Analyse
von Johann Caspar Lavater’s Sachtext ,,Genie‘‘
In dem Sachtext ,,Genie‘‘ von Johann Caspar
Lavater, der 1775 in Zürich erschienen ist, geht es die Definition des Begriffs
Genie und welche Eigenschaften ein Genie haben muss. Lavater hat Theologie
studiert und war danach Diakon und Pfarrer in Zürich. In der Zeit des Sturm und
Drang war er eng mit Goethe befreundet und schrieb mit ihm an den ,,Xenien‘‘.
Der Text kann in sieben Sinnabschnitte
unterteilt werden, die von den Druckabschnitten abweichen.
Im ersten Sinnabschnitt, der von Zeile 1-9
reicht stellt er die Frage was ein Genie sei und beantwortet diese Frage mit
weiteren Fragen wie z.B. ob sich ein Genie dadurch auszeichnet, dass es Talent
besitzt oder ob ein Genie jemand ist, der richtig beurteilen kann und viel
bewirkt. Diese Frage beantwortet er in Zeile 9 mit dem Satz ,,Genie ist
Genius.‘‘.
Der Mann diskutiert mit einem Kind neben einer Züricher Kirche über das Wesen des Genies, umgeben von Natur.
In den Zeilen 10-22, die den zweiten
Sinnabschnitt bilden, zählt er die Eigenschaften auf, die ein Genie besitzen
sollte und gibt dafür Beispiel an. Lavater’s Aufassung nach hat jemand Genie,
wenn er etwas bemerkt, wahrnimmt, empfindet, denkt, vereinigt, gibt oder auch
nimmt, wenn es ihm ein Genius, also ein Wesen höherer Art diktiert oder
angegeben hätte. Ein Genie ist man ihm nach, wenn man einen reichen Freund hat,
der einem hilft oder selber reich ist und anderen hilft. Außerdem ist Genie da,
wo Gedanken, Taten und Empfindungen sind, die man nicht lernen oder lehren
kann. ,,Genie ist gleich propior deus‘‘. Also der höchste Gott. Demnach geht er
davon aus, dass es noch ein höheres Wesen gibt als Gott.
In den weiteren 13 Zeilen gibt er Begriffe
und mögliche Definitionen für Genie an. Man kann Genie ,,Fruchtbarkeit des
Geistes‘‘ Zeile 23 nennen oder auch ,,Elastizität der Seele oder der Sinne und
des Nervensystems‘‘ Zeile 25ff. Die Definition dazu ist, dass diese Seele
leicht Eindrücke annimmt und mit lebendiger Individualität zurückschnellt. Man
kann Genie auch ,,Wirksamkeit‘‘ Zeile 31, die immer trifft und die fehlt in
allem was man bewirken will.
Den vierten Sinnabschnitt kann man ab Zeile
36 bis Zeile 64 einteilen. In diesem Teil wird Genie als innere Kraft,
Schaffende Kraft und auch Gottes Kraft bezeichnet. Zudem überfliegt ein Genie
alle und ist besser als, was man an dem Auszug aus der Bibel:,, Der Cherub eilt
mit vollen Flügeln und überfliegt dich, Libanon!‘‘ Zeile 63f erkennt.
Im folgenden Sinnabschnitt, Zeile 65-77, fragt
Lavater wo diese Genies sind, wenn die Sonne untergegangen ist oder, wenn man
sie braucht. Desweiteren gibt er den Genien Namen wie Lichter der Welt, welchen
man auch so verstehen kann, dass Genien die sind, die uns helfen können und
erleuchten können, wenn wir Hilfe brauchen. Er fragt die Genies auch wie Gott
sie bezeichnet hat ihre Gestalt, ihre Züge, ihre Mienen und Gebärden und wie
sie sich von allen Sterblichen unterscheiden. Diese Fragen beantwortet er in
dem er schreibt:,, Bezeichnet seid ihr, so wahr ihr seid, wo nur immer das
Zeichen Gottes zu finden sein möge.‘‘ Zeile 76/77.
Im vorletzten Sinnabschnitt, Zeile 78 bis
Zeile 84, vergleicht er die Genies mit der Natur. Er schreibt auch, dass ein
Genie die Nähe eines anderen Genies fühlt und, wenn sie sich erkennen dann
verhalten sie sich wie Pole eines Magneten indem sie sich anziehen oder
abstoßen, dies gehört zu ihrer Natur.
Die Zeilen 85 bis 91 bilden den Schluss in
dem er alles noch einmal zusammenfasst. Lavaters nach ahndet ein Genie und
stellt so seine Gefühle vor die Beobachtung. Es fühlt also wird es nur
beobachten, fühlen und ahnden. Das Beobachten müssen wir uns selber beibringen.
Lavater schreibt so als hätte er den Text
diktiert bekommen. Es gibt keinen erkennbaren Roten Faden und beim Lesen hat
man das Gefühl als wären es Gedanken, die man ausspricht. Er verwendet viele
Aufzählungen z.B. Zeile 10/11oder 66-70. Hinter wichtigen Bezeichnungen für
Genien setzt er Ausrufezeichen, sowie hinter wichtige Definitionen und Sätze.
Der Text soll über den Begriff des Genies
aufklären und dessen Bedeutung. der Text ist informierend, da erklärt wird wie
man Genie definiert und wie sich ein Genie auszeichnet. Daher ist der Text auch
belehrend.
Mit Hilfe dieses Textes will Lavaters
Klarheit über Genies schaffen und verdeutlichen, dass seiner Meinung nach die
Genies die eigentlichen Götter sind.
Es handelt sich bei diesem Text um einen zu
damaliger Zeit informierenden Text, der Gotteslästereien beherbergt und die
Menschen damals zum nachdenken anregen sollte. So sollen die Menschen mehr auf
einander achten und sich nicht darauf verlassen, dass irgendjemand sie führt.
Der Text ist auf Grund des Erscheinungsdatums
in die Zeit der Aufklärung einzuordnen, da er die Menschen aufklärt über die
Genies und sich mit der Kirche auseinandersetzt.