ liegt nicht vor. Der Name Kürenberg bedeutet soviel wie „Mühlberg“. Er ist jedoch als Dorfname im oberdeutschen Raum häufig nachweisbar. Ein Vorname des Dichters ist nicht überliefert und auch Datierungshinweise fehlen. Es ist daher nicht möglich den Herkunftsraum und die Identität des Autors mit Bestimmtheit anzugeben.

Man geht jedoch aufgrund der Strophenform seiner Lieder, die der des Nibelungenliedes entspricht, davon aus, dass der Dichter aus dem österreichischen Raum stammt. Man zählt ihn aufgrund dieser Tatasche auch zum donauländischen Minnesang.

Die Literaturgeschichtsschreibung weist das Werk des Kürenbergers trotz der unsicheren Beleglage einheitlich der Frühphase des Minnesangs zu (1150-1160). Als Argumente dafür werden das Fehlen der Hohe-Minne-Thematik und der prinzipielle Einzelstrophencharakter genannt.[1]

2. Überlieferung


Handschrift:


Das Lied ist in der großen Heidelberger Liederhandschrift ('Codex Manesse') überliefert, die in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrt wird (ehem. Bibliotheca Palatina). Der Text findet sich in der Handschrift auf der Rückseite von Blatt 63 in der linken Spalte. Die Signatur und die genaue Stellenangabe lauten in der Fachliteratur

folgendermaßen: Cod. Pal. germ. 848, fol. 63va oder noch kürzer: cpg 848, fol. 63va, sprich: Codex Palatinus germanicus 848, folio 63 verso a. Anders gesagt hat es die Nummer XXIII (eigentlich 26), bl. 63r (Miniatur) 63v (Text) und befindet sich am Beginn der 7. Lage vor Dietmar von Ast (Aist) und umfasst 15 Strophen.


Name.....[Volltext lesen]

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  1. Wenn man den Falken metaphorisch  auffasst ergibt sich die Frage, ob er für a) einen Liebesboten (bei Wallner, Wesle, Hatto (der Falke zugleich ein Symbol für die Sehnsucht der Liebenden)
    b) für den Ritter, der im Falken sein eigenes Selbst und seine Ausbildung in der ars amandi apostrophiere: Nordmayer
    c) für einen ungetreuen Geliebten: C. von Kraus (MFU, S. 27)
    d) für ein junges Mädchen: Jansen, der im Falkenlied ein brûtliet sieht und für die Gleichsetzung von valke und Frau auf Str. XV, 1 (MF 10, 17), auf Dietmar, Str. VI (MF 37,4), weiter auf Gottfried von Straßburg u.a. [5]


Aufgrund dessen gehe ich in meiner Interpretation von der wahrscheinlichsten Möglichkeit aus, die wäre, dass wir es mit der Klage einer Dame um ihren ungetreuen Liebhaber, der sie verlassen hat, zu tun haben. Wenn man von dieser Deutung ausgeht, ist das Lied der Gruppe der sogenannten Frauenlieder oder Frauenklagen zuzurechnen.


Man kann jedoch anders als ich von der Möglichkeit ausgehen, dass man es hier mit einer Umkehrung der Rollen zu tun hat, wodurch es dann ein Mann wäre, der die Rolle des Verschmähten zu erleiden hat.

Eine weitere Möglichkeit wäre noch, dass ein Vater den Verlust seiner Tochter beklagt, die durch Heirat ihr Heim verlässt und einem neuen Besitzer und Heger zufliegt. In diesem Fall kann das Falkenlied auch als so genanntes Brautlied gedeutet werden.


Die Interpretation, die man vordergründlich anstellen könnte, nämlich, dass tatsächlich ein entflogener Falke beklagt wird, schließe ich hingegen aus, da sie durch den Überlieferungshintergrund fast ausgeschlossen werden kann: In den Handschriften findet sich das Falkenlied nämlich immer zusammen mit Minneliedern, also Liedern, welche die Liebe thematisieren.


3.2.1. Interpretation 1. Strophe:


In der ersten Strophe des Falkenliedes erzählt das lyrische Ich, das in meiner Analyse eine Frau ist, von der Aufzucht eines Falken. Dies dauerte ein Jahr und als sie ihn mit Gold geschmückt hatte schwang er sich auf und flog davon.

Ich gehe davon aus, dass die Frau eine Liebesbeziehung zu einem Mann hatte, und diese über ein Jahr pflegte. Ich gehe auch davon aus, dass das lyrische Ich die sozial höher gestellte Person in dieser Beziehung war, da sie den Geliebten mit Gold schmückte und herrichtete. Weiters geht daraus hervor, dass sich der Geliebte nach all der Sorge um ihn schließlich von ihr a.....

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3.3. Das Frauenbild im Minnesang


Im mittelhochdeutschen Minnesang taucht eine Reihe von mehr oder weniger konturierten Frauenfiguren auf. So wie es nicht die Minne gibt und auch nicht die eine hohe Minne, so gibt es auch nicht die Frau. Bei jedem Dichter und in jedem Lied kann die jeweilige Frauenfigur anders gesehen, beschrieben, beleuchtet sein. Das Bild der Frau im Minnesang ist ein Produkt der dichterischen Phantasie, basierend auf individuellen und kollektiven Erfahrungen.


Anders erscheinen die Frauenfiguren auch je nach Liedergattung. Sie stellen sich in der Fiktion in der Regel in den Frauenliedern und –strophen selber vor. In den Werbeliedern und Minneklagen eines Mannes werden sie jedoch in dessen Perspektive gesehen.


