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Interpretation

`Angstlied` - Ulla Hahn. Gedichtanalyse

976 Wörter / ~3½ Seiten sternsternsternsternstern_0.3 Autorin Luise B. im Feb. 2016
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Dokumenttyp

Interpretation
Deutsch

Universität, Schule

Weibelfeldschule Dreieich

Note, Lehrer, Jahr

14, 2015

Autor / Copyright
Luise B. ©
Metadaten
Preis 1.50
Format: pdf
Größe: 0.10 Mb
Ohne Kopierschutz
Bewertung
sternsternsternsternstern_0.3
ID# 53853







Inhalt: Die Inter­pre­ta­tion des Gedichts "Angst­lied" von Ulla Hahn liefert tiefe Einblicke in die Thematik der Ängste und Lebens­um­stände des lyri­schen Ichs. Sie erklärt die Verwen­dung lite­ra­ri­scher Stil­mittel wie Perso­ni­fi­zie­rung und Alli­te­ra­tion, die das Verständnis des Gedichts vertie­fen. Die Analyse bietet zudem einen histo­ri­schen Kontext, der die Nach­kriegs­zeit und persön­liche Erfah­rungen der Autorin beleuch­tet. Leser erhalten durch diese Inter­pre­ta­tion eine umfas­sende Betrach­tung des Werkes, die zum besseren Verständnis von Ulla Hahns Inten­tionen beiträgt.
#Lyrisches_Ich#Kreuzreim-Analyse#Parataktischer_Stil
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Gedicht „Angstlied“ – Ulla Hahn

Interpretation

 

In dem Gedicht „Angstlied“ von Ulla Hahn, erschienen im Jahr 1981, geht es, wie in dem Titel „Angstlied“ bereits hervorgeht, um Ängste des lyrischen Ichs in dessen gesamten Lebenssituationen. Auf dem ersten Blick wirkt das lyrische Ich im gesamten Verlauf sehr einsam, alleine und verängstigt, wie im weiteren Verlauf der Analyse hervorgeht.

Das Gedicht gliedert sich in drei Strophen mit jeweils vier Versen. In der ersten Strophe handelt es sich um einen nicht durchgehenden Kreuzreim. Dabei reimen sich der erste und der dritte Vers nicht. In der zweiten Strophe existieren ein Paarreim im siebten und achten Vers und ein Kreuzreim in dem achten und zehnten Vers. Jedoch handelt es sich es bei dem Paarreim um einen unechten Reim („Mann“-„bang“). Ähnlich wie in den ersten zwei Strophen existiert auch in der dritten Strophe ein nicht durchgehender Kreuzreim. Im dritten und vierten Vers und im neunten und zehnten herrscht ein Enjambement vor. Es handelt sich hierbei um ein Lied, wie aus der Überschrift bereits erkennbar ist. Ein Lied gliedert sich in Strophen mit jeweils der gleichen Versanzahl. Ein Lied ist ein gereimtes, strophisch gegliedertes, zum Singen geeignetes Gedicht in schlichter Sprache.

Das Gedicht weist durchgehend einen parataktischen Schreibstil auf, mit kurzen Sätzen und einer einfachen Sprache (vgl. St. 1, V. 1-2). Die ersten zwei Verse der drei Strophen beginnen mit „Ich hab“ und „bin viel zu“. Dies deutet auf einen Parallelismus hin. In der ersten Strophe verdeutlicht das lyrische Ich, das es in der Vergangenheit oft umgezogen ist. Diese These wird durch den dritten und vierten Vers untermauert (vgl. Vers 3-4 „bläst mich ein Wind hinaus hinein“). Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Personifizierung „bläst..Wind“ und eine Alliteration „hinaus hinein“. Das lyrische Ich verstärkt dessen Situation der Heimatlosigkeit.

Wie bereits erwähnt fängt die zweite Strophe genau wie die Erste an. Der Autor versucht dadurch alle Strophen miteinander in Verbindung zu bringen und einen Faden durch das Gedicht zu ziehen. Dieser Refrain-ähnliche Aufbau erinnert an die Gedichtform Lied.  Es ist typisch, dass wenige Stilmittel verwendet werden, da sich der Autor eine einfache Sprache für das Gedicht angeeignet hat. So auch in der zweiten Strophe.