Die Funktionen der Frauengestalten repräsentieren entstehungspsychologisch die Projektionen der männlichen Wünsche an eine Frauengestalt. Zu diesen Verhaltenstypen gehören die Frauentypen der Tagelieder.[6]


3.4. Formaler Aufbau, Metrik, Satzbau, Klang


Das Falkenlied besteht aus zwei Strophen. Die Zusammengehörigkeit der beiden Strophen zeigt sich auch durch die parallelisierten Wort- und Lautgeflechte:

VIII, 1.....

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Während es sich bei den Varianten im Anvers um eine auf einzelne Verse beschränkte Lizenz handelt, vergleichbar den Reimgenauigkeiten, könnte der paarweise auftretende Kadenzenwechsel im Abvers Signalfunktion haben: Er begegnet in allen eindeutigen Frauenstrophen, allerdings auch in einigen der meist als Mannesstrophen interpretierten.[9]

Metrisches Schema:


Das metrische Schema lässt sich folgendermaßen realisieren:[10]


x/x´x/x´x/-´/x´        //        /x´x/x´x/x´

/x´x/x´x/x´x/x´       //        x/x´x/x´x/x´

x/x´x/x´x/x´x/x´    //         x/x´x/x´x/x´

x/x´x/x´x/-´/x´       //         x/x´x/x´x/-´/x´


3.5. Perspektive, Gattungsform


Das Gedicht wird von einem lyrischen Ich erzählt. Es ist umstritten, ob es von einer Frau gesprochen wird oder von einem Mann. In dem Fall, dass es von einer Frau erzählt wird, wäre es ein Frauenlied. Falls es jedoch von einem Mann gesprochen wird, ist es ein Botenlied. [11]


Ich bin in meiner Interpretation von einem Frauenlied ausgegangen. Daher gebe ich nun eine kurze Erklärung zu diesem Terminus.


3.5.1. Das Frauenlied:


Frauenlieder zeigen ein reiches Spektrum an weiblichen Typen und Haltungen. Da gibt es die sehnsüchtig Werbende, die Enttäuschte, die Klagende, die sich wehmütig erinnernde und auch die Selbstbewusste. Gemeinsam haben all diese Typen bis ins 13. Jahrhundert, dass sie mehr oder weniger offen und bereitwillig ausgesprochene Zuneigung dem Mann gegenüber zeigen.

Letztlich sind sie aber nichts weiter als poetische Abstraktionen erwünschter Verhaltensweisen, die bei den einzelnen Autoren allenfalls unterschiedliche, jeweils kennzeichnende Prägungen und eine andere Kostümierung erhalten.[12]

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Termini technici:


In dem Falkenlied kommen einige termini technici aus der Falknersprache vor. Das sind die auf den Falken bezogenen Wendungen.

Resümee


Für meine erste Gedichtinterpretation ist es mir die Arbeit mit meinem Gedicht gar nicht so schwer gefallen, wie ich mir anfangs gedacht habe. Auch meine Sorgen, dass ich nicht genug Information finden werde haben sich zerstreut, da ich eigentlich genug an Information da war. Die eigentliche Schwierigkeit lag dann darin, die Inhalte auszuwerten und dann zu entscheiden, was man verwendet, wenn man verschiede Versionen findet.

Das war Gott sei Dank nicht der Fall, da die meisten Informationen übereingestimmt haben.


Ich kann sagen, dass ich einiges über das Falkenlied herausgefunden habe und dass ich durch die Arbeit sehr viel darüber gelernt habe. Ich weiß jetzt auch viel mehr über den Minnesang und das Frauenbild darin. Ich denke, dass das Schreiben der Arbeit eine sehr gute Übung für die weiteren Arbeiten ist, die ich noch zu schreiben haben werde.

Ich weiß auch, dass ich mit dem Zitieren noch einige Probleme habe und noch hart daran arbeiten muss. Ich denke aber, dass ich es für dieses Mal ga.....

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Schweikle, Günther: Minnesang. 2., korrigierte Auflage. Stuttgart/Weimar: Metzler 1995. (=Sammlung Metzler. 244.)


Müller, Ulrich/Weiss, Gerlinde: Deutsche Gedichte des Mittelalters. Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch. Stuttgart: Reclam 1993, S. 64-65.


Bilder:


Hofmeister, Andrea: Der von Kürenberg. Das Falkenlied. Online im Internet: URL: [Stand 2009-06-06].



[1]vgl. Hensel, Andreas: Vom frühen Minnesang zur Lyrik der Hohen Minne. Studien zum Liebesbegriff und zur literarischen Konzeption der Autoren Kürenberger, Dietmar von Aist, Meinloh von Sevelingen, Burggraf von Rietenburg, Friedrich von Hausen und Rudolf von Fenis. In: Europäische Hochschulschriften. Frankfurt am Main [u.a]:Peter Lang 1997 (=Deutsche Sprache und Literatur.1.), S. 33-35.

[2] vgl. Hensel, Andreas: Vom frühen Minnesang zur Lyrik der Hohen Minne, S. 33f.


[3]vgl. Müller/Weiss: Der von Kürenberg S. 64, Strophe 6f.

[4] vgl. Müller, Ulrich/Weiss, Gerlinde: Deutsche Gedichte des Mittelalters. Mittelhochdeutsch/ Neuhochdeutsch. Stuttgart: Reclam 1993, S. 64, Strophe 6f.


[5]Schweikle, Günther: Die mittelhochdeutsche Minnelyrik I. Die frühe Minnelyrik. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesel.....

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