Bis auf die Ellipse in Vers sechs, das Enjambement in Vers sieben und acht und die Wiederholung des Satzanfanges in Vers in Vers fünf und sechs, lassen sich keine anderen Stilmittel finden. Das lyrische Ich hat „kein Mann“, da ihr „viel zu bang“ ist, da es sonst seinen „Himmel selbst anzünden würde“ (vgl. V. 7-8). Die Angst des lyrischen Ichs vor einer bindende männliche Person ist eindeutig. Sie würde ihr Leben mit einem Mann an ihrer Seite riskieren. Daraus ist zu entnehmen, dass das lyrische Ich in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit männlichen Personen gemacht hat. Dazu gehören physische als auch psychische Misshandlungen und/oder andere negative Erfahrungen.

Der Refrain setzt sich auch in der dritten Strophe fort (vgl. V.9-10 „Ich hab…“/„bin viel zu..“). Das lyrische Ich besitzt „kein Herz“ und ist deshalb „viel zu tot“ (vgl. V. 9-10). Das Herz hat hier vielerlei Bedeutungen oder Interpretationsmöglichkeit. Allgemein steht das Herz als Symbol für meist positive Gefühle, Liebe und das aktive Leben. Anscheinend hat das lyrische Ich keine Gefühle oder ist nicht fähig sich dieser zu bemächtigen, aufgrund der verwesenden Lebensfreude, Lustlosigkeit und Trauer, in welches sich das lyrische Ich befindet.

Das wird vor allem durch Vers 10 beschrieben „bin viel zu tot“. Im 11. und 12. Vers existieren atypisch für den vorherigen Verlauf des Gedichtes, vier Stilmittel zugleich: Vers 11 lässt sich als Synästhesie und auch als Euphemismus deuten „weich warm verschneit“, wobei warm und verschneit nicht zueinander passen und im weitesten Sinne als Gegensatz gesehen werden kann.

Auch Vers 12 weist einen Euphemismus auf(Vers 12 „in liebe Not“). Das lyrische Ich verschönert seine aussichtslose Situation mit diesen Stilmittel. Es wirk fast so, als würde das lyrische Ich mit seinem Leben abgeschlossen haben und seine bedrohliche und verängstigte Lebenslage akzeptiert. Das von „Schnee“ isolierte „Herz“, deutet darauf hin, dass positive Gefühle nicht hervordringen können und dass das lyrische Ich deshalb sich in „Not“  befindet, da es keine Möglichkeit hat diese Isolation zu durchbrechen.

Meist reflektiert ein Gedicht bzw. der Inhalt eines Gedichts die Gefühlslage des Dichters und/oder die Lebensumstände einer Person zu einer bestimmten Epoche. Da es sich hierbei um ein relativ neues Gedicht handelt und der Autor anfangs sich als Kind beschreibt (vgl. Vers 2), ist davon auszugehen, dass hier die Nachkriegszeit des Dichters im Vordergrund steht. Also spielt sowohl die Gefühlslage des Dichters, als auch der Epochenbezug eine wichtige Rolle bei der Interpretation des Gedichts. Meist spiegelt ein Gedicht, das Leben des lyrischen Ichs wider.

Es kann also mehr oder weniger sicher behauptet werden, dass Ulla Hahn alle Geschehnisse des lyrischen Ichs durchlebt hat, dass Sie nach dem Krieg oder auch während dem Krieg, zusammen mit der Familie, heimatlos waren und auf der Suche nach Sicherheit und der erloschenen Lebensfreude waren.

Die zweite Strophe kann mehrdeutig interpretiert werden. Mit der männlichen Person kann eine Vaterperson gemeint sein, den Sie in dieser Reise bzw. in dem Krieg verloren hat. Ihre Welt ist zu diesem Zeitpunkt schon zusammengebrochen, weil Sie hier den Himmel anspricht und der Himmel der höchste Ort sein kann um das ganze Elend entgehen zu können. Alle positiven weltlichen Gefühle sind zu diesem Zeitpunkt bereits verloren und die Hyperbel „viel zu tot“ zeigt den Ausmaß der Katastrophe.


 

Das Ende des Gedichts wirkt eher abgerundet und heitert auf eine gewisse Art wieder auf, obwohl nur der Schleier um die Trauer, Ängste und Schicksalsschläge des lyrischen Ichs gewickelt wird. Tatsächlich befindet sich das lyrische Ich und somit auch Ulla Hahn zu einer Zeit ihres Lebens in bedrohlicher „Not“ (vgl.V.12).

Schlussendlich kann man sagen, dass das Gedicht bzw. das Lied durchgehend einen negativen Charakter besitzt. Bis auf die letzten zwei Verse des Gedichts, wirkt das Gedicht monoton, unglücklich und düster. Es handelt sich deshalb eher um ein Trauerlied, als um ein typisches Lied.  


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